Corona-Tests beziehungsweise Zugangsbeschränkungen (2G/3G) sowie eine Maskenpflicht bestehen außerhalb von Einrichtungen wie Arztpraxen oder dem ÖPNV allerdings nicht mehr. Aber: „Wie bislang gilt in diesem Zusammenhang auch weiterhin, dass die infektionsschutzrechtlichen Vorgaben der BayIfSMV keine privatrechtsgestaltende Wirkung haben“, so die Sprecherin weiter. Die infektionsschutzrechtlichen Regelungen stünden daher etwaigen strengeren Zugangsvoraussetzungen auf Grundlage des Hausrechts des jeweiligen Betreibers/Veranstalters grundsätzlich nicht entgegen.
Wie reagiert die Gastro auf die Lockerung der Corona-Regeln? Monika Pummer vom Gasthof Dragoner in Peiting hat zur Maske in der Gastronomie eine ganz klare Meinung: „Die kommt Samstagnacht um 0 Uhr in die Restmülltonne“, sagt sie auf Nachfrage von Merkur.de. Pünktlich ab Mitternacht wird es in ihrem Hotel, dem Lokal und der dazugehörigen Whiskey-Bar, die sie mit ihrem Bruder führt, weder Masken noch 3G-Kontrollen geben.
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Für Pummer hatte sich die Maskenpflicht in der Gastronomie von vornherein nicht erschlossen. „Das ist einfach nur lächerlich“, sagt die 48-Jährige. „Was macht das für einen Sinn, wenn ich die Maske am Platz abnehmen darf, aber aufsetzen muss, wenn ich zwei Meter weiter zum Klo gehe?“ Die Infektionszahlen würden auch jetzt trotz Maske und 3G explodieren. „Wir müssen einfach lernen, mit Corona zu leben“, so Pummer. „Das wird nicht mehr weg gehen.“
Ihre Gäste und ihre Mitarbeiter würden sich „wie Schnitzel freuen“, dass die Bestimmungen endlich fallen. Pummer stellt es aber jedem frei, ob er weiter Maske tragen möchte oder nicht. „Ich selbst werde auch Maske tragen - in der Apotheke oder im Supermarkt. Aber nicht in der Gastronomie“, macht sie deutlich.
Die Einlasskontrollen seien „ein blödes Gfrett“ gewesen. „Manche haben ihren Personalausweis vergessen, die musste ich dann wieder wegschicken“, sagt sie. Das, obwohl Pummer die Gäste zum Teil kannte. „Aber bei wem macht man dann die Ausnahme und bei wem nicht?“, fragt die Gastronomin. Sie habe sich strikt an die Vorgaben gehalten und ist deshalb jetzt umso erleichterter, dass es keine Einschränkungen mehr gibt. „Aber schauen wir mal, wie lange das so bleibt“, sagt die Peitingerin.
Boris König ist Bar-Chef in der Münchner Cocktailbar Havana Club nahe dem Isator. Am Samstag um 0 Uhr werden im Club noch keine Masken fallen. Auch die 3G-Kontrollen werden nachts weiter aufrechterhalten. „Wir verzichten erst am nächsten Tag auf die Maßnahmen“, sagt König. „Also wenn wir am Sonntag wieder öffnen.“ Dass es beim Einlass dann keine 3G-Kontrollen geben wird, sei für den Betrieb erleichternd. Dennoch sieht der Bar-Chef Risiken im Verzicht auf Masken. „Schauen wir mal, wie das alles laufen wird“, sagt er. „Wir versuchen einfach, so lange wie möglich die Bar offen halten zu können.“
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