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Ortsschilder: So begrüßt der Landkreis seine Gäste

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Von: Sebastian Grauvogl

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Landkreis - Alle Städte und Gemeinden im Landkreis haben es: ein Willkommensschild am Ortseingang. Doch welcher Ort begrüßt seine Gäste am schönsten? Wir haben uns im Landkreis umgeschaut.

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1 / 18Nicht zu übersehen ist die Begrüßung in Bad Wiessee. Fahnen, ein großformatiges Foto und sogar ein Wappen aus Blumen – das gefällt. © Thomas Plettenberg
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2 / 18Auch in Bayrischzell konkurrieren am nördlichen Ortseingang drei Schilder um die Aufmerksamkeit der Besucher. Dass die eher schlichte „Grüß Gott“-Tafel dennoch ein Hingucker ist, liegt vor allem am hübschen Blumentopf und der idyllischen Lage unter großen Bäumen. © Thomas Plettenberg
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3 / 18Warmfreibad, Gottesdienste & Co. Mit Infos wird am Ortseingang von Fischbachau aus Richtung Elbach kommend nicht gespart. Ein „Herzliches Willkommen“ fehlt. Das gibt's dafür aber in Aurach und Wörnsmühl, also am Eingang zur Gemeinde, in Form von Holztafeln. © Thomas Plettenberg
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4 / 18Auch für seine Partnergemeinden hat Gmund ein „Grüß Gott“ übrig. Die Holztafel steht vor Moosrain. © Thomas Plettenberg
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5 / 18Bergbaumuseum und Sommerrodelbahn: Hausham bewirbt am Ortseingang touristische Höhepunkte – auch wenn die Rodelbahn zu Ostin gehört. Eine Blumenwiese wertet das Ensemble auf. Zu hoch sollte das Gras aber nicht wachsen, sonst sind die Schilder nur noch vom Lkw aus zu lesen. © Thomas Plettenberg
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6 / 18Das Holz steckt im Ortsnamen, also passt es auch zum „Grüß Gott“. Trotzdem fällt die Tafel in Holzkirchen etwas spartanisch aus. Nett: der Blumentrog. © Thomas Plettenberg
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7 / 18Konkurrenz von links und rechts: Etwas eingezwängt schaut das „Grüß Gott“ in Irschenberg aus. © Thomas Plettenberg
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8 / 18Eine neue Tafel hat sich Kreuth geleistet. Das Bergpanorama mit Tegernseer Hütte wirkt stimmig. © Thomas Plettenberg
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9 / 18Ja wo ist sie denn, die Trachtenstadt? Im Schilderwald am südlichen Miesbacher Ortseingang an der Bayrischzeller Straße lenken Hinweitafeln leicht vom aufwendig gestalteten Trachtlerpaar aus Holz ab – schade eigentlich. © Thomas Plettenberg
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10 / 18Ortsvereine schön und gut – aber von welchem Ort? Eine Willkommenstafel – hier in Mitterdarching – sieht anders aus. © Thomas Plettenberg
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11 / 18Keine Experimente in Otterfing: Ein schlichtes „Grüß Gott“ auf braunen Holzbalken muss reichen. © Thomas Plettenberg
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12 / 18Gleich viersprachig begrüßt Rottach-Egern seine Gäste. Und auch sonst macht die Metalltafel mit goldenen Spitzen und Blumenkasten einiges her. © Thomas Plettenberg
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13 / 18Markus Wasmeier und Peter Schlickenrieder: Mit prominenten Namen schmückt Schliersee seinen südlichen Ortseingang. Trotzdem schaut die Holztafel schon etwas verwittert aus, worüber auch die Blümchen nicht hinwegtäuschen können. © Thomas Plettenberg
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14 / 18Mal was ganz anderes hat sich die Stadt Tegernsee für ihren Ortseingang ausgedacht: Ein hölzerner Pylon, gekrönt vom Stadtwappen. © Thomas Plettenberg
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15 / 18Das Vereinsleben wird in Waakirchen großgeschrieben. Das wird schon auf dem hölzernen Willkommensschild klar. Der bunt bemalte Hinweis auf das Schützentreffen samt Löwenfigur wertet die sonst eher rustikale Aufmachung auf. Allerdings ist diese Tafel wohl kaum von Dauer. © Thomas Plettenberg
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16 / 18Gekommen, um zu bleiben: In Warngau gibt’s den Übernachtungshinweis schon beim „Willkommen“. © Thomas Plettenberg
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17 / 18Das wohl mit Abstand künstlerisch hochwertigste Willkommensschild steht am nördlichen Ortseingang von Weyarn. Ortswappen, Partnergemeinde und dazu ein aus einer Metallplatte ausgeschnittenenes historisches Motiv – ein echter Hingucker. Die Personen auf dem Bild stehen für die Vielfalt Weyarns: Trachtler, Feuerwehrler, Handwerker und spielende Kinder sind darunter. Angefertigt hat die im Landkreis einzigartige Willkommenstafel der Holzollinger Künstler Herbert Klee. Durch ihre aufwendige Gestaltung hebt sie sich auch von den anderen Schildern links und rechts – Wegweiser, Ortsplan und Werbetafel – deutlich ab. © Thomas Plettenberg
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18 / 18Torsten Busacker von der Fakultät für Tourismus an der Hochschule München © kn

Alle Städte und Gemeinden im Landkreis haben eins, manche sogar mehrere: Willkommensschilder am Ortseingang. In einer vom Tourismus geprägten Region gehören sie offenbar zum guten Ton. Die Gestaltung ist so unterschiedlich wie die Orte selbst: Vom rustikalen Holzschild bis zum modernen Pylon ist alles dabei. Trotzdem haben fast alle eines gemeinsam: ein „Grüß Gott“oder ein „Herzlich Willkommen“ für ihre Gäste. Thomas Plettenberg (Fotos) und Sebastian Grauvogl (Text) haben sich im Landkreis umgeschaut (siehe Fotostrecke).

Interview zum Thema mit einem Tourismus-Experten

Verkehrszeichen, Werbebanner, Wegweiser: Der Schilderwald an den Straßen ist für Autofahrer mittlerweile Alltag. Werden da die Willkommenstafeln der Urlaubsorte überhaupt noch wahrgenommen? Wir haben bei Professor Torsten Busacker von der Fakultät für Tourismus an der Hochschule München nachgefragt.

Herr Professor Busacker, welche Bedeutung haben die Willkommensschilder am Ortseingang?

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Torsten Busacker von der Fakultät für Tourismus an der Hochschule München © kn

Eine wesentlich größere, als man auf den ersten Blick denkt. Denn erst durch eine nett gestaltete Willkommenstafel merkt ein Autofahrer, dass er nicht in ein schnödes Industriegebiet, sondern in einen gastfreundlichen Urlaubsort fährt. Wenn man bedenkt, dass jeder vierte Deutsche, der seine Ferien in seinem Heimatland verbringt, vorher nichts gebucht hat, kann man sich den touristischen Wert der Schilder zumindest ansatzweise vorstellen.

Da reicht aber vermutlich eine schlichte Holzwand nicht aus, oder?

Das kann man nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich muss die optische Gestaltung zum Markenkern des jeweiligen Ortes passen. Wenn also eine Gemeinde mit Ruhe und Natur wirbt, sollte sie in der Tat eher auf ein ansprechendes Schild aus Holz setzen. Ein moderner Wintersportort, der sich vor allem über trendige Events definiert, kann dagegen durchaus auch mit bunter Leuchtreklame punkten.

Es darf also auch Werbung mit dabei sein?

So lange nicht eine Supermarktkette oder ein Elektrogeschäft angepriesen wird, durchaus. Die Orte sollten hier vor allem ihre touristischen Alleinstellungsmerkmale bewerben. Auch Hinweise auf besondere Veranstaltungen sind okay, sie sind ja schließlich ein Service für den Gast. Eine Grundregel gilt aber immer: Die Schilder müssen gepflegt werden.

Warum ist das so wichtig?

Weil die Willkommenstafeln die Visitenkarte eines Ortes sind! Und wenn man schon eine Visitenkarte abgibt, sollte die auch einen positiven Eindruck hinterlassen. Ein schief hängendes oder mit Unkraut überwuchertes Schild sieht dagegen einfach nur traurig aus. Da lässt man es lieber ganz bleiben. Nicht unterschätzen sollte man zudem auch die Verabschiedung der Gäste am Ortsausgang.

Wieso?

Weil auch das die Identifikation mit dem Urlaubsort erhöht. Ein nettes „Bis bald“ liest jeder Stammgast gerne.

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