Söder verspricht Bayern Millionen Extra-Dosen Sputnik-Impfstoff - und bekommt Attacke: „Ausgerechnet er“
Markus Söder plant mit dem russischen Corona-Impfstoff. Das hat er am Mittwochmittag in einer Pressekonferenz zur Corona-Lage in Bayern verkündet.
Update vom 8. April, 10.39 Uhr: Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte im ZDF-Morgenmagazin, Niedersachsen werde nicht wie Bayern den russischen Impfstoff Sputnik V vorbestellen. „Dass das ausgerechnet derjenige Kollege macht, der ansonsten mit markigen Worten immer ein betont einheitliches Verhalten in der Pandemiebekämpfung fordert, das spricht auch für sich.“
Söder: Bayern sichert sich Millionen Extra-Dosen vom russischen Sputnik-V-Impfstoff - unter einer Bedingung
Erstmeldung vom 7. April: München - Soeben ging die Pressekonferenz mit Markus Söder zur Corona*-Lage in Bayern und neuen Schließungen zu Ende. Fast unbemerkt ließ Markus Söder* dabei noch eine kleine Bombe platzen. Und zwar ließ er verlauten, dass, sollte der Sputnik-V-Impfstoff aus Russland in der EU zugelassen werden, eine bayerische Firma sofort in die Produktion einsteigen werde.
Corona in Bayern: Söder verkündet Kauf von Sputnik-V-Impfstoff für Bayern
Konkret geht es um die Firma „R-Pharm“ in Illertissen. Dass die Firma im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm in die Impfstoff-Produktion einsteigen wolle, ist schon länger bekannt. Ursprünglich war von Astrazeneca die Rede. Nun eben Sputnik-V.
Sputnik-Impfstoff für Bayern: Firma in Illertissen will bald in Produktion einsteigen
Laut Söder geht es um rund 2,5 Millionen Dosen, über die demnächst ein entsprechender Vertrag unterzeichnet werden solle. Gesundheitsminister Klaus Holetschek schränkte ein: „Voraussetzung ist, dass er zugelassen ist.“ Nach Studienlage handele es sich um einen hochintensiven Wirkstoff. Der Impfstoff müsse zweimal geimpft werden. „Das sind so die Rahmendaten, die im Moment vorliegen.“ Es sei gut, dass man sich diese Option jetzt gesichert habe. Diese Option nicht anzunehmen wäre fast schon fahrlässig gewesen, so Holetschek weiter.
Sputnik-V für Bayern - Bricht Söder mit der EU-Impfstrategie?
Söder sagte weiter: „Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann wird der Freistaat Bayern über diese Firma zusätzliche Impfdosen – ich glaube, es sind 2,5 Millionen Impfdosen – wohl im Juli erhalten, um die Impf-Zusatzkapazitäten in Bayern zu erhöhen.“
Bisher kaufte eigentlich die EU immer direkt ein und verteilte dann an die Mitgliedsstaaten. Offenbar will Söder dieses Verfahren zugunsten von Bayern aufhebeln und direkt in Illertissen einkaufen. Klingt zumindest danach. Bereits in der TV-Sendung „Bericht aus Berlin“ deutete Söder eine Abkehr von der EU-Impfstrategie an.
Corona-Impflage in Deutschland: 4,6 Impfdosen liegen auf Halde
In der aktuellen Woche werden rund 2,5 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und rund 500.000 von Astrazeneca für Deutschland erwartet. 4,6 Millionen Dosen liegen bundesweit derzeit auf Halde. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA