In Sorge vor neuer UMTS-Technik
- Oberammergau - "Wir wollen im Innenbereich unseres Dorfes keine weiteren Mobilfunkanlagen mehr" - so fasste Oberammergaus Zweiter Bürgermeister Josef Köpf als Vorsitzender des Bauausschusses in der ersten Sitzung des Gremiums nach der Sommerpause die Diskussion der Ausschussmitglieder über einen Antrag der Bürgerinitiative "Strahlenfreies Oberammergau" zusammen.
Die bestehende Versorgung, mobil zu telefonieren, reiche aus, stellte Köpf fest. Der Ausschuss fühle sich für "Leib und Leben der Bevölkerung" zuständig, und wolle mit der entschiedenen Ablehnung "ein Zeichen setzen". Die vor drei Jahren gegründete Bürgerinitiative hatte beantragt, "die Erweiterung der bestehenden Mobilfunkanlagen, insbesondere durch einen UMTS-Umbau im gesamten Ortsbereich, wirksam zu verhindern". Die neue UMTS-Technik habe die fünffache Stärke, begründete Manfred Müller den Antrag.
In Oberstdorf, wo UMTS inzwischen installiert sei, schliefen die Leute bereits im Keller, um sich vor der stärkeren Strahlung zu schützen. In Oberammergau sei die "Grundversorgung bereits jetzt gewährleistet", die bestehenden Antennen reichten dafür aus.
Umweltreferent Andreas Eitzenberger und Martin Norz vom Bauamt hatten Erkundigungen eingeholt, wie andere Gemeinden und Städte mit dem Problem der Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkanlagen umgehen. Sie berichteten von Gestaltungssatzungen für den Innenbereich und Standortkonzepten in Zusammenarbeit mit den Mobilfunkbetreibern für den Außenbereich. Die Stadt Naila bei Hof, wo sich die Zahl der Krebspatienten nahezu verdoppelt habe, fordere von der Politik die Herabsetzung der Belastungsgrenzwerte.
Für Oberammergau reichten aber die bereits existierenden Mobilfunkanlagen (Kleines Theater, Ammergauer Hof, Romanshöhe) völlig aus, waren sich die Ausschussmitglieder einig, und empfahlen dem Gemeinderat, sich ihrer Ablehnung weiterer Anlagen anzuschließen - auch wenn der Beschluss "verwaltungsrechtlich schwer durchzusetzen" sei, wie es hieß.pol