Stuttgarter Büro gewinnt Architektenwettbewerb

Karlsfeld - Bürogebäude, Seniorenzentren, sogar ein Hotel, ein Kraftwerk und ein Festspielhaus und natürlich Schulen: Das Stuttgarter Architekturbüro h4a Gessert und Randecker hat schon viele große Projekte entworfen und gebaut. Jetzt hat es den Architekturwettbewerb für die neue Karlsfelder Grundschule gewonnen.
Am späten Abend des vergangenen Montags stand die Entscheidung der Jury fest – nach 16 langen Stunden Begutachtung und Beratung. 20 Büros waren mit ihren Entwürfen in die engere Auswahl gekommen. Die Jury, besetzt aus Fachleuten, Gemeinderäten, Bürgermeister Stefan Kolbe und Schulleiter Roland Karl, entschied sich schließlich einstimmig für das Stuttgarter Büro. Zudem wurden drei weitere Preise sowie drei Anerkennungen ausgesprochen. „Die Preisträger hätten alle tollen Schulen bauen können“, sagte Jan Spreen, Architekt und einer der Fachjuroren.
Martin Gessert, Geschäftsführer von h4a, sprach von einer „superspannenden Aufgabe“, die die Wettbewerbsauslobung gestellt habe. Es galt vor allem, das für die neue Schule vorgesehene so genannte Lernhaus-Konzept auch in der baulichen Struktur umzusetzen. Dieses Konzept bricht herkömmliche, starre Klassenstrukturen auf. Die Kinder lernen häufig in Gruppen.
Gessert und seine Kollegen planen ein in drei Baukörper unterteiltes Gebäude. „Es soll niedrig und übersichtlich sein“, sagte Gessert, abgestimmt auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse kleiner Schulkinder. Eine Besonderheit ist das Eingangsfoyer. Mit zuschaltbarer Mensa, dem Mehrzweckraum sowie dem Musiksaal bildet sie den zentralen Veranstaltungsort der Schule. Im Süden des Hauptgebäudes sind die Dreifach-Sporthalle und großzügige Grünflächen vorgesehen.
Ob das Büro h4a Gessert und Randecker die Schule auch tatsächlich bauen wird, ist noch nicht sicher. Die Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Der wird sich voraussichtlich im Juli mit dem Thema befassen.
Die Grundschule wird sechszügig, sie hat 24 Klassen. „Wir wollen jetzt schnell in die weiteren Arbeiten und in die Umsetzung einsteigen“, sagte Bürgermeister Stefan Kolbe. Baubeginn solle 2018 sein, 2020 will die Gemeinde ihre neue Grundschule in Betrieb nehmen.
Dies seien aber nur vage Prognosen, betonte Kolbe. Das gilt auch für die Kosten. Mit bis zu 25 Millionen Euro ist laut Kolbe zu rechnen. Der Schulbau verlangt Karlsfeld finanziell in den kommenden Jahren alles ab.
Die Wettbewerbsarbeiten
sind in der kleinen Turnhalle neben der Grundschule an der Krenmoosstraße ausgestellt. Sie können am Samstag und Sonntag, 4. und 5. Juni, jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie von Montag, 6. Juni, bis einschließlich Donnerstag, 9. Juni, jeweils von 16 bis 19 Uhr besichtigt werden.