Geschichte des Adventskalenders
Nürnberg - Er versüßt uns jeden Tag in der vorweihnachtlichen Zeit: Der Adventskalender. Im Nürnberger Rathaus gibt es ab Freitag eine Ausstellung zur Geschichte des besonderen Kalenders.
Ein Türchen öffnen - und schon ist die Bescherung wieder ein Stück näher gerückt. Adventskalender gehören zur Tradition rund um das Weihnachtsfest. Im Nürnberger Rathaus zeigt eine Ausstellung die Geschichte des Adventskalenders.
Jeden Tag öffnet sich ein Türchen - und Weihnachten rückt näher: Adventskalender drücken die Vorfreude auf den 24. Dezember aus. Ihnen ist von diesem Freitag (26. November) an eine Ausstellung im Nürnberger Rathaus gewidmet. Während draußen der berühmte Christkindlesmarkt für vorweihnachtlichen Trubel sorgt, versetzen die Kalender den Betrachter in eine Zeit zurück, in der Adventskalender noch nicht als mit Schokolade gefüllte Massenware im Supermarkt angeboten wurden.
1500 Adventskalender lagern im Depot des Nürnberger Spielwarenmuseums, für die Ausstellung wurden einige Exemplare ins Rathaus gebracht - darunter auch zahlreiche Kalender aus der ehemaligen DDR.
Vorläufer der heute gängigen Adventskalender waren die Adventsbäume aus dem 19. Jahrhundert, wie Ausstellungsleiterin Susanne von Goessel-Steinmann am Donnerstag sagte: Auf sogenannten “Verheißungssternen“ standen Bibelverse, Kinder durften im Advent täglich einen solchen Stern an einen kleinen Baum hängen.
1908 sei der erste Adventskalender gedruckt worden, erläuterte Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck. Ein Exemplar aus der Münchner lithographischen Kunstanstalt Reichhold & Lang ist nun auch in der Ausstellung zu sehen. Bei dem Kalender konnte täglich ein Bild auf ein Spruchfeld geklebt werden. Vor allem seit den 1920er Jahren wurden Adventskalender mit teils aufwendigen Illustrationen immer beliebter.
Auch in der ehemaligen DDR konnten sich Kinder die Wartezeit auf Weihnachten mit einem Adventskalender verkürzen - allerdings durften dafür keine christlichen Motive verwendet werden, und nur wenige Verlage boten diese Kalender an. Zu sehen ist zum Beispiel der Weihnachtsmann mit Rauschebart und rotem Mantel, wie er mit dem Fallschirm in einer Siedlung landet. Außerdem behalfen sich die Illustratoren mit Wintermotiven oder Märchenszenen. Einzig der Oberlausitzer Kunstverlag durfte christliche Weihnachtsszenen oder -figuren wie Engel zeigen.
dpa