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Ottobrunner ließ Kind auf Philippinen quälen

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Von: Nina Gut

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München/Ottobrunn – Ein Programmierer (30) aus Ottobrunn muss sich seit Mittwoch wegen Kinderpornografie und Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern vor dem Landgericht München I verantworten.

Mit weggedrehtem, abgesenkten Kopf sitzt ein Programmierer (30) aus Ottobrunn auf der Anklagebank. Je länger der Staatsanwalt die neunseitige Anklage verliest, um so mehr sinkt der Mann in sich zusammen. Die Vorwürfe, die ihm angelastet werden, sind schwerwiegend. Er soll zwei Internetseiten zur Anbahnung zwischen Pädophilen betrieben und Kinderpornografie ins Netz gestellt haben. Außerdem habe er bei einer Philippinin den schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes in Auftrag gegeben und filmen lassen.

Seit gestern muss sich der 30-Jährige, der nach eigenen Angaben verlobt ist, vor dem Landgericht München I verantworten. Bisher ist nicht bekannt, ob er die Vorwürfe einräumt. Auf Antrag seines Verteidigers wurde die Öffentlichkeit nach Anklageverlesung ausgeschlossen. Bei der Aussage des Angeklagten werde es auch um seine sexuellen Neigungen gehen, so der Richter. Der Schutz dieses persönlichen Lebensbereichs überwiege das Interesse der Öffentlichkeit.

Die Anklage liest sich teils wie ein Horrorfilm. Zwischen August 2012 und Januar 2013 chattete der Ottobrunner immer wieder mit einer unbekannten philippinischen Frau. Diese gab an, dass sie sich auf den Philippinen Kinder als Sexsklaven kaufen könne, um sie unter Drogen zu setzen, sie sexuell zu missbrauchen und dies zu filmen. So soll der Programmierer die Frau am 3. Oktober 2012 aufgefordert haben, ein Video nach seinen Vorstellungen anzufertigen. Das machte die Philippinin auch. Auf dem Video ist zu sehen, wie sie ein etwa zwei Jahre altes Mädchen sexuell missbraucht und quält. So ist das Kind etwa mit Händen und Füßen an einen freischwebenden Stock gebunden, und die Täterin lässt heißes Wachs über das Gesicht des Mädchens tropfen, das vor Schmerzen schreit. Anschließend stellte die Frau angeblich auf Geheiß des Ottobrunners das Video „Daisy’s Destruction“ (Daisys Zerstörung) online.

Am 17. Januar 2013 wurde die Wohnung des Angeklagten in Ottobrunn durchsucht. Die Ermittler fanden mehr als 8400 Bilddateien und 359 Videos mit einer Gesamtspieldauer von elf Stunden. Seither sitzt der Ottobrunner in Untersuchungshaft.

Nina Gut

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