Feuer: Produktionsstopp in Ziegelei

Isen – Kleine Ursache, große Wirkung: Nach dem Brand in einer Werkshalle der Ziegelei Schlagmann Proton in Isen muss die Produktion vorerst stillgelegt werden. Der Schaden geht in die Hunderttausende.
Anton Stangl versucht es mit Galgenhumor: „Normalerweise bin ich der Werksleiter, zur Zeit bin ich eher der Werksleider.“ Die Klage ist nachvollziehbar, denn in der Ziegelei Schlagmann Proton an der Lengdorfer Straße in Isen hat es am Freitag gebrannt.
Es fing alles relativ harmlos im Kühlsystem eines Brennraums an, doch wenig später war es ein Großalarm für mehr als ein Dutzend Feuerwehren mit über 130 Einsatzkräfte. Es war am Freitag kurz vor 19 Uhr, als es in einer Halle zu einem Kurzschluss kam. Stangl mutmaßt, dass das Unheil an einer Verklemmung von Kabeln seinen Lauf nahm. „In der Folge ist ein Ventilator stehen geblieben. Daraufhin kam es zu einer Überhitzung“, berichtet der Werksleiter. Aufmerksame Mitarbeiter entdeckten schließlich einen Schwelbrand. „Die Kollegen haben mich sofort informiert. Wir haben noch versucht, mit Feuerlöschern Schlimmeres zu verhindern“, berichtet Stangl. Doch rasch habe man einsehen müssen, dass es ohne professionelle Hilfe nicht geht.
Die Ziegelei wählte den Notruf. Stangl konnte noch keine konkretere Angaben über das Schadensausmaß und die Zahl der Personen im Gebäude machen. Die Leitstelle Erding löste B 6 aus – Großalarm Brand Industriegebäude.
Daraufhin setzten sich neben Polizei und Rettungsdienst die Feuerwehren Isen, Westach, Altenerding, Erding, Schnaupping, Dorfen, Lappach, Buch am Buchrain, Mittbach, Lengdorf, St. Wolfgang, Kirchasch, die Kreisbrandinspektion und der Katastrophenschutz in Marsch.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte konnte rasch Entwarnung gegeben worden: Die Werksleitung hatte alles richtig gemacht und das Gebäude rechtzeitig evakuiert. 40 Mann arbeiten in der Ziegelei. Auch der Brand war rasch unter Kontrolle gebracht. „Ich bin vor allem froh, dass niemandem etwas passiert ist“, sagt Stangl.
Dass der Sachschaden mit rund 100 000 Euro dennoch sehr hoch ausfällt, begründet Stangl mit der arg in Mitleidenschaft gezogenen Technik. Durch den Ausfall der Ventilatoren seien beträchtliche Schäden durch Überhitzung zu beklagen.
Was dem Werksleiter noch größere Sorgen bereitet: „Die Behebung dauert ein paar Tage.“ Die Folge: „Die Produktion ruht zurzeit. Und wir können noch nicht genau sagen, wann wir wieder loslegen können“, berichtet Stangl. Er hofft, „dass es nur ein paar Tage sind, ehe wir wieder hochfahren können“. Der Zwangsstopp werde das Unternehmern wohl mehrere 100 000 Euro kosten.
In Isen werden hochwärmedämmende Ziegel für Außenverkleidungen gefertigt. Schlagmann Proton ist einer der großen Hersteller von Ziegeln unterschiedlichster Art. Neben den Standort Isen gibt es die Zentrale in Zeilarn sowie die Werke im fränkischen Rötz und in Aichach, das Lager in Ehingen und ein Büro in München. Allein am Standort Isen werden pro Jahr rund 10 000 Tonnen Ziegel hergestellt.
Hans Moritz