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Großalarm an der Klosterschule

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Von: Sabine Hermsdorf-Hiss

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Großalarm an der Klosterschule © Hermsdorf-Hiss

Schäftlarn – Eine Großübung, an der insgesamt sieben Feuerwehren aus dem Umkreis teilnahmen, organisierte die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen. Der Einsatzort: Das Kloster und die Klosterschule Schäftlarn.

Die Lage scheint verzweifelt. Nachdem im dritten Obergeschoss des Gymnasiums ein Brand ausgebrochen ist, melden sich vier Schüler per Whatsapp: „Wir sind im westlichen Speicherraum eingeschlossen. Helft uns!“ Drei weitere Schüler flüchten mit ihrer Lehrerin in einen anderen, im Osten liegenden Speicherraum. Plötzlich weitet sich das Feuer auf den vierten Stock im Dachbereich der Kirche aus. Wenige Minuten nach der Alarmierung treffen die Kräfte der Feuerwehr Ebenhausen ein. Andreas Noel, Einsatzleiter und Kommandant, beginnt die Einsatzabschnitte festzulegen und die Aufgaben an die nach und nach anrückenden Kameraden aus Hohenschäftlarn, Neufahrn, Straßlach, Dingharting, Baierbrunn und Pullach zu verteilen. „Personen mussten über schon vorhandene Rettungswege und über Drehleitern in Sicherheit gebracht werden, Brände wurden bekämpft und das Gebäude anschließend belüftet“, zählt Noel ein paar Punkte auf. Die Wasserversorgung wurde über Schlauchleitungen aus dem Kuchelbach, einer Zisterne und der Isar sichergestellt. Die Leitung zur Isar reichte über eine Strecke von 1,6 Kilometern.

Die Koordination war eine große Herausforderung: „Das ging von der Feststellung der genauen Anzahl evakuierter Personen und deren Übergabe an den Rettungsdienst, bis hin zur Aufstellung der einzelnen Fahrzeuge und der Verkehrsabsicherung.“ Außerdem sollte noch das eine oder andere Kulturgut aus dem altehrwürdigen Gebäude gebracht werden.

Unterm Strich waren, nebst Kreisbrandrat Josef Vielhuber, Kreisbrandinspektor Andreas Englberger und Kreisbrandmeister Reinhard Löhr vom Kreisfeuerwehrverband München, 95 Kräfte der verschiedenen Feuerwehren mit 14 Fahrzeugen vor Ort.

Das Kloster mit Abtei, Schule und Wirtschaftsgebäuden gehört, was den Brandschutz betrifft, zu den „komplexesten Gebäuden“ im Zuständigkeitsbereich der Freiwilligen Feuerwehr Ebenhausen, betont Noel. Für den Ernstfall liegen Einsatzpläne vor. Aber „nichtsdestotrotz dienen solche Übungen auch dazu, zu hinterfragen, wo und ob noch Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind“. Kloster-Verwaltungsleiter Stefan Rührgartener, Abt Petrus Höhensteiger und Bürgermeister Matthias Ruhdorfer beobachteten gemeinsam mit anderen Zuschauern die Übung. Rührgartner lobt den Einsatz der Wehren: „An unsere Schule gehen rund 550 Schüler, und das war ein Szenario, wie es sich durchaus in der Realität abspielen kann.“ Dieser Meinung kann sich Abt Petrus nur anschließen. „Es ist beruhigend zu sehen, wie gut die Rettungskette funktioniert. Ich kann nur ,Danke’ sagen.“

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