Aiwanger prescht bei Weihnachtsmärkten vor: Keine 3G-Regel - es soll „offene Märkte“ geben

Nach einem Jahr „Corona-Pause“ dürfen die bayerischen Weihnachtsmärkte in diesem Jahr wieder stattfinden. Wenn es nach Aiwanger geht, auch ganz ohne die 3G-Regel.
München - Nach den ersten Schneefällen in Bayern zu urteilen, hat der Winter und die damit verbundene Weihnachtszeit fast schon begonnen. In einigen Wochen werden in den bayerischen Städten wieder Glühwein, gebrannte Mandeln und andere Leckereien bei den Ständen der beliebten Weihnachtsmärkte zu finden sein. Im letzten Jahr konnten sie aufgrund von Corona* nicht stattfinden - dieses Jahr scheint das wieder möglich. Und das wohl auch ohne 3G-Regel. Dies verkündete Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zumindest am Dienstag (12. Oktober) bei einer Pressekonferenz. Auch Erleichterungen für die Gastro wurden im Kabinett beschlossen.
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Weihnachtsmärkte in Bayern: Aiwanger setzt sich für „offene“ Märkte ohne 3G-Regel ein
„Heuer können ganz ordentliche Weihnachtsmärkte abgehalten werden“, sagte Aiwanger in München*. Die Voraussetzung: Die Corona-Situation verschlimmere sich nicht drastisch. Laut ihm werde es „offene Märkte“ geben, mit freiem Zugang und „relativ freiem Bewegen“. Sobald es in Innenräume geht, sind die Gastro-Vorgaben zu befolgen, so Aiwanger. Man wolle weder die Weihnachtsmärkte umzäunen, noch die 3G-Regel haben. Dies sei ein deutlicher Schritt in „Normalitätszeiten“.
Warum Aiwanger sich für diesen Schritt entscheidet, wenn doch sonst flächendeckend 3G gilt? Organisatorisch sei 3G kaum leistbar, man müsste das Gelände abgrenzen und Securitys einstellen, so der Wirtschaftsminister. Da zahlreiche Märkte in der Innenstadt verteilt sind, würden viele an den 3G-Vorgaben scheitern. Beim Wochenmarkt sei ja auch kein 3G nötig, begründet er den Vorstoß. Es werde sinnvolle Hygienemaßnahmen geben, beispielsweise Plexiglasscheiben für das Verkaufspersonal.
Auf Nachfrage eines Journalisten sagte Aiwanger auf der Pressekonferenz: „Aus meiner Sicht werden Weihnachtsmärkte unter diesen Maßnahmen durchführbar sein.“ Ganz abgeklärt mit dem Gesundheitsministerium scheinen seine Pläne aber noch nicht zu sein.
Weihnachtsmärkte 2021: Nürnberg und München vergrößern ihre Märkte in der Innenstadt
Die bayerischen Städte Nürnberg* und München setzen auf ein dezentrales Konzept. Man will die Weihnachtsmärkte vergrößern, sodass sich die Menschen in den Innenstädten besser verteilen. In Nürnberg soll der Christkindlesmarkt unter anderem auch auf dem Lorenzer Platz und dem Jakobsplatz stattfinden. So werde mehr Luft geschaffen, erklärt Wirtschaftsreferent Michael Fraas Nordbayern.de. Er könne sich vorstellen, die 3G-Regel stichprobenartig kontrollieren zu lassen. Außerdem werde mit einem „Einbahnstraßen-System“ geplant, wie ein Sprecher der Stadt der dpa verriet.
Der diesjährige Christkindlmarkt in der Landeshauptstadt wird so groß sein wie noch nie, da auch hier das Marktgebiet vergrößert und damit entzerrt werden soll, wie die Stadt München mitteilte. Außerdem soll es abgegrenzte Gastronomiebereiche geben. Die endgültige Entscheidung, ob und unter welchen Voraussetzungen im Freistaat Weihnachtsmärkte stattfinden könnten, liegt bei der bayerischen Staatsregierung. Ob Aiwanger mit seiner Forderung Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Laut BR wolle er sich noch diese Woche mit den entsprechenden Ministern besprechen. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA