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Skandal bahnt sich an: Münchner Polizist soll bei verheerenden G20-Krawallen mitgemacht haben

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Brennende Barrikade vor Roter Flora
Brennende Barrikaden vor dem linken Zentrums Rote Flora: Die Krawalle am Rande des G20-Gipfels sorgten für Entsetzen. © dpa

Schwerer Verdacht: Ausgerechnet ein Polizist aus München soll sich Anfang Juli 2017 an den G20-Krawallen in Hamburg beteiligt und Kollegen angegriffen haben. Oliver D. (35) ist suspendiert.

München - Gegen den Beamten werde wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ermittelt, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München. Der Mann habe mit strafrechtlichen und disziplinarrechtlichen Verfahren zu rechnen. Im letzten Punkt ermittele das Landeskriminalamt, das immer dann aktiv wird, wenn Polizisten im Dienst in irgendeiner Weise straffällig werden.

Wie die Polizeisprecherin sagte, sei der Polizist als Privatperson in Hamburg gewesen. Er habe im Münchner Polizeipräsidium in der Ettstraße gearbeitet. 

Zuerst hatte die Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“ über den Fall berichtet. Das Blatt schreibt, dass auch gegen die Freundin des Beamten ermittelt werde. 

Polizist gab bei Krawallen Fernseh-Interview - in Zivil 

Der Mann mit den kurz geschorenen Haaren soll in Hamburg mit einem Team von Spiegel Online Video gesprochen haben. So kam er ins Visier der Ermittler. Mit auffällig bayerischem Akzent erklärte Oliver D.: „Also es war wirklich friedlich. Man hat in der Ferne ein, zwei Knalle gehört. Und dann kommt aus jeder Ecke Polizei.“ Nach der Demo soll der Beamte aus München seine eigenen Kollegen angegriffen haben.

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Ausgerechnet ein Polizist aus München soll sich Anfang Juli 2017 an den G20-Krawallen in Hamburg beteiligt und Kollegen angegriffen haben. © Screenshot Spiegel Online

Die „Welt“ berichtet von einem 35 Jahre alten Mann, der am Vorabend des Gipfels der Staatschefs mit Bierdosen auf Beamte gezielt haben soll. Beim G20-Gipfel war es vor allem im Schanzenviertel zu Krawallen, Angriffen auf die Polizei und Plünderungen gekommen.

Für Aufsehen sorgte auch die Verurteilung eines Polizisten, der mehr als 100 Frauen in der Umkleidekabine eines Freibads gefilmt hat. Im Juli 2017 wurde der Beamte suspendiert und erhält noch immer sein volles Gehalt.

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dop/dpa

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