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Nach Amoklauf: Warum Dieter Reiter sich zurückhielt

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OB Dieter Reiter gedachte am OEZ der Opfer des Amoklaufs. © Haag

München - Eine Stadt in Angst und Schrecken, doch der Oberbürgermeister sagte lange nichts: Dieter Reiter hielt sich am Freitag und Samstag auffällig zurück. Dass der OB öffentlich zunächst nichts und später wenig sagte, war das Ergebnis einer Absprache.

Am Freitagabend hatte sich Reiter in das Lagezentrum im Polizeipräsidium an der Ettstraße begeben. Dort wurde mit Staatsanwaltschaft, Polizei und Ministerpräsident Horst Seehofer vereinbart, dass die Parteipolitiker sich zunächst nicht öffentlich äußern würden. Das sollte der Polizei überlassen werden – die sich die ganze Nacht über vor der Presse und über die sozialen Netzwerke zum Fortlauf ihres Einsatzes äußerte. Die Parteipolitik hingegen hielt sich zurück – und vermied so auch Aussagen über einen politischen Hintergrund, von dem am Freitagabend sehr lange ausgegangen wurde. Am Samstagmorgen soll Reiter entschieden haben, mit einer schriftlichen Mitteilung seine Trauer und Anteilnahme mit den Opfern und ihren Angehörigen auszudrücken. Er schrieb von „schweren Stunden“ für die Stadt und dankte den Einsatzkräften. Über den Täter oder mögliche politische Konsequenzen: weiter kein Wort. Samstagmittag legten Reiter und Seehofer am OEZ einen Kranz nieder (Foto: Haag). Am Wochenende gab Reiter sehr vorsichtige Interviews – auch unserer Zeitung. Seehofer übrigens lobte gestern ausdrücklich, wie sich Reiter zurücknahm. „Ich habe dadurch noch mehr Respekt vor Dieter Reiter bekommen“, sagte er. „Wie er sich verhalten hat, war sehr in Ordnung.“

Alle aktuellen Entwicklungen zum Amoklauf in München, sowie Analysen, Hintergründe, Videos und Bilder finden Sie auf unserer Themenseite.

fm/mik

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