Nachhaltige Aktionen: Junge Umweltschützer erhalten Preis

Sie haben alte Laptops repariert, anstatt sie wegzuwerfen und Spielhäuschen aus alten Kartonagen gebastelt: Für ihre nachhaltigen Aktionen wurden Kinder und Jugendliche nun vom Umweltbeirat offiziell ausgezeichnet. Insgesamt 5000 Euro gehen an die fünf Preisträger.
Fürstenfeldbruck – Für den Umweltpreis bewerben konnten sich nur Kinder und Jugendliche sowie Einrichtungen oder Vereine, in denen die jungen Brucker aktiv sind. Man habe sich ganz bewusst dazu entschieden, den Teilnehmerkreis auf junge Menschen zu konzentrieren, erklärte Umweltbeiratsvorsitzender Georg Tscharke während der Preisverleihung. „Gerade für diese Altersgruppe ist es wichtig, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.“
Die Leitidee hinter der Schaffung des Preises sei es gewesen, herausragende Leistungen in den Bereichen Ressourcennutzung sowie Umwelt- und Klimaschutz zu würdigen, sagte Tscharke. Das spiegle sich bei den diesjährigen Preisträgern wider. Die hätten jenseits von Lehrplänen gedacht und „nicht den Standard“ abgeliefert, erklärte Tscharke.
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Der erste Preis und damit 1500 Euro gehen an die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Umwelt und Soziales“ des Viscardi-Gymnasiums. Die Schüler reparierten in der AG alte Schul-Tablets und Laptops und verkauften die ausrangierten, aber wieder instandgesetzten Geräte zu günstigen Preisen. Die dadurch eingenommenen 3000 Euro gingen an gemeinnützige Organisationen.
Villa Kunterbunt
Den zweiten Platz, der jeweils mit 1000 Euro dotiert ist, teilen sich der Kindergarten Villa Kunterbunt und das Montessori-Kinderhaus Fürstenfeldbruck. Die Villa Kunterbunt, die bereits bei der ersten Ausgabe des Umweltpreises im vergangenen Jahr erfolgreich war, punktete vor allem durch ihr Müll-Management. Was sonst meistens im Abfall landet, konnten die Kinder hier als Bastelmaterialien nutzen.
So entstand unter anderem ein Spiel-Haus aus Tetrapack-Kartons. Aber auch Hochbeete und eine Aufzuchtstation für Schmetterlinge gehören zum Alltag der Kinder.
Im Montessori-Kinderhaus drehte sich vieles um regionale und gesunde Küche, aber auch um das Thema Müllvermeidung. So verzichtet die Kinderhausverwaltung seit einiger Zeit auf gedruckte Publikationen und lässt sich selbst Infos nur noch digital zusenden. Ebenso bekam die St.-Martin-Tradition einen besonderen Kniff. Anstatt jedes Jahr eine neue Laterne zu basteln, verbessern die Kinder jeweils ihr Werk aus dem Vorjahr.
Gesunde Pause
Auch der dritte Platz ist doppelt belegt. Sowohl das Projekt „Gesunde Pause“ am Graf-Rasso-Gymnasium als auch die Umwelt-AG der Ferdinand-von-Miller-Realschule erhalten dafür 750 Euro.
Am Gymnasium stand das Thema Essen im Mittelpunkt. Dort wird nicht nur darauf geachtet, dass gesunde und regionale Produkte auf dem Tisch landen. Ein mobiler Kochwagen erlaubt zudem entsprechende Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer.
An der Brucker Realschule hingegen wurde der Schulhof mit bienenfreundlichen Pflanzen und Kräutern begrünt. Als anschauliches Beispiel, wie viel weggeworfen wird, sammelten die Schüler den Müll in einer durchsichtigen Glassäule.
Der nächste Umweltpreis wird wieder in zwei Jahren verliehen. Ein Sponsor dafür ist bereits gefunden. Die Sparkasse Fürstenfeldbruck wird, wie schon dieses und das letzte Mal, das Preisgeld stellen, wie Sparkassen-Direktor Dirk Hoogen erklärte. Denn Umwelt- und Klimaschutz „ist ein Jahrhundertthema, wovon die Zukunft aller abhängt.“
Kommentar: Gute Idee, schlechte Umsetzung
Ist das schon mangelnde Wertschätzung oder einfach nur Pech? Zum zweiten Mal wurde der Umweltpreis verliehen. Zum zweiten Mal ging dabei etwas schief. Bei der Premiere im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung vergessen, die Urkunden mitzubringen. Heuer klappte offenbar etwas bei der Einladung der Stadtratsmitglieder nicht wie geplant.
Als um 18.30 Uhr – direkt vor der Stadtratssitzung – die Verleihung begann, war gerade einmal eine Handvoll der Gremiumsmitglieder vor Ort im kleinen Saal des Veranstaltungsforums. In der Online-Einladung zur Sitzung war offenbar nichts von der vorgelagerten Preisverleihung gestanden, wie eine der wenigen anwesenden Stadträtinnen erklärte. Sie habe nur zufällig davon erfahren.
Die Folge: Ihren verdienten Applaus konnten sich die Preisträger nur gegenseitig geben. Aber wie heißt es so schön? Aller guten Dinge sind drei. Es bleibt zu hoffen, dass zur dritten Auflage in zwei Jahren dann alles reibungslos über die Bühne geht. Verdient hätten das sowohl die Ausgezeichneten wie auch der Umweltbeirat, der den Preis vergibt. (ben)
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