Hervorragendes Engagement für Jugendliche

Bad Tölz – Sie begleiten Jugendliche und unterstützen sie bei der Ausbildungssuche: Die Sparkasse hat die Tölzer Coaches jüngst mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Nun besuchten Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan und Bürgermeister Josef Janker ihr monatliches Treffen.
Die Trophäe, die die Tölzer Coaches am Donnerstag von der Sparkasse verliehen bekommen haben, stand gestern auf dem Tisch vor Vorstand Michael Messerschmidt. Ansonsten machte der Verein nicht viel Aufhebens von der Auszeichnung mit dem Bürgerpreis. Die Ehrenamtlichen hatten bei ihrem monatlichen Meeting eine umfangreiche Tagesordnung zu besprechen.
Außerdem gab es zwei Ehrengäste: Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan stattete den Tölzer Coaches im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis einen Besuch ab. Zudem nahm Bürgermeister Josef Janker an der Sitzung teil und notierte sich einige Stellen, an denen bei den Tölzer Coaches der Schuh drückt.
Die beiden Politiker bekamen einen guten Eindruck von der Arbeit, die die Tölzer Coaches leisten. Der Verein unterstützt junge Menschen die sich aus verschiedenen Gründen beim Berufseinstieg schwertun. Derzeit packen etwa 20 Ehrenamtliche mit an. Laut Statistik fuhren sie im vergangenen Jahr insgesamt 8132 Kilometer mit ihren Privatautos zu den Einsatzorten. Sie betreuen Jugendliche in Einzelstunden, geben Sprechstunden und treffen untereinander zur Rücksprache. 2459 Stunden kamen so zusammen.
Vor Kurzem war Messerschmidt in der Benediktbeurer Mittelschule, an der die Tölzer Coaches ein neues Projekt unterstützen. „Dort gibt es bei einigen große Defizite in Mathe“, sagt der Vorsitzende. Die guten Schüler geben nun den schwächeren in kleinen Gruppen in den Freistunden Nachhilfe. Laut Messerschmidt könnte das Konzept auch auf andere Schulen übertragen werden.
Mit einer Rechenschwäche hat ein Schützling von Viktor Maier ebenfalls zu kämpfen. „Er ist Lehrling, hat große Probleme beim Rechnen, kann sich aber hervorragend ausdrücken“, so der Coach. Da werde nun fleißig geübt. Eine zweite Baustelle sei, dass er in seinem Ausbildungsbetrieb wenig Handwerkliches lerne. Janker gab den Tipp, das letzte dreiviertel Jahr trotzdem auf jeden Fall durchzuhalten.
Auch die anderen Tölzer Coaches berichteten von ihrer Arbeit. Von Jugendlichen, die in der Jogginghose zum Praktikum kommen, von unrealistischen Berufswünschen, zu großen Schulklassen und Zuständigkeitsproblemen mit Behörden. Radwan stellte interessierte Nachfragen und Janker lobte das hervorragende Engagement der Tölzer Coaches. „Ihre Betreuung ist häufig ein Pluspunkt für die Arbeitgeber“, sagte der Bürgermeister.