Coronavirus: DLRG befürchtet Ansturm auf Badeseen - „Wir wollen nicht ein neues Ischgl werden“

Durch die Corona-Krise sind Auslandsreisen nicht möglich. Zu den Pfingstferien rechnet die DLRG mit einem Ansturm auf Badeseen in Bayern - und warnt vor den Gefahren.
- Zu Pfingsten rechnet die DLRG mit einem Ansturm auf bayerische Badeseen.
- Aufgrund der Corona*-Krise sind Auslandsreisen aktuell tabu.
- Das Fünf-Seen-Land bereitet sich vor.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus und die Corona-News aus Bayern. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Bayern. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen. Viele weitere spannende Geschichten aus Bayern und den Regionen gibt es in unserer App.
Das vergangene Wochenende mit den Massen an Ausflüglern zu den Seen und in die Berge war ein Vorgeschmack darauf, was die Freizeitregionen an Christi Himmelfahrt und in den Pfingstferien erwartet. Die DLRG, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, rechnet jedenfalls weiter mit einem Ansturm auf die Freigewässer, zumal die Freibäder wegen Corona dicht und Auslandsreisen tabu sind.
Corona in Bayern: Ausflüge an Seen - DLRG warnt
Ingo Flechsenhar, Präsident der DLRG Bayern: „Die Anziehungskraft der Seen, Weiher, Teiche, Flüsse und Bäche wird noch steigen, weil viele den Sommer im Inland verbringen werden. Aber Gewässer bergen auch Gefahren.“ In dieser Saison ist alles anders: So hat es für die Kinder seit März keine Schwimmkurse gegeben, auf den Liegewiesen gilt Mindestabstand. Braucht jemand Hilfe, schwebt über den Rettern immer das Risiko, sich zu infizieren.
Die DLRG appelliert: „Seid heuer besonders umsichtig und verantwortungsvoll.“ Das Infektionsrisiko ist auf den Liegewiesen allgegenwärtig, auch weil sich die Leute öfters näher kommen als erlaubt: So herrschte am „Percha Beach“ am Starnberger See am Sonntagnachmittag nahezu Vollbetrieb.
Corona in Bayern: Fünf-Seen-Land rechnet in Ferien mit Ansturm
Die gesamte Region Fünf-Seen-Land rechnet bereits für die Pfingstferien mit Zehntausenden Besuchern, die Starnberger Polizei hat deswegen vorsorglich Unterstützungskräfte angefragt: Mehrere Streifen werden laufend Bade- und Parkplätze überwachen. „Falschparkerwerdenrigoros abgeschleppt“, kündigt die Polizei Starnberg an. Beamte werden auch abends und nachts unterwegs sein, um etwaige Corona-Partys zu stoppen.
Auch vom Wasser aus werden Treffpunkte observiert. Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) wird allerdings nicht bange vor den bevorstehenden Ferien. „Die Menschen sind am See unterwegs oder in der Bergen. Da ist nicht so eine drangvolle Enge wie in München an der Isar.“ Derzeit wird im Tegernseer Tal noch ein Konzept für die Liegewiesen erarbeitet. Hier wird es ohne Verbote nicht gehen. Christian Kausch, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH: „Denn wir wollen nicht ein neues Ischgl werden“.
Ob das Coronavirus in Freibädern und an Badeseen* lauert und ob Chlor gegen das Virus hilft, hat jetzt ein LMU-Professor untersucht.
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Kaum gibt es Corona-Lockerungen, schon werden wieder die Berge gestürmt. Am Sonntag herrschte teilweise komplettes Chaos. Der Kocheler Bürgermeister schrieb einen Brandbrief nach München.*
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CM, IKE, MC
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