Kokain-Schmuggel in Bananenkisten: So ging die Drogenbande vor

Mehr als ein halbes Jahr nach dem Fund von Kokain in Bananenkisten verschiedener Supermärkte hat die Polizei ihre Ermittlungsergebnisse präsentiert. Die Drogen kommen demnach aus Ecuador.
Kiefersfelden - Als ein Mitarbeiter des Rewe-Supermarktes in Kiefersfelden die neuen Bananenkisten ausräumen wollte, ahnte er nicht, dass er gleich den Anstoß für den spektakulärsten Ermittlungserfolg in der Geschichte des Bayerischen Landeskriminalamts geben würde. Unter den Bananen entdeckte er dubiose Päckchen. Darin fast reines Kokain!
Im Lauf des Tages meldeten sich mehr Mitarbeiter aus Rewe-Märkten in ganz Bayern mit solchen Funden. Damit begann im September 2017 auch die Fahndung nach den Hintermännern - am Mittwoch wurde schließlich ein Zwischenstand bekannt gegeben. Die Bilanz: 865 Kilogramm sichergestelltes Kokain, zwölf Verdächtige aus Albanien in U-Haft.
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Kokain kommt wohl aus Ecuador
Mehr als 600 Kilo des beschlagnahmten Pulvers stellte das LKA im Foyer aus - mit frischen Bananen als Deko. Und bewacht von schwerbewaffneten Polizeibeamten. Jörg Beyser, Kriminaldirektor beim LKA, gab Einblicke in die Methoden der Bananen-Bande: Demnach stammt das Kokain aus Ecuador. In Ein-Kilo-Päckchen wurden die Drogen unter die Bananenkisten gemischt, wohl während diese auf dem Weg von den Bananenbauern zum Verschiffen waren.
Nach drei Wochen auf dem Atlantik landeten die Bananen am Hamburger Hafen. Von dort wurden sie in Reifehallen in ganz Deutschland verfrachtet - zwei davon in München und in Eitting im Kreis Erding. Dort werden die Früchte begast, damit sie gelb werden. Durch ein System, das bis heute nicht klar ist, konnten die Drogenschmuggler ihre Kisten nachverfolgen. In den Reifehallen schlugen sie dann zu und schnappten sich ihre geheime Fracht.
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Heute gehen die Ermittler wegen des fehlenden Gewichts davon aus, dass schon rund 950 Kilogramm Kokain entwendet wurden - zusätzlich zu den sichergestellten 865 Kilogramm. Also 1,8 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von unglaublichen 400 Millionen Euro.
DG