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Kritik an Söder und Co.: Bayerischer Lehrerverband bestürzt über Folgen der Corona-Maßnahmen

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Von: Patrick Freiwah

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Der Corona-Kurs der bayerischen Staatsregierung hat Kinder, Eltern und Einrichtungen vor große Probleme gestellt. Der Lehrerverband fordert vom Kultusministerium eine Strategie.

München - Kinder zählen zweifellos zu den größten Verlierern* der Corona-Krise, betrachtet man die körperlichen und psychischen Auswirkungen der Pandemie: Sportlich und sozial waren die wohl schutzbedürftigsten aller Bürger oftmals isoliert, das betrifft freizeitliche Aktivitäten wie auch die Abstinenz von Betreuungseinrichtungen wie Kitas oder Schulen.

Bayern: BLLV fordert Kultusministerium zu Erarbeitung einer Strategie auf

Auch das ewige Hin und Her inklusive kurzfristiger Anpassungen der Corona-Maßnahmen als Reaktion auf die Inzidenzzahlen* bedeuteten sowohl für Kita- und Schulkinder, als auch für das Personal eine stetige Unsicherheit. Ganz zu schweigen von berufstätigen Eltern, die aufgrund der Schließungen vor riesige Herausforderungen gestellt waren.

Um zukünftig besser auf eine Corona-Pandemie - oder andere Krankheitswellen - reagieren zu können, fordert der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) vom Kultusministerium ein „bildungspolitisches Logbuch“.

Schon länger befindet sich der Verband mit der Regierung auf Konfrontationskurs. Präsidentin Simone Fleischmann betonte in München, das Ministerium dürfe nun nicht so tun, als wäre an Bayerns Schulen ab September 2021 wieder alles normal. „Das wäre zwar schön, ist aber leider unrealistisch.“ Sie fordert von der Staatsregierung vielmehr mögliche Szenarien inklusive Handlungsleitfäden und rechtlicher Rahmenbedingungen, um für ähnliche Fälle in der Zukunft gewappnet zu sein.

Bayern: Kritik am Kultusministerium - „Von jetzt auf gleich in den Krisenmodus“

Seit Beginn der Corona-Pandemie hatte es sowohl von schulischer Seite, aber auch von Eltern und Schülern immer wieder Kritik daran gegeben, dass Entscheidungen des Kultusministeriums mit nur wenigen Tagen Vorlauf kommuniziert wurden. Deshalb bedürfe es genauer Leitfäden, besonders hinsichtlich der Inzidenzwerte und verschiedener Unterrichtsmodelle von vollem Präsenz- über Wechsel- bis hin zum Distanzunterricht. „Wir wollen nicht mehr von jetzt auf gleich in den Krisenmodus fallen, sondern professionell vorbereitet sein auf das, was kommen könnte“, fordert Fleischmann. 

Schließlich stellen auch fehlende geregelte Abläufe Familien vor Probleme. Die eingeschränkten Unterrichtsstunden bedeuteten für die Schüler zudem nicht nur soziale Einbußen: Bundesweit wurde seit Frühjahr 2020 etwa ein halbes Schuljahr geopfert.

Unterdessen entsteht in München Bayerns erste Spezial-Ambulanz für Kinder und Jugendliche, die an Long-Covid leiden. Die Langzeitfolgen sind – genau wie bei Erwachsenen – noch sehr wenig erforscht. (pf mit dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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