19.01 Uhr: Sachsen-Anhalts Linken-Landeschefin Birke Bull hat die ersten Zahlen zur Landtagswahl als „bitteres Ergebnis“ bezeichnet. „Wir haben es nicht geschafft, zu überzeugen“. Das sei alles sehr bedrohlich. Man müsse sich nun mit den Argumenten der rechtspopulistischen AfD auseinandersetzen.
18.50 Uhr: Nach dem Wahldebakel für die SPD in Sachsen-Anhalt wächst in der Partei Widerstand gegen Landeschefin Katrin Budde. „Es ist Zeit, die Partei neu aufzustellen“, sagte der SPD-Abgeordnete und Innenexperte Ronald Brachmann am Sonntagabend. Das Wahldebakel könne man nicht nur mit dem Flüchtlingsthema begründen. Die Partei müsse die Köpfe und Herzen der Wähler wieder erreichen.
18.48 Uhr: Der Spitzenkandidat der Linken in Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, hat sich enttäuscht über das Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl geäußert. „Wir haben gemerkt im Wahlkampf, dass es eine substanzielle Unzufriedenheit mit Politik und der Landesregierung gibt. Dieser Frust ist bei einer Partei gelandet, die den Leuten Schuldige präsentiert hat, die mit den Problemen nichts zu tun haben, nämlich die Flüchtlinge“, sagte er mit Blick auf das Abschneiden der AfD.
18.44 Uhr: Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im ARD-Interview: "Ganz eindeutig, wir sind Wahlsieger und haben einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung. Und: "Wir wollten gar keine AfD im Parlament", doch die rechte Partei sei nun stark vertreten. Haseloff weiter: "Die AfD ist ein bundespolitisches Phänomen", alle Demokraten müssten diesem nun gemeinsam begegnen.
18.41 Uhr: CDU-Generalsekretär Peter Tauber sieht einen klare Regierungsauftrag für den amtierenden Ministerpräsidenten. Wie aber soll nur die Koalition aussehen?
18.32 Uhr: Auf Twitter laufen zahlreiche Tweets zum Abschneiden der AfD ein - Viele User sind entsetzt.
18.29 Uhr: AfD-Spitzenkandidat André Poggenburg hat sich mit dem Abschneiden seiner Partei in Sachsen-Anhalt zufrieden gezeigt. "Wir sind mit dem Anspruch auf eine starke Opposition in den Wahlkampf gegangen und wir werden als starke Opposition in den Landtag gehen".
18.24 Uhr: Für die FDP wird der Abend eine Zitterpartie, die Liberalen liegen nach der ersten ARD-Hochrechnung bei genau 5 Prozent. Auch die Grünen sind noch nicht ganz durch. Mit den 5,4 Prozent könnte es noch eng werden.
18.11 Uhr: Riesenjubel bei der Wahlparty der AfD. "Wir sind jetzt Volkspartei", das sei hier die Stimmung, so der ARD-Reporter.
18.05 Uhr: Aus der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist die CDU nach einer Prognose für das ZDF als klarer Sieger hervorgegangen, kann aber voraussichtlich nicht ihre seit 2006 bestehende Koalition mit der SPD fortsetzen. Der am Sonntag um 18.00 Uhr veröffentlichten Prognose von der Forschungsgruppe Wahlen zufolge erreichen die Christdemokraten von Ministerpräsident Reiner Haseloff bei leichten Verlusten 30,5 Prozent. Die rechte AfD erzielt auf Anhieb 21,5 Prozent und wird damit zweitstärkste Kraft. Die Linke kommt nach deutlichen Verlusten auf 16,5 Prozent, die SPD auf 12 Prozent. Den Grünen gelingt mit 5 Prozent ebenso der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde wie der FDP mit 5 Prozent.
+++ In weniger als 15 Minuten schließen die Wahllokale. Die Spannung steigt. Kann die schwarz-rote Koalition unter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) weiter regieren?
+++ Sie werden wohl etwas zu feiern haben: Die AfD-Anhänger laufen in Magdeburg zur Wahlparty ein. Letzte Umfragen sehen die rechte Partei bei knapp unter 20 Prozent. MDR-Journalist Falko Wittig twitterte dieses Foto:
+++ Noch gibt es keine Ergebnisse, die Termine der Parteien für ihre Sitzungen am Montag stehen schon fest: So tagt der Bundesvorstand der CDU um 11.00 Uhr, um 13.15 Uhr will sich Merkel mit den drei Spitzenkandidaten aus den Ländern der Presse stellen. SPD-Chef Sigmar Gabriel gibt sein Statement um 11 Uhr ab.
+++ Ganz schön unglamourös, so ein Fernsehstudio: Die Kollegen von Phoenix sind bereit. So trifft
+++ Die Wahl in Sachsen-Anhalt wird viel beachtet, auch in Norwegen.
+++ Herzlich willkommen zum Live-Ticker. Die letzten beiden Stunden der Stimmabgabe laufen. Derzeit zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als bei der Wahl 2011. In Sachsen-Anhalt gingen bis 14 Uhr 35,4 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen. So viele waren es zu diesem Zeitpunkt bei keiner der drei vorausgegangenen Landtagswahlen.
+++ Offensichtlich läuft es bei der Landtagswahl auf ein Duell zwischen CDU-Ministerpräsident Haseloff und Linken-Spitzenkandidat Wulf Gallert heraus. Nur: Beide finden für die von ihnen gewünschten Bündnisse in den aktuellen Umfragen keine Mehrheit. Aktuell würde es weder für Schwarz-Rot noch für Rot-Rot-Grün reichen. Schuld an der schwierigen Regierungsbildung ist die AfD, die vermutlich aus dem Stand an der SPD vorbeizieht und mit der Linken nahezu gleichauf liegt.
+++ Bei keiner Landtagswahl in Deutschland wird die AfD so stark eingeschätzt wie in Sachsen-Anhalt. Auch wenn es für ein Regierungsbündnis mit der CDU theoretisch reichen würde: Die Partei um Spitzenkandidat André Poggenburg kann sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Opposition einstellen. Keine Partei will mit der AfD im Magdeburger Landtag regieren.
+++ Vermutlich bleibt Reiner Haseloff (CDU) Ministerpräsident. Offen ist allerdings, mit welchem Bündnis er in Sachsen-Anhalt regieren kann. Möglicherweise bieten sich nach der Landtagswahl 2016 gleich mehrere Optionen an.
+++ Falls es für eine Fortsetzung der Koalition aus CDU und SPD nicht reicht, könnte es die erste "Kenia"-Koalition (aus CDU, SPD und Grünen) in der Geschichte der Bundesrepublik geben. Aber: Die Grünen werben im Wahlkampf offen für ein Bündnis mit Linken und SPD.
+++ Falls die FDP den Sprung ins Magdeburger Parlament schafft, wäre in Sachsen-Anhalt auch eine "Deutschland"-Koalition aus CDU, SPD und FDP möglich. Vermutlich will CDU-Ministerpräsident Haseloff lieber mit der FDP regieren als mit den Grünen.
+++ Rein rechnerisch wäre nach der Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt auch ein Bündnis aus CDU und Linken möglich. In der Praxis wäre die politische Distanz zwischen beiden Parteien allerdings viel zu groß, um eine stabile Regierung zu führen. Eine schwarz-dunkelrote Koalition bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine Option für Theoretiker.
+++ Falls Grüne und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, wird die Regierungsbildung umso schwieriger. Dann hätte eine Koalition aus CDU und SPD keine Mehrheit gegen Linke und AfD. Für ein Bündnis zwischen Linken und SPD langt es dann wohl auch nicht. Und eine Koalition mit der AfD hat die CDU bislang hartnäckig ausgeschlossen. Falls Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl 2016 unregierbar wird, bleiben als einzige Option wohl nur Neuwahlen. Allerdings mit ungewissem Ausgang.
Über alle drei Landtagswahlen informiert Sie unser Gesamt-Ticker.
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