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Truderinger kämpfen um Unnützwiese

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Gegen eine Bebauung: Vor der Bezirksausschuss-Sitzung am Donnerstagabend sammelten sich diese Anwohner für ein Protestbild auf der Unnützwiese. foto: privat/fkn
Gegen eine Bebauung: Vor der Bezirksausschuss-Sitzung am Donnerstagabend sammelten sich diese Anwohner für ein Protestbild auf der Unnützwiese. foto: privat/fkn

München - Die Unnützwiese in Trudering ist zum Ort des Bürgerprotests geworden: Auf einem Teil sollen Wohnungen für sozial Schwache und Flüchtlinge entstehen, viele Anwohner lehnen das ab.

Etwa 100 Bürger vertraten ihren Standpunkt am Donnerstagabend im Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem deutlich. „Hier wird nur über Schadensbegrenzung diskutiert“, erklärte Clement Meier von der Bürgerinitiative „Rettet die Unnützwiese“. „Aber wir wollen den vollständigen Erhalt.“ Bezirksausschuss und Stadträte hatten zuvor darüber diskutiert, wie man den verbliebenen Rest der Grünfläche an der Ecke Bajuwaren-/Unnützstraße für das Viertel sichern könne.

Hintergrund des Streits ist, dass sozial Schwache und Flüchtlinge ins Viertel ziehen sollen. Auf der Wiese sollen im Rahmen des städtischen Programms „Wohnen für alle“ 57 Wohnungen entstehen. Einziehen sollen Sozialwohnungsberechtigte und anerkannte Flüchtlinge. Gebaut werden soll auf einem 20 Meter breiten Streifen der Wiese entlang der Bajuwarenstraße.

Der BA fordert für den restlichen Teil nun eine Absicherung per Bebauungsplan. Darin soll festgelegt werden, dass auf der Unnützwiese angemessen Platz für Spiel und Sport bleibt. „Keinesfalls darf eine bürgerschaftliche Nutzung durch nachträgliche Einsprüche verhindert werden“, sagte SPD-Sprecherin Maren Salzmann-Brünjes. „An der Wiese darf später nichts mehr abgeknapst werden“, unterstrich CSU-Fraktionschefin Magdalena Miehle. Nur wenn diese Weiternutzung der Unnützwiese uneingeschränkt möglich bleibe, lehne man das „Wohnen für alle“-Projekt nicht ab.

Eine Total-Verweigerung, wie es sich die Bürger wünschen, unterstützt der Bezirksausschuss nicht. Auch die anwesenden Stadträte Ingo Mittermaier (SPD), Sebastian Schall (CSU) und Herbert Danner (Grüne) schlossen sich dieser Forderung nicht an. „Es macht überhaupt keinen Spaß, Grünflächen für den Wohnungsbau zu opfern“, sagte Danner, „aber wir werden wahrscheinlich in diesen sauren Apfel beißen müssen“. Vielleicht könne man wenigstens einen Teil der Wohnungen auf einem städtischen Grundstück am Horst-Salzmann-Weg unterbringen.

Die Bürger fordern andere Lösungen. „Wie lange duldet die Stadt bei der Wohnungsnot noch Autohändler?“, fragte ein Anlieger. Selbst die Bebauung des Ostparks fände mancher besser. Die 700 Meter entfernte Parkanlage sei keine Spiel- und Sport-Alternative für die Unnützwiese. „Der Ostpark ist nur für Perlach gedacht, davon haben die Truderinger überhaupt nichts!“, erklärte auch Magdalena Miehle (CSU).  

ick

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