Corona-Lage in Bayern: Krankenhaus-Ampel steuert auf Rot zu - schärfere Regeln stehen kurz bevor
Die Corona-Lage in Bayern spitzt sich weiter zu. Die Klinik-Ampel steht bereits auf Gelb, zur roten Stufe fehlt nicht mehr viel. Schärfe Regeln könnten bald kommen.
München - Die bayerische Inzidenz* weist momentan einen Wert von 293 auf. Nur Thüringen und Sachsen haben noch einen höheren Wert. 14 bayerische Kreise liegen aktuell über 500. Mühldorf am Inn führt die bayernweite Liste mit einer Inzidenz von 752 an, danach folgen Rottal-Inn (734), Traunstein (713,3) und Miesbach (674,8). In der Region rund um den Tegernsee und Schliersee wurden mittlerweile Bundeswehrsoldaten beordert, um dem Gesundheitsamt unter die Arme zu greifen. Da die Klinik-Ampel die gelbe Stufe überschritten hat, gelten seit Samstag bereits verschärfte Regeln im Freistaat. Nach den aktuellen Zahlen könnte die Ampel in den nächsten Tagen auch die rote Grenze überschreiten.
Corona-Ampel in Bayern kurz vor Rot: Verschärfte Regeln bereits nächste Woche?
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und das Robert Koch-Institut* (RKI) wiesen am Sonntagvormittag auf ihrer gemeinsamen Homepage in den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser 591 Patienten mit Corona aus. Am Freitag waren es noch 537, am Samstag 552 Corona-Intensivpatienten. Bei 600 springt die bayerische Krankenhaus-Ampel auf Rot. Sollte der Anstieg also so weiter gehen, könnten bereits in der kommenden Woche die Regeln verschärft werden.
Aktuell steht die Krankenhaus-Ampel bereits auf Gelb. Seit gestern gilt daher in Gasthäusern und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen die 3G-plus-Regel, also: geimpft, genesen oder PCR-getestet. Ausnahmen gelten für Hochschulen, außerschulische Bildungsangebote und Bibliotheken und Archive - hier reicht für Ungeimpfte weiterhin ein Schnelltest. In Diskos und Clubs gilt 2G - mit Test ist Ungeimpften kein Zutritt mehr möglich. Der Maskenstandard wird generell auf FFP2 erhöht.
Diese Regelverschärfungen kommen bei einer roten Klinik-Ampel in Bayern
Sobald das Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege die Überschreitung von 600 belegten Corona-Intensivbetten festgestellt hat, gelten verschärfte Regeln am Folgetag. Eine Übersicht der Regeln ab Stufe Rot:
- 2G bei Events: Einrichtungen und Veranstaltungen, bei denen aktuell eine 3G gilt, sind dann nur nach 2G zugänglich, also nur für Geimpfte und Genesene, nicht für Getestete. Dazu zählen Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Sportstätten. Beschäftigte in diesen Branchen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen dann zweimal die Woche einen negativen PCR-Test vorweisen, sofern sie Kundenkontakt haben.
- In Gastronomie, Beherbungsunternehmen und körpernahe Dienstleistungen (wie zum Beispiel Friseure und Kosmetiker) bleibt es bei 3G plus. Diese Regel wurde bereits durch die gelbe Ampel-Stufe zum Samstag (6. November) umgesetzt.
- In Hochschulen, außerschulischen Bildungsangeboten oder beruflichen Weiterbildungen sowie in Bibliotheken und Archiven gilt 3G - der Zugang ist mit einem negativen Antigen-Schnelltest möglich.
- Testpflicht am Arbeitsplatz: In Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigte müssen alle, die Kontakt zu Kunden oder anderen Personen haben und nicht geimpft oder getestet sind, zweimal in der Woche einen negativen Schnelltest vorlegen. Handel und ÖPNV sind von dieser Testpflicht ausgenommen.
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Hotspot-Regionen mit Inzidenz über 300 bereits mit verschärften Regeln
Viele bayerische Regionen gelten als „regionale Hotspots“. Bedeutet: Wo die Sieben-Tage-Inzidenz über 300 liegt und zusätzlich die Intensivbetten in der Region zu mehr als 80 Prozent belegt sind, gelten dann bereits die verschärften Vorschriften der roten Krankenhaus-Ampel. Folgende Kreise sind laut Staatsregierung (Stand 7.11) aktuell „regionale Hotspots“:
- Aichach-Friedberg
- Altötting
- Augsburg
- Bad Tölz Wolfratshausen
- Berchtesgadener Land
- Cham
- Deggendorf
- Dillingen an der Donau
- Dingolfing-Landau
- Ebersberg
- Erding
- Freyung-Grafenau
- Garmisch-Partenkirchen
- Kronach
- Landshut
- Lindau
- Miesbach
- Mühldorf am Inn
- Neumarkt in der Oberpfalz
- Neu-Ulm
- Oberallgäu
- Ostallgäu
- Passau (Stadt und Landkreis)
- Regen
- Regensburg (Stadt und Landkreis)
- Rosenheim (Stadt und Landkreis)
- Rottal-Inn
- Schwandorf
- Straubing-Bogen (+ Stadt Straubing)
- Traunstein
- Unterallgäu
- Stadt Kaufbeuren
- Stadt Kempten
- Stadt Schweinfurt
Nachdem das jeweilige Landratsamt bzw. die jeweilige kreisfreie Stadt den Kreis als Hotspot eingestuft hat, gelten die verschärften Regeln ab dem folgenden Tag. Sie werden wieder aufgehoben, wenn einer der beiden Werte drei Tage lang unterschritten wird und das Landratsamt bzw. die Stadtverwaltung dies entsprechend bekannt macht. (tkip/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA