„Zu Hubert Aiwanger ist alles gesagt“ - Holetschek wird bei Impf-Vorbildfunktion deutlich
Hubert Aiwanger ist noch nicht gegen Corona geimpft. Er fordert, keinen Druck auf Ungeimpfte auszuüben, doch die Kritik an Bayerns Wirtschaftsminister reißt nicht ab.
Update vom 6. Juli, 14 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sprach bei einer Pressekonferenz am Dienstag eindringlich über die Impfquote. Man merke, dass man jetzt dafür werben müsse, „Impfwillige zu finden“, berichtete der CSU-Politiker. Auf Nachfrage, wie das mit den Aussagen von Hubert Aiwanger zusammenpasse, der sich noch nicht impfen lassen will, wurde Holetschek deutlich: „Zu Hubert Aiwanger ist alles gesagt.“ Bereits zuvor hatte er den Vorsitzenden der Freien Wähler kritisiert: Impfen sei ein „Akt der Solidarität“ und als Träger eines öffentlichen Amtes müsse man sich seiner Vorbildfunktion bewusst sein (siehe Erstmeldung).
Bayerns Wirtschaftsminister noch nicht geimpft - „Akt der Solidarität“: Kritik an Aiwanger reißt nicht ab
Erstmeldung vom 6. Juli, 8.56 Uhr: München - Hubert Aiwanger ist noch nicht gegen Corona* geimpft. Nicht jeder hat dafür Verständnis. „Vielleicht sagst du selber etwas dazu“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* (CSU) auf Nachfrage eines Journalisten bei einer Pressekonferenz in Richtung seines Wirtschaftsministers. Doch der blieb gelassen und forderte, keinen Druck auf Ungeimpfte zu machen.
Aiwanger nicht gegen Corona geimpft - Wirtschaftsminister wehrt sich
Im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) kritisierte Aiwanger das Schwarz-Weiß-Denken: „Bist du nicht meiner Meinung, bist du ein ganz Böser und musst an den Pranger gestellt werden. Nach fünfzig Jahren Erziehung zu Toleranz muss man sich schon wundern, wie schnell die öffentliche Meinung auf Leute losgeht, die nicht dasselbe sagen wie einige Fernseh-Virologen.“
Holetschek übt Kritik an Aiwanger wegen Nicht-Impfung: „Akt der Solidarität“
Doch die Kritik am Vorsitzenden der Freien Wähler reißt nicht ab. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU*) erklärte der Allgäuer Zeitung, dass die Haltung von Aiwanger der Impfkampagne nicht guttue. Zwar findet der CSU-Politiker, dass jeder selbst entscheiden müsse, ob er sich impfen lasse. „Ich sage aber auch, Impfen ist ein Akt der Solidarität. Wenn man bestimmte öffentliche Ämter innehat und sozusagen auch Vorbild ist, sollte man sich bewusst machen, welche Welle man damit auslöst.“ (kam/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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