Ammersee: Kormorane dürfen geschossen werden

München - Zum Abschuss freigegeben: Am Ammersee dürfen nun Kormorane geschossen werden. Damit geht der Punkt im erbitterten Vogel-Streit diesmal an die Fischer.
Am Ammersee ist der zeitlich befristete Abschuss von Kormoranen zum Schutz heimischer Fischarten ab sofort zulässig. Das teilte die Regierung von Oberbayern am Dienstag in München mit. Damit gibt es in dem Regierungsbezirk mit mehreren Seen bereits
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Abschussverfügungen für elf Regionen, obwohl es sich zum Teil um Naturschutzgebiete oder europäische Vogelschutzgebiete handelt.
Am Ammersee ist der Abschuss des gefiederten Fischfressers nun jährlich vom 16. August bis zum 14. März genehmigt. Für die Jagd gelten allerdings enge räumliche Beschränkungen und strenge Auflagen.
Der Kormoran ernährt sich hauptsächlich von Fischen, die er in großen Mengen aus Seen und Teichen fängt. Nach Angaben des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) leben bundesweit etwa 140 000 Kormorane, die 20 000 Tonnen Fisch pro Jahr fressen. Der wirtschaftliche Schaden dadurch sei immens. Durch die Verfügungen soll vor allem neuen Brutkolonien entgegengesteuert werden.
Seit langem schon tobt um den Vogel ein erbitterter Kampf zwischen Fischern und Tierschützern. Der Bayerische Landtag hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dem Kormoran stärker zu Leibe zu rücken. Noch 2010 hatte ihn der Naturschutzbund zum Vogel des Jahres gekürt. In Bayern ist der zeitweise Abschuss von Kormoranen bereits in einigen Regionen um den Chiemsee erlaubt.
dpa