Insgesamt lagen zwölf Landkreise und Städte über der 1000er-Marke. Am Freitag traten schärfere Regeln für die Landkreise Regen, Passau und Ostallgäu in Kraft. Das öffentliche Leben wurde dort weitgehend heruntergefahren.
Corona-Trendwende in München: Im Vergleich zu den Vortagen ist die Inzidenz in der Landeshauptstadt erstmals wieder gestiegen - wenn auch nur leicht. Laut Angaben des RKI beträgt der Wert am heutigen Freitag 498,9. Zum Vergleich: Am Vortag lag dieser bei 497,6. Seit Sonntag war die Inzidenz abgestürzt - von knapp 800 auf knapp 500.
Nach Angaben des Divi-Intensivregisters waren am Freitagmorgen (Stand: 6.15 Uhr) 287 der 3210 Intensivbetten in Bayern frei. 1021
Patientinnen und Patienten werden wegen Covid-19 auf den Intensivstationen behandelt. Am Donnerstagmorgen waren es noch 539.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger fordert strenge Corona-Maßnahmen um die Feiertage im
Dezember. „Um das Schlimmste zu verhindern ist ein strenger Weihnachtslockdown für alle Bürger ähnlich wie letztes Jahr in Italien notwendig“, sagte der Gesundheitspolitiker der „Augsburger Allgemeinen“. Man müsse unbedingt handeln, um zu verhindern, dass es Anfang nächsten Jahres einen völligen Kollaps des Gesundheitssystems mit vielen Corona-Toten gebe, wie zum Beispiel im Vorjahr in Bergamo.
Eine Überlastung des Gesundheitssystems und der Intensivstationen sei bei den massiv wachsenden Infektionszahlen nicht mehr vermeidbar. Die Zeit um den Jahreswechsel sei praktikabel: „In diesem Ferienzeitraum sind die negativen Auswirkungen eines Lockdown zur Brechung der Welle für die Kinder und die Wirtschaft am geringsten“, sagte er.
Ursprüngliche Meldung vom 26. November: Rosenheim - Die Corona-Lage in Bayern ist angespannt. Am Donnerstag (25. November) lagen elf Regionen über einer Inzidenz von 1000. Am Freitag reisen Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) in die Hotspot-Regionen im Freistaat. Die Politiker wollen sich dort ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Vertretern der Städte und Landkreise sprechen, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte.
Zunächst wollen Söder und Holetschek am Morgen in Rosenheim mit den Vertretern der Stadt Rosenheim sowie der Landkreise Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Rosenheim und Traunstein im Rathaus Rosenheim sprechen. Am Mittag ist dann ein Treffen mit Vertretern der Stadt Passau sowie der Landkreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Rottal-Inn auf Schloss Neuburg am Inn im Landkreis Passau geplant. Jeweils anschließend sind Pressekonferenzen angesetzt.
In den Hotspot-Regionen (Inzidenz über 1000) muss - die Regel gilt seit Mittwoch - das öffentliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren werden. Dann müssen Gastronomie (außer Kantinen und Mitnahmeangebote) sowie Beherbergungsbetriebe aller Art, Sport- und Kulturstätten schließen, Freizeit-, Sport- und Kulturveranstaltungen werden untersagt. Die Regel greift, wenn eine Region nach Zahlen des Robert Koch-Instituts die 1000er-Marke überschreitet - und dann jeweils ab dem Folgetag. Seit Donnerstag galt die Hotspot-Regel bereits in acht Landkreisen und kreisfreien Städten, am Freitag kommen nochmals drei hinzu. (kam/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA