Plötzlicher Herztod: Männer trifft es doppelt so oft
Unabhängig vom Alter ist das Risiko für Männer an einem plötzlichen Herztod zu sterben doppelt so groß, wie für Frauen. Das haben US-Forscher nun in einer Studie herausgefunden.
Von einem plötzlichen Herztod sprechen Mediziner, wenn das Herz scheinbar aus heiterem Himmel streikt. Auslöser für einen plötzlichen Herztod ist meistens ein Kammerflimmern. Durch diese Rhythmusstörung pumpt das Herz nicht mehr regelmäßig Blut durch den Kreislauf. Als erstes leidet das Gehirn. Der Betroffene verliert zuerst wegen Sauerstoffmangel sein Bewusstsein. Nur eine sofortige Reanimation kann in diese Situation Leben retten.
Todesursache plötzlicher Herztod
Wissenschaftler haben jetzt erstmals das Lebenszeitrisiko für den plötzlichen Herztod berechnet. Anhand von Langzeitdaten haben die Forscher das Risiko auf eine Lebensdauer von 85 Jahren ausgelegt. 2785 Frauen und 2294 Männern, hatten sich im Rahmen einer großangelegten Studie - der Framingham Heart Studie - alle zwei Jahre untersuchen lassen. Die Probanden hatten ein gesundes Herz.
Doch die typischen Risikofaktoren für Herzkrankheiten wie Blutdruck, Cholesterinwerte, Rauchen und Diabetes hatten die Mediziner beim Auswerten der Daten im Blick.
Das Ergebnis: Mit der Zahl der Risikofaktoren nahm das Lebenszeitrisiko bei allen Studienteilnehmern zu. Das war zu erwarten. Doch Männer (über zwölf Prozent) tragen gegenüber Frauen (maximal sechs Prozent) eine durchschnittlich doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, im Laufe ihres Lebens dem plötzlichen Herztod zu erliegen. Bei der Aufzeichnung einer Reality Show ist ein 35-jähriger Hollywood Schauspieler an plötzlichem Herzversagen gestorben.
Bluthochdruck größter Risikofaktor
Blutdruckwerte haben nach Ansicht der Forscher den stärksten Einfluss auf das Lebenszeitrisiko. Bluthochdruck allein steigere demnach schon das Risiko für einen plötzlichen Herztod.
Die Studie wurde nun im Fachmagazin Journal of the American Heart Association veröffentlicht.
Jede Sekunde zählt
Wenn ein Mensch bewusstlos zu Boden sackt, zählt bei einem Herzstillstand jede Sekunde. Nur eine Herzdruckmassage kann das Leben des Betroffenen retten.
Erste Hilfe
- Ansprechbarkeit prüfen
- 112 rufen, wenn Patient nicht ansprechbar ist und nicht atmet
- Brustkorb in der Mitte fest und schnell herunterdrücken. 110 bis 120 Mal pro Minute, bis der Notarzt oder Rettungsdienst eintrifft.
Um den richtigen Rhythmus zu finden und einzuhalten, raten Experten an Disco-Klassikers zu denken, wie „Staying alive“ von den Bee Gees zu denken, der ungefähr 100 Beats pro Minute aufweisen soll. - Das Beatmen ist bei einer Wiederbelebung übrigens zweitrangig. Im Blut ist in der Regel noch genug Sauerstoff um die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu überbrücken. Doch der Reststauerstoff im Blut muss durch die Herzdruckmassage auch ins Gehirn gepumpt werden.
ml