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Betrunkener Raser bringt Polizisten in Lebensgefahr

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Schweinfurt - Er besaß keinen Führerschein und fuhr trotzdem immer wieder Auto. Betrunken raste der 20-Jährige durch Franken, baute Unfälle und verursachte hohe Schäden. 2014 brachte er Polizisten in Lebensgefahr.

Nun steht er wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Er wollte sich im Rückwärtsgang einer Verkehrskontrolle entziehen und brachte damit zwei Polizisten in Lebensgefahr. Zu Prozessbeginn räumte der 20-Jährige die Vorwürfe am Donnerstag vor dem Landgericht Schweinfurt ein und entschuldigte sich über seinen Verteidiger bei den Polizisten. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord.

Der berufslose Mann war zwei Polizisten im Sommer 2014 in Schweinfurt aufgefallen, als er mit nur einem Kennzeichen und am Steuer telefonierend im Auto unterwegs war. Statt jedoch anzuhalten, soll er Gas gegeben haben. Als der Angeklagte in einer Kurve die Kontrolle über den Wagen verlor, konnte die Polizei ihn zunächst stoppen. Er wollte sich der Kontrolle erneut entziehen, rammte einen Polizisten mit der geöffneten Wagentür und schleifte einen zweiten bei hoher Geschwindigkeit mit. Weil der Beamte rechtzeitig absprang, wurde er nicht zwischen dem Auto und einem geparkten Lastwagen eingequetscht.

Bei seiner Festnahme beleidigte der 20-Jährige der Anklage zufolge zwei weitere Polizisten, wollte sie anspucken, trat einem von ihnen gegen den Kopf und einer Beamtin in den Bauch. „Ich hatte Todesangst, ich dachte, dass ich überrollt werde“, sagte einer der Polizisten vor der Strafkammer.

Der junge Mann hat bereits sieben Vorstrafen. Er fiel der Polizei immer wieder auf, weil er betrunken oder unter Drogen mit nicht zugelassenen Autos und ohne Führerschein unterwegs war. Außerdem fanden die Beamten mehr als 100 Gramm Rauschgift in einem der Autos. Derzeit sitzt der Angeklagte deshalb eine zweieinhalbjährige Haftstrafe ab. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Jugendstrafe bis zu zehn Jahren.

dpa

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