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Coronavirus: DLRG befürchtet Ansturm auf Badeseen - „Wir wollen nicht ein neues Ischgl werden“

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Corona/Bayern: DLRG befürchtet Ansturm auf Badeseen - „Wir wollen nicht ein neues Ischgl werden“
So sah es am Sonntag am Starnberger See aus - die DLRG befürchtet einen Ansturm in den Pfingstferien. © Stefan A. Schuhbauer - v. Jena

Durch die Corona-Krise sind Auslandsreisen nicht möglich. Zu den Pfingstferien rechnet die DLRG mit einem Ansturm auf Badeseen in Bayern - und warnt vor den Gefahren.

Das vergangene Wochenende mit den Massen an Ausflüglern zu den Seen und in die Berge war ein Vorgeschmack darauf, was die Freizeitregionen an Christi Himmelfahrt und in den Pfingstferien erwartet. Die DLRG, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, rechnet jedenfalls weiter mit einem Ansturm auf die Freigewässer, zumal die Freibäder wegen Corona dicht und Auslandsreisen tabu sind. 

Corona in Bayern: Ausflüge an Seen - DLRG warnt

Ingo Flechsenhar, Präsident der DLRG Bayern: „Die Anziehungskraft der Seen, Weiher, Teiche, Flüsse und Bäche wird noch steigen, weil viele den Sommer im Inland verbringen werden. Aber Gewässer bergen auch Gefahren.“ In dieser Saison ist alles anders: So hat es für die Kinder seit März keine Schwimmkurse gegeben, auf den Liegewiesen gilt Mindestabstand. Braucht jemand Hilfe, schwebt über den Rettern immer das Risiko, sich zu infizieren. 

Die DLRG appelliert: „Seid heuer besonders umsichtig und verantwortungsvoll.“ Das Infektionsrisiko ist auf den Liegewiesen allgegenwärtig, auch weil sich die Leute öfters näher kommen als erlaubt: So herrschte am „Percha Beach“ am Starnberger See am Sonntagnachmittag nahezu Vollbetrieb. 

Corona in Bayern: Fünf-Seen-Land rechnet in Ferien mit Ansturm

Die gesamte Region Fünf-Seen-Land rechnet bereits für die Pfingstferien mit Zehntausenden Besuchern, die Starnberger Polizei hat deswegen vorsorglich Unterstützungskräfte angefragt: Mehrere Streifen werden laufend Bade- und Parkplätze überwachen. „Falschparkerwerdenrigoros abgeschleppt“, kündigt die Polizei Starnberg an. Beamte werden auch abends und nachts unterwegs sein, um etwaige Corona-Partys zu stoppen.

Auch vom Wasser aus werden Treffpunkte observiert. Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) wird allerdings nicht bange vor den bevorstehenden Ferien. „Die Menschen sind am See unterwegs oder in der Bergen. Da ist nicht so eine drangvolle Enge wie in München an der Isar.“ Derzeit wird im Tegernseer Tal noch ein Konzept für die Liegewiesen erarbeitet. Hier wird es ohne Verbote nicht gehen. Christian Kausch, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH: „Denn wir wollen nicht ein neues Ischgl werden“. 

Ob das Coronavirus in Freibädern und an Badeseen* lauert und ob Chlor gegen das Virus hilft, hat jetzt ein LMU-Professor untersucht. 

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Kaum gibt es Corona-Lockerungen, schon werden wieder die Berge gestürmt. Am Sonntag herrschte teilweise komplettes Chaos. Der Kocheler Bürgermeister schrieb einen Brandbrief nach München.*

Es war nicht anders zu erwarten: Schon am frühen Vormittag herrscht am Vatertag dichter Ausflugsverkehr im Landkreis Miesbach. Die Polizei ist vorbereitet.*

Ein Tag am Badesee endete für einen 14-Jährigen aus Raubling in Bayern tragisch: Er verlor bei einem Unfall den Arm. Was aus ihm geworden ist, ist ein kleines Wunder.

CM, IKE, MC

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