Update vom 4. November, 11.45 Uhr: Die Lage in Bayerns Krankenhäusern ist angespannt - auch in Landshut. Dort liegen vorwiegend ungeimpfte Corona-Patienten, wie Landrat Peter Dreier am Vormittag erklärte: „Unsere Kliniken laufen voll.“ Man habe außerdem einen Personalverlust zu beklagen, krankheitsbedingte Ausfälle kämen hinzu. Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz machte die niedrige Impfquote für die hohen Infektionszahlen verantwortlich. Er appellierte an die ungeimpften Bürger, sich impfen zu lassen: „Es geht nicht nur um mein persönliches Risiko (...) Es ist auch eine Frage der Solidarität.“
Update von 11.13 Uhr: Jürgen Königer, Ärztlicher Leiter Krankenhauskoordination im Rettungsdienstbereich Landshut, hat nun das Wort. Die Inzidenzen steigen, auch in und um Landshut. Das schlägt sich dann auch in der Bettenbelegung im Krankenhaus nieder. 48 belegte Covid-Betten gibt es in Landshut aktuell - Tendenz steigend.
Update von 11.07 Uhr: Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz spricht nach Landrat Peter Dreier. „Viele wollen es vielleicht nicht hören“, so Putz. Man halte es aber für notwendig über die schwierige Lage zu informieren. Er spricht von einem „rasanten Anstieg“ an Corona-Patienten. Man könne nicht warten, bis die Zahlen noch höher werden. Er rechnet mit baldigen Regelverschärfungen - wenn die Ampel umspringt.
Als Hauptursache macht Putz die niedrige Impfquote aus. Er appelliert an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen: „Es geht nicht nur um mein persönliches Risiko (...) Es ist auch eine Frage der Solidarität.“
Update von 11 Uhr: Die Pressekonferenz in Landshut beginnt. Landrat Peter Dreier hat das Wort. Man stelle einen sehr starken Anstieg in den letzten Wochen fest. „Unsere Kliniken laufen voll“, warnt er. Auf den Intensivstation befänden sich vor allem ungeimpfte Covid-Patienten. Sie würden die Ressourcen für andere Patienten „blockieren.“ Es gebe auch schon erste Einschränkungen bei planbaren Operationen, die ein Intensivbett benötigen würden. Man habe außerdem einen Personalverlust zu beklagen, krankheitsbedingte Ausfälle kämen hinzu.
Man benötige dringend „auch von Seiten des Bundes wieder eine Unterstützung“, so Dreier - Stichwort Planungssicherheit.
Erstmeldung vom 4. November, 8.59 Uhr: München - Das Robert-Koch-Institut (RKI*) meldet für Bayern eine Sieben-Tage-Inzidenz* von 234,8 (Vortag: 228,4). Nur Sachsen und Thüringen weisen höhere Werte auf. Spitzenreiter in Deutschland ist der Kreis Miesbach (715,7). Mühldorf am Inn (643,9) folgt auf Platz zwei. Sechs der zehn deutschen Hotspots liegen aktuell im Freistaat.
Aufgrund der stark gestiegenen Inzidenzen hat die Staatsregierung um Markus Söder (CSU*) am Mittwoch reagiert. Die Krankenhausampel wurde nachjustiert, Maßnahmen für die gelbe und rote Warnstufe definiert. Einen Regelüberblick finden Sie hier.* Bei der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung sprach Söder von einer „sehr angespannten Situation“ in den Krankenhäusern. In Hotspots sei die Lage dramatisch.
Zu den Hotspots zählt auch Landshut.* Für den Landkreis meldete das RKI eine Inzidenz von 343,7, in der Stadt ist der Wert mit 224,5 etwas niedriger. Die Situation in dem niederbayerischen Kreis ist angespannt - besonders auf den Landshuter Intensivstationen. Stadt und Kreis informieren deshalb am Donnerstag um 11 Uhr auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage. Jürgen Königer, Ärztlicher Leiter Krankenhauskoordination im Rettungsdienstbereich Landshut sowie Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier werden vor Ort sein.
Dreier erklärte bereits gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR), dass die Lage auf den Intensivstationen derzeit dramatisch sei. „Wir haben ja nicht nur die Covid-Patienten, sondern ja auch noch die Patienten, die wegen eines Unfalls, mit Schlaganfall, mit Herzinfarkt oder sonstigen Krankheiten ins Krankenhaus müssen.“ Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung habe inzwischen rund 20 Prozent des Personals gekündigt. Dadurch habe sich die Lage noch verschärft.
Der Landrat fordert deshalb von der Bundesregierung Freihaltepauschalen für Krankenhäuser, so der BR. „Hier ist es wirklich ein riesiger Appell an alle unsere Bundespolitiker, auch wenn sie noch in der Findungsphase oder in der Regierungsbildung sind, jetzt zu handeln. Im Sinne unserer Patienten und im Sinne unserer Krankenhäuser,“ sagte Dreier weiter. Die Pressekonferenz können Sie um 11 Uhr hier im Live-Stream verfolgen.
Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser sind nach rasch steigenden Corona-Infektionszahlen nun landesweit über 90 Prozent der Betten belegt. Kurz vor der bevorstehenden Verschärfung der Corona-Regeln an diesem Wochenende lagen laut Divi-Intensivregister am Donnerstagmorgen bereits 513 Covid-Patienten auf den bayerischen Intensivstationen. Das waren fast 60 mehr als noch am Dienstag. (kam) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA