So rettete der Busfahrer 62 Kinder

Essenbach - Dank des raschen Eingreifens eines Busfahrers sind 62 Grundschüler am Dienstag aus dem Landkreis Landshut einer Katastrophe entgangen.
Mit Bussen kennt sich Matthias Petz (31) aus. Immerhin betreibt seine Familie schon seit gut 65 Jahren ein kleines Busunternehmen in Ergolsbach (nahe Landshut). Und Matthias Petz ist auch leidenschaftlicher Feuerwehrler. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Eine Menge: Denn mit dieser unschlagbaren Erfahrung rettete der Niederbayer am Dienstag mal eben 62 Kindern das Leben …
Die Geschichte mit dem glücklichen Ende beginnt Dienstag Vormittag: Matthias Petz sitzt am Steuer seines Busses und fährt auf der B15 von Landshut Richtung Essenbach. Hinter ihm sitzen 62 Grundschüler und drei Lehrer. Alle bestens gelaunt - hat man sich doch gerade im Rahmen eines Schulausflugs ein Theaterstück in Landshut angesehen. Dann passiert es: „Plötzlich begann meine Motorleuchte zu blinken“, erzählt Petz der tz. Der 31-Jährige blickt sich um und sieht leichten Rauch hinter dem Fahrzeug aufsteigen. „Ich habe sofort gestoppt und laut geschrien, dass alle sofort raus müssen.“
Wie gefährlich die Situation ist, zeigen auch die Beschreibungen des neunjährigen Tobias. Auch er sitzt im Bus, sieht den Rauch. „Dann kamen schon Flammen aus den Lüftungsschächten geschossen. Wir hatten alle Angst, viele schrien und weinten.“ Sekunden später stehen die Kinder, Lehrer und ihr Fahrer auf einer Wiese neben dem Bus, der in kürzester Zeit lichterloh brennt. „Es ging alles so schnell“, sagt ein Bub. „Wir sind da grad noch rausgekommen.“
Der Bus brannte komplett aus.
Nach derzeitigem Stand ist bei dem Unfall niemand ernsthaft verletzt worden, so ein Polizeisprecher. Zwei Kinder hätten einen leichten Schock erlitten. Und die Polizei lobt die Erwachsenen und ihr Verhalten: „Der Busfahrer und das Lehrpersonal haben schnell und umsichtig reagiert. Ihnen ist es zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist.“ Auch nett: Als die Schüler zu einem nahegelegenen Bauerhof laufen, werden sie dort freundlich und prompt versorgt. Respekt!
Matthias Petz ist jetzt ein Held. Im Internet bedankten sich gestern gleich mehrere Mütter für die Rettung ihrer Kinder. Was das Feuer auslöste? Die Ermittler gehen von einem Defekt im Motorraum aus. Petz ist der Schaden egal: „Hauptsache, niemandem ist etwas passiert.“
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