- vonDirk Walterschließen
München - Ein ICE-Zug hat seinen Stopp in Ingolstadt einfach ausgelassen und ist bis München durchgefahren. Erst dort konnten die Reisenden umsteigen.
Wie sagt man so schön? Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. Der neunte Lokführerstreik bei der Bahn steht bevor, und dann auch noch dies: Ein ICE-Lokführer hat am Dienstag schlicht einen Halt ausgelassen. Um 11.29 Uhr hätte der ICE 527, der aus Würzburg kam, in Ingolstadt halten sollen. Dazu kam es nicht, der Zug rauschte durch.
Erst in München konnten 25 Reisende, die in Ingolstadt den Zug eigentlich verlassen wollten, aussteigen. Grund für die Panne: Der Lokführer hatte schlicht übersehen, dass für seinen Zug gestern wegen Bauarbeiten ein Baustellen-Fahrplan galt. Er sah einen Stopp in Ingolstadt vor – normalerweise hält der ICE 527 dort nicht, erläuterte ein Bahnsprecher. Als der Zug einige Minuten später in Baar-Ebenhausen stoppen musste, um auf der momentan eingleisigen Strecke einen Gegenzug durchzulassen, kam im Zug leichte Unruhe auf: Die Reisenden wollten raus. Doch das ging nicht.
Der Zug, der aus zwei aneinander gekoppelten ICE-Garnituren bestand, war schlicht zu lang. Dasselbe Problem gab es an den anderen kleineren Bahnhöfen entlang der Strecke. Erst in München konnten die Reisenden aussteigen und den Gegenzug in Richtung Ingolstadt nehmen. Der wiederum hätte eigentlich nicht in der Donaustadt gehalten. Aber weil es die 25 Unglücklichen an diesem Tag wirklich nicht leicht hatten, machte die Bahn eine Ausnahme ...
dw
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