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Alpenverein schreibt Brandbrief an Regierung: Aiwanger will Hüttenwirten in Coronazeit helfen

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Von: Katarina Amtmann

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Wanderer gehen am 08.10.2014 bei Pfronten (Bayern) zur Bad Kissinger Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV)
Hüttenwirte leiden in der Corona-Zeit unter massiven Einbußen. Hubert Aiwanger will helfen. © Nicolas Armer/dpa-Bildfunk

Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat an die bayerische Regierung einen Brandbrief geschrieben. Die Corona-Maßnahmen bedeuten für die Hüttenwirte massive Einbußen.

München - Wanderer und Bergsteiger müssen trotz Corona* in diesem Sommer nicht auf Hüttenübernachtungen verzichten. Allerdings sind die Plätze aufgrund der Abstandsregeln rar, was massive Einbußen für die Wirte bedeutet. Der Alpenverein hat die Staatsregierung um Hilfe gebeten.

Coronabedingte Hygienemaßnahmen: Starke Einschränkung für Hüttenwirte

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will die Hüttenwirte des Deutschen Alpenvereins (DAV) unterstützen. Die Hygieneauflagen brächten für die Wirte eine starke Einschränkung, was zu großen wirtschaftlichen Einbußen führe, sagte Aiwanger bei einem Treffen mit DAV-Präsident Josef Klenner laut Mitteilung des Verbandes vom Dienstag (25. August).

„Wir werden die Situation noch einmal in einem Praxis-Check gemeinsam mit dem DAV genau unter die Lupe nehmen, um Wege für eine Verbesserung des wirtschaftlichen Betriebs der Hütten zu finden. Ziel ist es, die Belegung mit Blick auf die Herbstsaison zu optimieren, ohne Hygienerisiken einzugehen“, sagte Aiwanger.

Coronavirus in Bayern: Brandbrief des DAV an Staatsregierung

Dem Treffen am Montag war ein Brandbrief des DAV an die Regierung vorangegangen. „Aktuell werden unsere bayerischen Hütten von den Gesetzgebern mit der Hotellerie im Tal gleichgesetzt“, sagte Klenner. „Die DAV-Hütten sind aber sehr viel mehr als bloße Übernachtungsbetriebe, sie sind Schutzhütten, also wichtige Stützpunkte im Gebirge, und erfüllen eine Lenkungsfunktion, die gerade für den Naturschutz von großer Bedeutung ist.“ Derzeit könnten nur 25 bis 40 Prozent der Übernachtungsplätze vergeben werden.

Eine Möglichkeit könne sein, große Übernachtsräume in kleinere Einheiten zu unterteilen und die Belüftung zu verbessern. Der DAV sieht als Möglichkeiten auch einen Hilfsfonds zur Existenzsicherung für den Hüttenbetrieb und finanzielle Unterstützung bei coronabedingten
Umbaumaßnahmen; zudem gelockerte Maßnahmen in Anlehnung an die österreichischen Regeln. Es gibt 321 bewirtschaftete und öffentliche DAV-Hütten. 67 davon befinden sich in Bayern, rund 180 in Österreich.

Brandbrief des DAV an bayerische Regierung: Aiwanger macht Vorschlag

Aiwanger will dagegen die Erfahrung und Expertise des DAV in den Ausflugsticker integrieren, mit dem Besucherströme besser gelenkt werden soll. Dieser wird von den Tourismusverbänden betrieben. „Fast 1,4 Millionen Mitglieder sind deutschlandweit im Alpenverein organisiert, davon rund 700.000 in Bayern. Damit haben wir einen großen Hebel, um viele Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker mit guten Informationen zu erreichen und die Besucherlenkung weiter zu optimieren“, so Aiwanger.

Bisher wirkt der Ticker allerdings nicht immer brandaktuell. Unter „Tölzer Land“
stand am Dienstag etwa die Vollsperrung der Ortsdurchfahrt von Kochel a. See am vergangenen Samstag wegen einer Demo*. Für mehrere Regionen fehlen überhaupt noch Einträge. (kam/dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

„Kuriose Geschichten“ erlebt das Rote Kreuz am Königssee zuhauf. Doch das Verhalten von bayerischen Wanderern markierte für die Retter offenbar einen neuen Höhepunkt. Der Schulstart in Bayern steht kurz bevor. Derweil überschreitet eine weitere Stadt einen Corona-Grenzwert. Am Freitag wurde auch eine erneute Test-Panne bekannt.

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