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Sepp Haslinger: So hart wird der Winter 2015/2016

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Von: Veronika Ahn-Tauchnitz

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Sepp Haslinger Könisgkerze
Der Blütenstand der Wetterkerze zeigt Sepp Haslinger wie der kommende Winter wird. © Veronika Ahn-Tauchnitz

Benediktbeuern - Er ist der Mann mit der Königskerze - und er weiß, wie der Winter wird: Sepp Haslinger hat für den Tölzer Kurier seine "Wetterkerze" gelesen. Das Ergebnis gibt's im Video.

+++ Update vom 17. Dezember 2015 +++

Einen "Jahrhundertwinter" sagte Wetterkerzen-Orakel Sepp Haslinger im August voraus. Mit Verlaub: Danach sieht es bislang ganz und gar nicht aus. Nun hat Sepp Haslinger seine Prognose teilweise revidiert

+++ Update vom 23. November 2015 +++

Gibt es weiße Weihnachten? Josef Jägerhuber und Sepp Haslinger wagen schon mal eine erste Prognose - so stehen die Chancen. 

+++ Update vom 1. Oktober 2015 +++

Sepp Haslinger und seine Wetterkerze kommen ins Fernsehen: Für den Bayerischen Rundfunk hat der Benediktbeuerer wieder Schnee-Orakel gespielt. Der Beitrag wird am 2. Oktober in "Quer" gezeigt.

Es wird ein langer schneereicher Winter. Zum ersten Mal schneit’s Mitte Oktober, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ergiebig. Und der Schnee bleibt lange. Bis Ostern. Und das ist 2016 erst Ende März. 

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So lautet zumindest die Prognose vom Haslinger Sepp aus Benediktbeuern. Woher er das weiß? Der ehemalige Hüttenwirt „liest“ jedes Jahre die Königskerze. Aus deren Blütenstand um Mariä Himmelfahrt herum will der 73-Jährige erkennen, wie viel Schnee der kommende Winter bringt. Und Haslinger fühlt sich durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre bestätigt.

Sepp Haslingers Königskerze: "Meine Vorhersage war schon richtig"

Dass der Tölzer Kurier im vergangenen Winter seine Prognose als falsch bezeichnet hat, wurmt Haslinger immer noch. Er hatte einen schneearmen Winter vorhergesagt, dann aber schneite es in und um Tölz schon recht ergiebig. „Nein, nein, meine Vorhersage war schon richtig“, sagt Haslinger. Im Loisachtal – und da stehen die Wetterkerzen, die er liest – habe nicht viel Schnee gelegen. „Und wenn war’s nur Pulverschnee. Und das ausgerechnet Tölz in eine Schneeschneise liegt…“ Aber nirgendwo habe eine Straße wegen Lawinengefahr gesperrt werden müssen, führt Haslinger an. Ein deutliches Zeichen für einen schneearmen Winter.

Und der Benediktbeurer hat noch einen Beleg für die Richtigkeit seiner Vorhersage. Ein Fuhrunternehmer aus Kempten habe ihn 2014 angerufen und gefragt, wie viele Leute er für den Winterdienst einstellen solle. „Ich hab‘ gesagt, halb so viel wie im Jahr davor. Heuer hat er mich wieder angerufen und gesagt: ,Das war genau richtig.‘“

Winter laut Sepp Haslingers Königskerze: Dann kommt der Schnee

Jetzt lautete der Rat Haslingers an den Unternehmer freilich anders: „Heuer wird er wieder deutlich mehr Leute brauchen.“ Haslinger zeigt auf die vielen Blütenstände der Königskerze. „Der erste Schnee kommt mit Sicherheit in der zweiten Oktoberhälfte.“ Da im unteren Teil des Gewächses aber auch ein paar nicht aufgeblühte Knospen sind, glaubt Haslinger, „dass es zwischendurch natürlich auch einige goldene Oktobertage gibt“. Die Leonhardifahrten Anfang November würden aber auf jeden Fall im Schnee stattfinden. Das gilt auch für den Benediktbeurer Christkindlmarkt am 2. Adventssonntag. „Die werden die Dächer an den Standl abstützen müssen, sonst brechen die zusammen“, scherzt der 73-Jährige. Weihnachten dagegen könnte milder werden. „Wenn wir viel Sonne haben, könnte der Schnee über die Feiertage schon um einiges weniger werden.“ Aber noch im alten Jahr beginne es dann wieder zu schneien. „Und der Schnee bleibt dann bis Ostern liegen. Ich glaube, die Skiliftbetreiber werden sich mit dem Thema Kunstschnee eher nicht befassen müssen.“

Viele würden seinen Rat suchen, sagt Haslinger. Neben dem Räumdienst-Vertreter aus Kempten rufe ihn auch immer der Betreiber einer Rodelbahn in Garmisch-Partenkirchen an – genauso wie ein „Streusalz-Tandler“, der wissen wolle, wie viel Salz er einlagern müsse. „Viele, die anrufen, wollen aber auch wissen, wie man die Königskerze liest“ – oder erzählen ihm, wie die Königskerze in ihrem Garten aussieht. Wer es übrigens selbst einmal probieren will, muss unbedingt darauf achten, wie richtige Kerzen-„Art“ zu erwischen.

Für Wettervorhersagen eignet sich nämlich nur die kleinblütige Königskerze, Verbascum thapsus. Sogar zu einem Vortrag vor angehenden Botanikern sei er bereits eingeladen worden, berichtet Haslinger. Und auch der eine oder andere Tourist im Loisachtal macht sich auf die Suche nach dem Haslinger Sepp, dem Mann, der weiß, wie der Winter wird.

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