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Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern: Neue Umfragewerte

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Ministerpräsident Erwin Sellering
Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) gewinnt nach aktuellen Umfragen zur Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern wieder etwas Vorsprung vor der CDU. © dpa

Schwerin - Am 04. September 2016 wird in Mecklenburg-Vorpommern der Landtag neu gewählt. Dessen Zusammensetzung könnte sich drastisch verändern, zumindest deuten aktuelle Umfragen darauf hin.

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Noch regieren SPD und CDU unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Erwin Sellering gemeinsam im Schweriner Schloss. Größte Oppositionskraft sind die Linken, außerdem sitzen die Grünen und die NDP im Landtag. Nach den Landtagswahlen am ersten Septembersonntag 2016 in Mecklenburg-Vorpommern könnte sich das aber ändern.

Unter Erwin Sellering konnte die SPD bei den Landtagswahlen 2011 ein stolzes Ergebnis von 35,6 Prozent einfahren. Koalitionspartner CDU holte immerhin 23 Prozent der Stimmen - zusammen hatte man eine bequeme Mehrheit im Schweriner Landtag. Die im Osten traditionell starken Linken kamen vor fünf Jahren auf 18,4 Prozent, die Grünen zogen mit 8,7 Prozent in den Landtag ein. Nur in Mecklenburg-Vorpommern außerdem mit dabei: die NDP mit sechs Prozent. Die FDP konnte keine Sitze holen.

Mecklenburg-Vorpommern ist der seit der Gründung des Landtags 1990 fest in der Hand der Sozialdemokraten mit wechselnden Koalitionspartnern. Die Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD in der nun auslaufenden Legislaturperiode lief dabei geräuschlos. Doch damit könnte nach der Landtagswahl am 04. September 2016 Schluss sein: Grund ist eine starke AfD. 

Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern: Was sagen die aktuellen Umfragen?

Laut einer aktuellen Umfrage vom 01.09.2016 der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF ziehen AfD und CDU gleichauf, die SPD bleibt bislang stärkste Partei.

Lag die AfD bei der letzten Erhebung vom 31.08.2016 noch 3 Prozentpunkte vor den Christdemokraten, scheint sich die CDU zwei Tage vor der Wahl wieder leicht zu erholen. So erhalten beide Parteien laut aktuellsten Umfragewerten jeweils 22 Prozent der Wählerstimmen und teilen sich damit momentan den Status der zweitstärksten Kraft. 

Die Alternative für Deutschland hatte es unter Leif-Erik Holm in den letzten Umfragen aus dem Stand bereits auf über 20 Prozent geschafft. Falls sie diese Werte halten kann, könnte sie im Falle einer rot-schwarzen Koalition die Oppositionsführung in Mecklenburg-Vorpommern übernehmen.

Größter Verlierer der letzten Erhebungen ist die CDU unter Spitzenkandidat Lorenz Caffier: Im Juni noch knapp vor den Sozialdemokraten, lag sie in den letzten Umfragen aber bereits schon abgeschlagen mit 22 Prozent ganze sechs Prozentpunkte hinter ihrer Koalitionspartnerin. Nach dem letzten Umfragetief von 20 Prozent scheint sie sich nun, zwei Tage vor der Wahl, wieder leicht zu erholen.

Stärkste Kraft bleibt weiterhin die SPD mit konstanten 28 Prozent, Spitzenkandidat ist der seit 2008 amtierende Erwin Sellering

Die Linke schafft es unter Spitzenkandidaten Helmut Holter in den Umfragewerten bislang auf 13 Prozent.  Demnach muss sie die Oppositionsführung aller Wahrscheinlichkeit nach an die Alternative für Deutschland abgeben - oder auf eine Rot-Rot-Grüne Koalition hoffen.

Die Grüne bleibt konstant bei ihren Werten der letzten Umfragen: Mit 6 Prozent halten sie ihr Ergebnis der vergangenen Befragungen.

Die Werte der FDP steigen leicht auf 3 Prozent - ein Einzug in den Landtag wäre demnach aber trotzdem nicht möglich. Für die NPD liegen nur die Werte der letzten Befragung vom 31.08.2016 vor: Hier schafft sie es auf 2 Prozent und würde die Fünf-Prozent-Hürde - und damit auch den Einzug in den Landtag - verpassen.

Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern: Wähler sollen mobilisiert werden

Neben dem Wahlausgang bleibt eine spannende Frage, wie viele Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern ihr Stimmrecht nutzen werden. Bei der Landtagswahl 2011 gingen nur etwas mehr als die Hälfte der Wähler zu den Urnen, nämlich 51,5 Prozent von immerhin rund 1,37 Millionen Wahlberechtigen. Die soll sich bei der Landtagswahl 2016 steigern.

Mit Überraschungen sollte am 04. September 2016 auf jeden Fall noch gerechnet werden. Bei den Landtagswahlen im März 2016 in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt konnte die AfD ihre Umfragewerte noch toppen. Auch die NPD konnte bei den vorangegangen Wahlen stets besser abschneiden als vorher gesagt. 

Doch auch vom noch amtierenden Ministerpräsidenten Erwin Sellering kommt eine Kampfansage: "Wir müssen um jede Stimme kämpfen. Das werden wir in den nächsten Wochen tun".

Alle Informationen rund um die Landtagswahl am 04. September 2016 in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier.

Am Dienstag stellten sich die Spitzenkandidaten von Union und SPD in der NDR-Wahlarena den Fragen der Bürgern. Was das Ergebnis der Sendung ist, die sich hauptsächlich um das Thema Flüchtlinge drehte, lesen Sie hier.

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