Ein Auto „Made in Germany“ steht für solide Qualität. Das zeigt erneut der aktuelle Mängelreport der Prüforganisation Dekra. Der Report ist die Messlatte für Gebrauchtwagen. Doch so finden Sie einen Guten.
Basis für die Studie waren die Hauptuntersuchungen von mehr als 15 Millionen Autos der letzten zwei Jahre. Dabei wurde zwischen den Fahrzeugtypen klein bis groß unterschieden und in drei Klassen nach Laufleistung eingeteilt. Und siehe da: Die deutschen Autobauer dominieren (Grafik unten). In der Wertung Bester aller Klassen, wo eine hohe Punktzahl über alle Kilometerstände hinweg entscheidet, wurde übrigens Audi klarer Sieger: Der A4 belegt Platz eins, gefolgt von der Mercedes C-Klasse und dem A6. Einen Schönheitsfehler gibt es dennoch in der Bilanz: Bei den Kleinwagen sticht die Konkurrenz aus Japan die deutsche Wertarbeit aus.
Aber: Die Studie (www.dekra.de) ist ein reiner Mängelreport. Kosten wie Ersatzteilpreise, Pannenanfälligkeit, Wiederverkaufswert etc. blieben unberücksichtigt.
Wie Sie einen guten Gebrauchten finden – unsere Checkliste hilft:
KAUFVORBEREITUNG
Vorbereitung ist das A & O: Präzise Vorstellungen von Modell, Baujahr und Preis erleichtern die Suche nach guten Gebrauchten. Welche typische Schwächen einzelne Modelle haben, lässt sich in der Pannenstatistik im TÜV-Report oder auf der ADAC-Homepage nachlesen.
FAHRZEUGBESICHTIGUNG
Unterschiedliche Spaltmaße an Stoßfängern, Türen und anderen Teilen lassen oft auf einen Unfall schließen. Stutzig werden sollten Sie auch, wenn Produktionsdaten auf Leuchten und Autobaujahr nicht übereinstimmen.
PAPIERE ÜBERPRÜFEN
Die Fahrzeugwartung sollte lückenlos dokumentiert sein. Viele Vorbesitzer im Fahrzeugbrief können auf ein Montagsauto hindeuten. Mehr als zwei Halter in fünf Jahren sind verdächtig.
BLICK UNTER DIE HAUBE
Abgeplatzer Lack und Schäden an Schraubverbindungen der Karosserieteile im Motorraum sind Hinweise auf Reparaturen. Ölspritzer und Wasserflecken lassen an einwandfreiem Antrieb zweifeln.
SYSTEMTEST
Fahrzeugfunktionen testen – von der Klimaanlage über elektrische Außenspiegel bis hin zum Radio. Bei der Probefahrt: Musik aus! So hören Sie verdächtige Geräusche. Beim Zünden müssen Kontrolllampen aufleuchten und beim Motorstart erlöschen.
TACHO PRÜFEN
Bei älteren Autos mit vielen Gebrauchtspuren aber geringer Laufleistung kann der Tacho manipuliert sein. Kilometerangaben im Inspektionsheft oder auf dem Ölwechsel-Aufkleber im Motorraum entlarven Betrüger oft. Zur Not: Die Vorbesitzer kontaktieren.
ROSTSUCHE
Unter dem Kofferraumteppich, hinter die Tankklappe und in die Radkästen schauen, um Rost zu finden, Mit den Fingern hinter den Schwellern tasten, Muffiger Geruch deutet auf feuchte Stellen im Fußraum hin.
LACK-CHECK
Indizien für ausgebesserte Unfallstellen sind Farbspuren an unlackierten Teilen wie Gummidichtungen und Federbeinen sowie unterschiedlich helle oder matte Stellen. Empfohlen sei eine Lackdichtemessung in der Werkstatt.
PROBEFAHRT
Eine verzogene Spur oder defekte Stoßdämpfer lassen sich bei Überlandetappen mit mehr als 80 km/h entlarven. Hakelige Schaltung und Ruckbewegungen deuten auf Antriebsprobleme hin.
Gebrauchtwagen ohne Mängel?
Mit einer Laufleistung von 50 000 – 100 000 km hatten die wenigsten Mängel
Platz | 1 | 2 | 3 |
Mini- und Kleinwagen | Toyota Yaris |
Opel Corsa |
Skoda Fabia |
Kompaktwagen | Toyota Prius |
Toyota Auris |
Volvo C30 |
Mittelklassewagen | Audi A5 |
Audi A4 |
Mercedes-Benz C-Klasse |
Obere Mittelklasse und Oberklasse |
Volkswagen Phaeton |
Volvo S80/V70 |
Audi A8 |
tz/mm