Forscher: Bärte sind so dreckig wie Toiletten
Albuquerque - Egal ob lang oder kurz: Der Bart ist im Trend. Forscher aus den USA haben die Haare nun wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis: Manche Bärte sind dreckiger als eine Toilette.
An der männliche Gesichtsbehaarung scheiden sich die Geister. Für die einen ist ein ausgeprägter Bart das Symbol für unbändige Männlichkeit, für virile Omnipotenz, also quasi eine Grundvoraussetzung auf dem Weg zur Weltherrschaft. Für die anderen ist der Wildwuchs im Gesicht einfach nur ein abstoßendes Zeichen für Ungepflegtheit.
Banausen, würden vollbärtige New-York-Hipster mit dazugehörigen Männer-Dutt und bartliebende Urbayern wohl gleichermaßen entgegnen. Dabei befeuert nun eine aktuelle Studie aus den USA die Argumente der Bart-Opposition mit erstaunlichen und ziemlich ekelhaften Ergebnissen.
Im Auftrag eines TV-Senders haben Mikrobiologen aus den USA die Bärte "von einer Handvoll mutiger Männer", so der TV-Sender, unter die Lupe genommen. Studienleiter John Golobic war dann doch ein wenig irritiert von der Barthygiene einiger seiner Probanden aus Albuquerque, New Mexico.
"Normalerweise überrascht mich nichts so schnell, aber davon war ich tatsächlich überrascht", so der Mikrobiologe. Bakterien hätten er und sein Team natürlich in allen Bärten entdeckt. Aber einige der untersuchten Objekte glichen vom Bakteriengehalt eher einer Toilette als einem Bart, so Golobic. Sein Team habe in der Gesichtsbehaarung mitunter dieselben Bakterien gefunden, die man sonst eher in Fäkalien vermuten würde. Das sei schon beunruhigend, auch wenn die meisten der gefundenen Bakterien nicht krankheitserregend waren.
John Golobic hat auch gleich ein paar Tipps parat, wie sich die Bartverschmutzung ein wenig eindämmen lässt: Den Bart ordentlich und regelmäßig waschen, genau wie die Hände. "Und die Hände vom Gesicht fernhalten, so gut es geht."
Und jetzt? Sollen alle überzeugten Bartträger ihren Gesichtsschmuck radikal abrasieren? Keine Angst, das Ergebnis der Studie des TV-Senders ist wohl kaum besonders aussagekräftig. Denn, wie es in den Gesichtern von bartlosen Menschen so um die Bakterien bestellt ist, haben die Biologen gar nicht erst untersucht. Ein Vergleich fehlt.
Mehr Aufschluss gibt da die Studie eines Forschungsteams, das die Bärte von knapp 200 Krankenhaus-Mitarbeitern auf Bakterien untersucht und die Ergebnisse mit denen von Mitarbeitern ohne Gesichtsbehaarung verglichen hat. Der Fokus lag dabei vor allem auf Bakterien, die im Krankenhaus Infektionen auslösen könnten.
Das Ergebnis der Untersuchungen zeigte, dass in den Bärten der Krankenhaus-Mitarbeiter nicht mehr beunruhigende Bakterien beheimatet sind, als in den Gesichtern der unrasierten Probanden. Durchatmen, liebe Bartträger.
dg