Passau - Nach Ausschreitungen bei der Beisetzung eines Rechtsextremisten in Passau muss sich der Neonazi Thomas Wulff am kommenden Montag (15. Juni) vor Gericht verantworten.
Wulff ist vor dem Passauer Amtsgericht angeklagt, weil er eine Hakenkreuzfahne auf den Sarg gelegt haben soll.
Die Polizei war bei der Beerdigung am 26. Juli 2008 gegen die Trauergäste aus der rechten Szene eingeschritten. Der Einsatz auf dem Friedhof gilt als möglicher Auslöser des späteren Messerangriffs auf den damaligen Passauer Polizeichef Alois Mannichl. Bei dem weiterhin ungeklärten Anschlag handelte es sich möglicherweise um eine Rache-Aktion aus der rechten Szene.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem auch bei der NPD aktiven Wulff das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor.
Nach der Beerdigung ließ die Staatsanwaltschaft das Grab öffnen und die Hakenkreuzflagge entfernen.
Zu der Beisetzung des letzten Vorsitzenden der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei, Friedhelm Busse , waren etwa 90 Rechtsextremisten aus ganz Deutschland nach Passau gekommen. Die Polizei nahm damals unter der Leitung von Mannichl mehrere Neonazis fest.
dpa