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Bayern boostert gegen Corona: Über fünf Millionen Auffrischungsimpfungen bis Silvester - doch das Vakzin fehlt

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Von: Thomas Eldersch

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Vor vielen Impfzentren in Bayern bilden sich mittlerweile lange Schlangen - wie hier in München.
Vor vielen Impfzentren in Bayern bilden sich mittlerweile lange Schlangen - wie hier in München. © Sven Hoppe/dpa

Immer mehr Menschen lassen sich in Bayern die dritte Spritze setzen. Bis Jahresende sollen über fünf Millionen Menschen geboostert sein. Aber bei der Verteilung hakt’s.

München - Das Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie* - da sind sich Politik und Wissenschaft einig. Aufgrund der hohen Infektionszahlen und der zahlreichen Regelverschärfungen scheint das auch in der Bevölkerung angekommen zu sein. Seit Wochen steigt die Impfbereitschaft wieder an. Vielerorts sind bei Impfzentren oder Hausärzten keine Termine mehr verfügbar. Selbst in manchen Regionen wird langsam der Impfstoff knapp.

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Corona in Bayern: Booster-Impfungen nehmen stark zu

Um die besonders ansteckende und heimtückische Delta-Variante des Coronavirus* zu bekämpfen, hilft vor allem bei älteren Menschen nur das Boostern - also der dritte Piks. Das scheint auch bei den über 60-Jährigen angekommen zu sein. Denn laut BR-Angaben auf Nachfrage beim Gesundheitsministerium gingen 61 Prozent der Auffrischungsimpfungen* an eben diese Altersgruppe. 39 Prozent entfielen dementsprechend auf jüngere Menschen. Mit Stand Mittwoch, 24. November, erhielten in Bayern 8,3 Prozent der Menschen eine Booster-Impfung. 18,6 Prozent in der Gruppe Ü60.

Verabreicht wurden die Spritzen überwiegend von den Haus-, Fach- und Betriebsärzten, mit 53 Prozent. 47 Prozent entfielen auf die wieder im Aufbau befindlichen Impfzentren, mobilen Impfteams und Krankenhäuser. Und die Nachfrage ist ungebrochen groß. In der ersten Novemberwoche wurden laut BR 90.000 Menschen geboostert. Die Woche darauf waren es bereits 199.000. In der dritten Novemberwoche stieg die Zahl noch einmal an auf 346.000.

Corona: In Bayern könnten sich bis Neujahr 5,7 Millionen Menschen boostern lassen

Um die von Gesundheitsministerium veranschlagten 5,7 Millionen Menschen, die bereits doppelt geimpft sind und bis Jahresende ihr dritte Spritze bekommen könnten, zu impfen, braucht es einen Kraftakt. Deshalb werde auch auf eine Priorisierung, wie noch Anfang des Jahres verzichtet. Jedoch könnte es bei dem einen oder anderen Impfzentrum mit Terminen knapp werden. Viele befinden sich erst wieder im Aufbau und beklagen Personalmangel. Daran soll sich schleunigst etwas ändern, betonten am gestrigen Freitag Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf ihrer Tour durch die Corona-Hotspots*.

Ein weiterer Bremsklotz könnte die Verteilung des Impfstoffs sein. Obwohl laut Angaben des Ministeriums genügend Mittel vorhanden sind, scheinen sie nicht in den jeweiligen Regionen anzukommen. Deutschlandweit sollen noch 50 Millionen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna auf Lager liegen.

Auf Bayern entfallen dabei rund 7,9 Millionen Dosen. Doch die Landräte aus den besonders betroffenen Regionen bemängelten auf einer Pressekonferenz am Freitag, dass ihnen Impfstoff fehlen würde. Und auch andere Städte - wie beispielsweise in Augsburg - mussten schon Menschen nach Hause schicken, weil das Vakzin vergriffen war. (tel) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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