Schliersbergalm: Hotel wird erweitert

Schliersee - „Sanierung im Bestand“, so nennt Ingo Bauer sein Modernisierungskonzept für die Schliersbergalm. Dem Bauausschuss gefällt’s: Bauer darf für einen neuen Tagungsraum aufstocken.
Tagungen in Fünf-Sterne-Hotels – für Manager von Großkonzernen gehören sie zum Alltag wie Anzug und Laptop. Aber mit der Seilbahn zur Konferenz einschweben, das ist schon etwas Besonderes. „Und dann erst die herrliche Bergkulisse“, sagt Ingo Bauer, Eigentümer der Schliersbergalm, „das prägen sich die Leute ein." Während die meisten Tagesgäste den Aussichtspunkt über dem Schliersee vorwiegend mit Sommerrodelbahn und Alpenroller verbinden, hat sich das dazugehörige Hotel zu einem begehrten Tagungsort entwickelt.
Microsoft, Siemens oder BMW: Prominente Firmen buchen regelmäßig bei Bauer. Und doch konnte er seinen Gästen bisher nur zwei Konferenzräume zu 60 und 40 Quadratmetern sowie ein kleineres Tagungsstüberl anbieten. Weil der Trend zu Besprechungen in Kleingruppen geht, so Bauer, reiche dieses Angebot nicht mehr aus. „Aktuell müssten wir dafür auf die Hotelhalle ausweichen.“ Aber nicht mehr lange: Der Schlierseer Bauausschuss hat nun grünes Licht für einen weiteren Saal gegeben.
Der neue, gut 80 Quadratmeter große Tagungsraum mit WC soll über dem eingeschossigen Zwischenbau entstehen, in dem früher ein Radiosender untergebracht war. Dafür will Bauer das Dach des hinter dem Haupthaus gelegenen Hotelablegers „Hohenwaldeck“ profilgleich verlängern und so den Zwischentrakt um ein Stockwerk erhöhen. „Eine gefällige Lösung, die sich harmonisch in die bestehende Fassade integriert“, sagt er.
Das war auch der einhellige Tenor im Bauausschuss. Dieser stimmte geschlossen für die „betriebsnotwendige Erweiterung im Außenbereich“, wie Geschäftsleiter Jörn Alkofer das zugrundeliegende Baurecht zitierte. „Es ist gut, dass da oben was gemacht wird“, sagte Astrid Leitner (CSU). Auch Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) lobte die „schrittweisen Änderungen“ und damit Bauers Strategie der „behutsamen Sanierung“. Diese verfolgt der Eigentümer, seit er nach massivem Widerstand vor gut einem Jahr von seinen ursprünglichen Plänen eines Almdorfs am Schliersberg abgerückt war (wir berichteten).
Trotzdem spielt Bauer nach wie vor mit dem Gedanken, die Kapazitäten des Hotels zu erhöhen – Schritt für Schritt. Aktuell gibt es nur 35 Zimmer. „Wenn da eine Seminargruppe oder ein paar Familien gebucht haben, ist für andere Gäste kein Platz mehr“, erklärt er. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. „Zuerst wollen wir all das schöner machen, was wir schon haben.“ Schwimmbad und Hotelfassade sind bereits saniert, der Antrag für ein neues Saunahäuschen liegt gerade beim Landratsamt.
Zu einem Fünf-Sterne-Luxus Resort soll die Schliersbergalm aber ohnehin nicht werden. Microsoft, Siemens oder BMW, ist sich Bauer sicher, tagen aus anderen Gründen am Schliersee. Die luftige Anreise mit Alpenblick gehört definitiv dazu.