Fatale Lage an der Donau durch die Hitzewelle: Es wird langsam kritisch

Das trockene und heiße Wetter freut die daheimgebliebenen Urlauber, für Bayerns Flüsse wird die Lage jedoch langsam kritisch. Die Donau ist besonders betroffen.
Regensburg - Der Freistaat ächzt unter einer monatelangen Hitzewelle. Die anhaltende Trockenheit macht Bayerns Flüssen zu schaffen, besonders an der Donau schrillen die Alarmglocken.
Zwischen Straubing und Vilshofen können Schiffer nicht mehr ihre gewohnte Ladung transportieren. Dort betragen die Wasserstände derzeit nur noch zwischen 1,50 und 1,60 Meter, wie Paul Marcus Schäfer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Regensburg erklärt. Der mittlere Wasserstand auf diesem Donauabschnitt liegt bei 2,50 Metern. Bei Deggendorf hat der gebeutelte Fluss dieser Tage ganz besondere Schätze freigegeben.
Hoffen auf Petrus
In den kommenden Tagen hat der Wettergott offenbar ein Einsehen. Am Donnerstag und Freitag sollen Unwetter für dringend benötigten Niederschlag im Freistaat sorgen. Sollte der Regen weiter ausbleiben, wird es kritisch: Bei einem Wasserstand von 1,40 Meter komme die Schifffahrt auf der Donau praktisch zum Erliegen, sagte Schäfer.
Hitze und wochenlange Trockenheit machen sich auch im Fränkischen Seenland deutlich bemerkbar. Seit vergangenem Wochenende wird kein Donauwasser mehr in den Rothsee bei Hilpoltstein im Landkreis Roth gepumpt, wie eine Sprecherin des Wasserwirtschaftsamts Ansbach sagte.
Darum ist der Main weniger gefährdet
Die von Niedrigwasser bedrohten nordbayerischen Flüsse Rednitz, Regnitz und Main müssen daher mit Wasser aus dem Rothsee und dem Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gespeist werden. Zuletzt hatte man vor drei Jahren zu dieser Maßnahme greifen müssen.
Auf dem Main ist die Trockenheit dagegen noch kein großes Thema. Der Fluss ist durchgehend mit 34 Staustufen ausgestattet, die den Wasserstand regulieren. „Wir halten das Wasser für die Schifffahrt mit den Staustufen fest“, erläuterte Helko Fröhner vom Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt. Das Wasser sei deshalb immer gleich tief. Deshalb gebe es auch in Zeiten, in denen es wenig regnet, nur selten Probleme für die Schiffer.
lks mit dpa
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