Das ist der Linke-Spitzenkandidat Helmut Holter

Schwerin - Helmut Holter tritt bei der Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern bereits zum zweiten Mal für Die Linke an. Alle Informationen über den Spitzenkandidaten.
+++ Alle aktuellen Hochrechnungen und das amtliche Ergebnis finden Sie in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016. +++
Helmut Holter gilt als Urgestein in der Linken in Mecklenburg-Vorpommern. Bereits 2011 kandidierte er bei der Landtagswahl und holte für seine Partei ein Ergebnis von 18,4 Prozent. Da sich die führende SPD diesmal für die CDU als Koalitionspartner entschied, übernahmen die Linken die Rolle der Oppositionsführung.
Bei der Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen die Linken momentan ein Minus. Lange sah es in Umfrage so aus, als könnte die Linke bei der Wahl in diesem Jahr mit Werten von 16 Prozent an alte Erfolge anknüpfen. Zwei Tage vor der Wahl sackt die Partei in aktuellen Umfrageergebnissen allerdings auf 13 Prozent ab. Dabei bringt Helmut Holter Erfahrung mit: Der Spitzenkandidat kennt nämlich sowohl die Oppositions- als auch die Regierungsseite.
Helmut Holter: Sein Werdegang
Der heute 56-jährige Helmut Holter studierte Baustofftechnologie und leitete die Produktion von Betonelementen, bis er sich für eine Karriere in der Politik entschied, "eine Berufung", wie er betont. Nach der Wende 1991 wurde er bis einschließlich 2001 Landesvorsitzender und zwischenzeitlich auch Parteivorstand der PDS.
1998 koalierten SPD und die Linken unter Harald Ringstorff und Helmut Holter wurde zum Minister für Arbeit und Bau sowie Stellvertretender Ministerpräsident. Als die Linken nach der Landtagswahl 2006 aus der Regierung ausschieden, wurde Holter erneut Abgeordneter im Landtag und zunächst drei Jahre stellvertretender Fraktionsvorsitzender, bis er den Posten des Vorsitzenden ganz übernahm. Schließlich konnte er die Partei bereits 2011 als Linker Spitzenkandidat in den Landtag führen und tritt in diesem Jahr erneut an.
Helmut Holter: Sein Wahlprogramm
Die Linken fordern, dass Mecklenburg-Vorpommern gegenüber anderen deutschen Bundesländern schneller aufholt. Gerade der schwächeren Region Vorpommern soll mit einem extra Regionalbudget mehr unter die Arme gegriffen werden und die Infrastruktur ausgebaut werden. Holter verspricht zur Landtagswahl die Unterschiede zwischen Stadt und Land zu verringern. Die Stadt Rostock zum Beispiel soll mehr als Regiopole gefördert und bestehende Stadt-Umland-Konzepte weiter entwickelt werden.
Um für mehr Lohngleichheit zu sorgen, will Holter mehr Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung in Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem soll es nach Meinung von "Die Linke" weniger befristete Arbeitsverträge geben. Um demografische Herausforderungen zu meistern, will der Spitzenkandidat der Linken Zuwanderer und Flüchtlinge möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integrieren.
Alle Bürger sollen zudem die gleichen Chancen haben: Das Wahlprogramm der Linken sieht vor, dass Eltern teilweise entlastet oder am besten ganz von Kitakosten befreit werden sollen, außerdem soll mehr Personal in der Altenpflege eingestellt werden. "Unser Land braucht dringend einen Aufbruch", so der Spitzenkandidat der Linken. So wollen die Linken auch die soziale Wohnraumförderung erhöhen und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.
In Sachen Umwelt möchte Holter den Flächenverbrauch reduzieren. Straßenbeleuchtung sollen mit Solarenergie oder LEDs betrieben werden und die Erzeugung von Strom aus regenerativen Energiequellen für den Gemeindebedarf unterstützt werden.
Zudem fordert Holter, das Mindestalter für die Landtagswahlen auf 16 Jahre herab zu senken. Die Linken wollen zudem mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Bürger prüfen.
Helmut Holter: Er kann sich eine rot-rot-grüne Koalition vorstellen
Hinsichtlich der Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern kritisierte Holter den NDR, als der Sender zur Wahlarena am 23. August lediglich die Spitzenkandidaten der CDU und der SPD, Lorenz Caffier und Erwin Sellering, einlud. Auch zeigten sich die Linken enttäuscht darüber, dass der Wahl-O-Mat nicht zustande kam. So würde eine "offensiven Auseinandersetzung" mit den Inhalten der Nicht-Regierungsparteien vermieden.
Im Fall der Fälle haben die Linken bereits signalisiert nach der Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern für eine Koalition mit SPD und Grünen zur Verfügung zu stehen. "Bodo Ramelow hat uns berichtet, dass Rot-Rot-Grün in Thüringen gut funktioniert. Ich kann mir dieses Modell auch für Mecklenburg-Vorpommern vorstellen", so Holter.
Hier finden Sie mehr Informationen zur Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern sowie aktuelle Umfragewerte.