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Finalsieg bringt Studium in China

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15 Jahre jung ist Josefine, aber schon weitgereist. China, seine Schriftzeichen und Sprache haben es der Neu-Starnbergerin besonders angetan. Foto: SVJ
15 Jahre jung ist Josefine, aber schon weitgereist. China, seine Schriftzeichen und Sprache haben es der Neu-Starnbergerin besonders angetan. Foto: SVJ

Starnberg - Josefine D. aus Starnberg darf Deutschlands Schüler vertreten: Sie hat den ersten Preis beim deutschen „Chinese Bridge“-Wettbewerb gewonnen und darf zum Finale nach China reisen.

Deutschland, England, Niederlande, China. Und das alles mit 15 Jahren. Josefine ist in ihrem jungen Leben schon viel rumgekommen. Bereits mit zehn Monaten zog sie mit ihrer Familie aus beruflichen Gründen des Vaters für vier Jahre nach London und anschließend in die Niederlande. Zwei Jahre lebte die Familie dort, bevor sie wieder nach Deutschland, genauer gesagt nach Mülheim (Ruhr) kam. Dort machte Josefine im Alter von elf Jahren ihre ersten Erfahrungen mit der chinesischen Kultur und Sprache.

„Ich war auf der Internationalen Schule Heiligenhaus. Dort haben wir mit kleineren Dialogen und Liedern angefangen. Leider wurde die Schule wegen zu wenig Schülern geschlossen“, erzählt Josefine. Trotz der Schließung und dem Wechsel auf das Gymnasium Broich in Mülheim wollte sie nicht auf ihre Passion „China“ verzichten und ging bei Yungang Zhang, der sie bereits auf der Internationalen Schule unterrichtet hatte, in die Lehre. Er war es auch, der ihre erste Reise nach China organisierte. „Peking hat mir so gut gefallen und mich motiviert, mit Chinesisch weiter zu machen. Mich reizt das Abstrakte. Jedes der Zeichen erzählt eine eigene Geschichte“, sagt die 15-Jährige.

Als sie im vergangenen August mit ihren Eltern und den vier jüngeren Geschwistern nach Starnberg zog, nutzte Josefine die Gelegenheit des Neuanfangs und verbrachte ein halbes Jahr in Shanghai. Dort besuchte sie eine normale chinesische Schule. Während sie unter der Woche in der Schule wohnte, verbrachte sie die Wochenenden bei unterschiedlichen Gastfamilien. In diesem halben Jahr machte sie auch HSK4 und HSK5 (Nachweise zur Einstufung ihrer Fähigkeiten in der chinesischen Sprache).

Wieder zurück in Deutschland, war klar, dass der Unterricht mit Zhang über Skype oder Telefon schwierig werden könnte. Also suchte Josefine nach einer Alternative. Das Konfuzius-Institut in München bot ihr eine Probestunde an. Bei dieser Zusammenarbeit ist es auch geblieben. Jeden Samstag nimmt die Schülerin des Starnberger Gymnasiums mit drei chinesischen Mädchen Chinesisch-Unterricht. Vier Monate bereitete sich Josefine auf den Wettbewerb vor. Gefordert waren neben einer kulturellen Darbietung der Vortag einer Rede und die Beantwortung von Fragen aus den Bereichen Politik, Geografie, Kultur, Grammatik und moralische Geschichte.

„Ich war nervös und wollte mein Bestes geben und habe einfach gehofft, dass es reicht“, berichtet Josefine. Und das hat es auch. Zusammen mit einem Mitstreiter belegte sie den ersten Platz und bildet mit ihm nun das Team Deutschland beim Finale in China, bei dem Teilnehmer aus bis zu 65 Ländern antreten. Der Gewinner erhält ein Stipendium für eine chinesische Universität. Neben dem Wettbewerb, der am 16. Oktober startet, wird Josefine im Herbst auch die HSK6-Prüfung ablegen - bei Erfolg hat sie dann die höchste Stufe erreicht. „Ich bin Herrn Zhang und dem Konfuzius-Institut dankbar für das, was sie alles für mich machen. Ich freue mich auf die Reise zum Finale“, sagt Josefine und lacht in Vorfreude auf das Abenteuer.

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