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„Ein Alleinstellungsmerkmal“

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„Sie haben Geschmack“, lobte Heilbrunns Bürgermeister Thomas Gründl (li.) Unternehmerin Susanne Klatten (rote Weste) und das Team der Stiftung. Architekt Florian Nagler (2. v. li.) hat zwei Gebäude zu einem verbunden.  Fotos: pröhl
„Sie haben Geschmack“, lobte Heilbrunns Bürgermeister Thomas Gründl (li.) Unternehmerin Susanne Klatten (rote Weste) und das Team der Stiftung. Architekt Florian Nagler (2. v. li.) hat zwei Gebäude zu einem verbunden. © Pröhl

Bad Heilbrunn – Die Stiftung Nantesbuch hat am Mittwoch Richtfest auf Gut Karpfsee gefeiert. Auf der ehemaligen Hofstelle soll 2017 das Bildungsangebot starten. Im Mittelpunkt stehen Kunst und Natur.

In dem Heilbrunner Ortsteil Nantesbuch, dessen Namen die Stiftung übernommen hat, entwickelt sich derzeit eines der größten Projekte in der Region (wir berichteten). Die gemeinnützige Stiftung wurde 2013 von Unternehmerin Susanne Klatten gegründet. Die Stiftung plant eine, wie sie selbst sagt, „Akademie“ mit Bildungsangeboten und Veranstaltungen für junge Menschen und Erwachsene. Im Mittelpunkt soll der Dialog zwischen Kunst und Natur stehen. Zugleich entsteht in Karpfsee das landwirtschaftliche Zentrum der Stiftung.

Der Grundstein wurde Ende Juli gelegt, nun folgte das Richtfest. Architekt Florian Nagler, Professor für Entwerfen und Konstruieren an der Technischen Universität München, fügte die beiden ehemaligen Stallgebäude zu einem Gebäude zusammen. Im südlichen Teil befinden sich Ställe und Werkstätten, im nördlichen Teil 14 Gästezimmer, zwei Tagungssäle, Kaminzimmer, Verpflegungsbereich und Küche.

Naglers Konzept liegt zu Grunde, Kunst und Natur schon in der Architektur zu verbinden. Der Architekt hat Teile des Altbestands in den Neubau integriert. „Hier wird nichs auseinanderdividiert, vielmehr vereinen wir alles unter einem Dach. Es fördert den Kontakt von Kunst und Landwirtschaft, wenn man sich zwanglos über den Weg läuft. Es ist gut, wenn es dazu kommt. Das versinnbildlicht das lange gemeinsame Dach“, so Nagler.

Beim Neubau, so der Architekt weiter, wurde Wert darauf gelegt, regionale Materialien zu verwenden. Das gilt auch für die energetische Versorgung. Nantesbuch verfügt über 100 Hektar Wald, und bei der jährlichen Durchforstung fallen über 280 Kubikmeter Holz an. „Da lag es nahe, diesen ,Abfall‘ als Hackschnitzel zu nutzen. Dazu gibt es ein Holz-Gas-Heizkraftwerk, um eigenen Strom zu gewinnen. Wir sind nahe an einem autarken System.“

An dem Richtfest nahmen zahlreiche geladene Gäste teil: Unternehmer, Handwerker, Fachplaner, Landschaftsarchitekten, lokale Politiker und Vertreter von umliegenden Institutionen, etwa vom Franz-Marc-Museum aus Kochel.

„Sie haben Geschmack“, lobte Heilbrunns Bürgermeister Thomas Gründl Susanne Klatten und die Vertreter der Stiftung in einer kurzen Ansprache. Was hier gebaut werde, sei „ein Alleinstellungsmerkmal“. Dafür hätten Gemeinde, Behörden und Pächter an einem Strang gezogen – „auch wenn es nicht immer einfach war“.

2017 sollen auf Gut Karpfsee die ersten Gäste begrüßt werden.

Christiane Mühlbauer

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