Dürre lässt Landwirte leiden

München - Ob im Straßencafé, im Park oder sogar am Badesee: Der Frühling 2011 ist bisher ein Genuss für Sonnen-Anbeter. Die bayerischen Landwirte leiden allerdings unter den ausbleibenden Regenfällen.
Die Bauern in Bayern sehnen sich seit Wochen nach Regen. Die extreme Trockenheit in weiten Teilen des Landes hat bereits zu massiven Schäden bei der Vegetation geführt. Viele Landwirte in Bayern befürchten wegen der extremen Trockenheit eine schlechtere Ernte in diesem Jahr.
Im April sei nur ein Drittel der sonst üblichen Niederschläge gefallen, teilte der Bayerische Bauernverband am Donnerstag in München mit. Besonders bei Raps sei es dadurch zu Schäden gekommen. Auch bei Winterweizen und Wintergerste stellen sich die Bauern auf Ernteausfälle ein.
“Dort wo es so gut wie gar nicht geregnet hat, müssen wir mit massiven Einbußen von bis zu einem Drittel des durchschnittlichen Ertrags rechnen“, sagte Franz Brütting vom Bauernverband in Bamberg. Im April schien die Sonne in Bayern im Schnitt 251 Stunden und damit fast 100 Stunden mehr als im langjährigen Durchschnitt. In den ersten Maitagen fiel zwar in vielen Regionen etwas Regen, dieser reichte aber bei weitem nicht aus, um die ausgetrockneten Böden zu versorgen.
Beim frisch ausgesäten Mais hat zudem der Frost in den vergangenen Nächten die zarten Pflänzchen schwer geschädigt. “Sie sind teilweise schwarz, es kann sein, dass es zu Totalausfällen kommt“, sagte Brütting. Bei den frisch ausgebrachten Zuckerrübensaaten gebe es dagegen noch Hoffnung, wenn endlich der langersehnte Regen fällt. Der Frost macht auch den fränkischen Weinbauern zu schaffen, da die unerwartet eisigen Temperaturen den Weinreben beträchtlichen Schaden zufügen könnten. Gerhard Hofmann vom Deutschen Wetterdienst macht den Landwirten aber zumindest für die nächste Woche Hoffnung.
Über das Wochenende hin werde es zwar zunächst sonnig und sommerlich warm werden. “Es gibt aber den Trend, dass sich das Tief, das seit Wochen über dem Ostatlantik liegt, dann nach Mitteleuropa verlagert und zeitweise Regen oder zumindest Schauer und Gewitter bringt.“ Vor allem in Franken und Ostbayern sind in den Monaten März und April vielfach nur rund 15 Prozent der üblichen Regenmengen gefallen.
In Würzburg waren es den vergangenen beiden Monaten nur 20,4 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter. Kaum mehr Regen gab es in Bayreuth und Kitzingen. Dort ist der Boden bis auf eine Tiefe von 20 Zentimeter ebenso staubtrocken wie in Weiden oder Regensburg. Lediglich in Teilen Südbayerns, vor allem an den Alpen, aber auch Raum Nürnberg, hat der Regen der vergangenen Tage die Wasserreserven im Boden zumindest etwas aufgestockt. Entwarnung gilt momentan für die Schifffahrt auf dem Main in Franken. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamts Schweinfurt wird der mit dem Schiff befahrbare Teil des Mains ab Bamberg über Schleusen und Wehre staureguliert. Ein zu geringer Pegelstand sei deshalb nicht zu befürchten.
dpa