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Digital Energiesparen: Azubis finden Lösung – und sparen bayerischer Firma damit 28.000 Euro

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Von: Katarina Amtmann

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Computerkabel Serverraum
Daten fressen Strom, Serverräume müssen gekühlt werden - doch auch digital ist Energiesparen möglich (Symbolbild). © IMAGO / Westend61

Daten fressen Strom. Azubis einer Firma aus Bayern haben nun Möglichkeiten gefunden, 28.000 Euro für Strom, Wartung und Klima zu sparen – und das war noch nicht alles.

München – Strom sparen, Warmwasser reduzieren oder weniger heizen. Im Zuge der Energiekrise suchen viele nach Möglichkeiten, ihre Ausgaben gering zu halten, egal ob Privatperson, Firma oder Gemeinden. Manche Städte schalteten die Straßenbeleuchtung nachts ab, Energieversorger versuchten, die Menschen mit Prämien zum Energiesparen zu motivieren.

Digital Energiesparen: Firma spart 28.000 Euro pro Jahr

Was vielen vielleicht nicht klar ist: Auch digital ist Energiesparen möglich – durch das Löschen von Daten. Denn Daten brauchen Platz, je größer, desto mehr. Wie man mit dem Löschen von Daten nicht nur Geld spart, sondern auch die Umwelt schont, zeigen Energie-Scouts in Unterfranken. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, läuft beispielsweise die Klimaanlage im Serverraum von Warema in Marktheidenfeld (Landkreis Main-Spessart) durchgehend. Grund ist, dass die Geräte gekühlt werden müssen. Das allein ist ein Argument, um die Datenmenge zu reduzieren, denn die Stromrechnung ist dementsprechend hoch. Das haben vier Auszubildende nun geschafft.

Dank einer speziellen Messung konnten mehrere Geräte aussortiert werden, was sich drastisch auf die Kosten auswirke. Wie der BR berichtet, spare das Unternehmen so ganze 28.000 Euro pro Jahr für Strom, Wartung und Klimaanlage. „Viele der Dateien wurden einfach aussortiert. Zum Teil waren noch alte Systeme gespeichert, die gar nicht mehr gebraucht werden“, wird der Auszubildende Lukas Geyer (21) zitiert. Er hat sich bei der IHK Würzburg-Schweinfurt zum Energie-Scout qualifiziert.

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Azubis und Energie-Scouts geben Tipps: 13.500 Euro Einsparung pro Jahr möglich

Außerdem haben der 21-Jährige und drei seiner Mit-Azubis ihre Kollegen dafür sensibilisiert, wie man am eigenen Arbeitsplatz mit Daten umgehen kann, um noch mehr Energie zu sparen. Weniger gebrauchter Speicherplatz heißt, dass weniger Server laufen müssen. Das wiederum bedeutet einen niedrigeren Energieverbrauch, wie Lukas dem Portal erklärt. Er und seine Azubi-Kollegen Alina, Margalita und Timo haben konkrete Tipps, mit denen schon 15 Gigabyte pro Mitarbeiter eingespart werden konnten. Auf alle Mitarbeiter und das Jahr gerechnet macht das eine Einsparung von rund 13.500 Euro.

Ähnliche Energiespartipps gibt es auch vom Verbraucherportal Bayern. Überflüssige Daten und Apps sollten regelmäßig lokal und auch in der Cloud gelöscht werden. Nicht benötigte Programme und Apps sollte man schließen, da sie sonst im Hintergrund weiter Energie verbrauchen.

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Rechenzentren als Verursacher von Emissionen

Bis 2040 könnten 14 Prozent der globalen Emissionen von Rechenzentren verursacht werden, schätzt Kirsten Bähr vom Verbraucherservice Bayern. Lukas Geyer zieht beim BR abschließend einen anschaulichen Vergleich: „Im Supermarkt überlegt jeder zwei Mal, ob er die Plastiktüte fürs Obst wirklich braucht. Im Digitalen ist das anders: Die Mail ist oft schnell geschickt und verbraucht am Ende dieselbe Menge CO2.“ (kam)

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