Nachhilfe von der Ministerin

Holzkirchen - Politik ist langweilig, öde und hat mit einem jungen Menschen nichts zu tun. Ein Vorurteil, das Wirtschaftsministerin Ilse Aigner am Montag in Holzkirchen in einen Nahkampf verwickelte.
Im Privatgymnasium Holzkirchen erklärte die 51-jährige Politikerin zwei Dutzend Elftklässlern, wie parlamentarische Arbeit funktioniert und wie sich junge Menschen in politische Entwicklungen einbringen können.
Der Besuch der prominenten Stimmkreis-Abgeordneten war eingebettet in den bayernweiten „Tag der Freien Schulen“. Im ganzen Freistaat schwärmten 135 Abgeordnete an Privatschulen aus, um dort durch anschauliches Beispiel und beherzte Rede junge Menschen für Politik zu interessieren.
Da Holzkirchen im Stimmkreis Aigners liegt, bekamen die Elftklässler unverhofft eine Unterrichtsstunde der stellvertretenden Ministerpräsidentin Bayerns geschenkt. Die Jugendlichen waren vorbereitet: Mit Klassleiter Christian Lekebusch hatten sie sich im Vorfeld einige Fragen an die Nachhilfe-Lehrerin überlegt.
„Dass Ilse Aigner in unserer Schule vorbeischaut und eine ganze Unterrichtsstunde übernimmt, das ist schon ein Adelsschlag für uns“, freute sich Schulleiter Heribert Zimmermann. Er hatte mit seiner Frau Dorothee vor zwei Jahren die Führung der Privatschule übernommen, nachdem der langjährige Schulleiter Bernd Dietrich zum bayerischen Privatschulverband gewechselt war, dem er seitdem als Präsident vorsteht. Dietrich war anlässlich des Ministerinnen-Besuchs in neuer Funktion an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. (avh)