Erneuter Brandanschlag auf Zeltunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge: Kripo und ZET ermitteln
In der zweiten Nacht in Folge wurde an einer Zeltunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine Feuer gelegt.
Update vom 2. Februar, 15 Uhr: Laut Pressemitteilung der Polizei wurde in der Nacht von Mittwoch, 1. Februar, auf Donnerstag, 2. Februar, erneut Feuer an einer noch leerstehenden Zeltunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge gelegt. Nach dem neuerlichen Brandanschlag veröffentlichte die Generalstaatsanwaltschaft München und das Polizeipräsidium Niederbayern eine gemeinsame Presseerklärung. Da eine „extremistischen Tatmotivation“ nicht auszuschließen sei, übernimmt nun die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) die Ermittlungen.
Außerdem wurde eine Ermittlungsgruppe (EG) bestehend aus „Brandermittlern, Spezialisten des Erkennungsdienstes und Beamten des Staatsschutzes“ eingerichtet. Im Zuge dessen wenden sich die Ermittler erneut an die Bevölkerung und bitten um Zeugenhinweise.
Wer in der Nacht von Dienstag (31.01.2023) auf Mittwoch (01.02.2023) sowie in den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstags verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Steinberger Freibades oder im Bereich Vilstal-Stausee, nahe des Freibades, beobachtete, wird gebeten sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Landshut, Telefon (08 71) 9 25 20, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.“
Am Ende der Presseerklärung kündigten die Beamten noch an, die „Polizeipräsenz sowohl vor Ort als auch im Landkreis Dingolfing-Landau“ zu erhöhen. Man werde zudem „verstärke Kontrollen mit Unterstützung von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei und des Zentralen Einsatzdienstes“ durchführen.
Erstmeldung vom 1. Februar: Marklkofen – In einer Pressemitteilung vom Mittwoch, 1. Februar, berichtet die Polizei von einem beunruhigendem Brandanschlag in Marklkofen, Landkreis Dingolfing-Landau. In der Nacht von Dienstag, 31. Januar, auf Mittwoch sollen Unbekannte ein Zelt, das für Geflüchtete aus der Ukraine aufgestellt worden war, angezündet haben.
Unbekannte zünden Flüchtlingszelt an: Mehrere tausend Euro Schaden
Die bisherigen Untersuchungen legen nahe, dass die Täter mit einem Brandbeschleuniger versuchten, die leerstehende Zeltunterkunft in Brand zu setzen. Laut Polizeipräsidium Niederbayern wurden dabei der „Holzboden und die Zeltwand kleinflächig angekokelt und beschädigt“.

Der Landkreis hatte die Zeltunterkunft für ukrainische Flüchtlinge aufgestellt, mit denen man wegen der anhaltenden Invasion durch Russland in der nächsten Zeit rechnete. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro, berichtet die Polizei. Die Zeltunterkunft sei aber weiterhin nutzbar.
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Nach Brandanschlag: Polizei sucht Zeugen
Unklar sei, warum sich das Feuer nicht weiter ausbreitete. „Warum es nicht weitergebrannt hat, können wir nicht sagen. Aber es ist tatsächlich ein Feuer gelegt worden“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Mittwochabend.
„Brandermittler und Beamte des Kommissariats Staatsschutz der Kripo Landshut haben die Ermittlungen übernommen“, heißt es in der polizeilichen Pressemitteilung. Sie bitten die Bevölkerung um Hinweise. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen hinsichtlich von Personen und / oder Fahrzeugen im Bereich Milchstraße/Marklkofener Straße (Freibad) gemacht haben, sollen sich unter der Telefonnummer (08 71) 9 25 20 mit den Beamten in Verbindung setzen. (fhz)
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