1. Startseite
  2. Bayern

Ministerpräsident Söder plant Millionen-Förderung für bayerische Wirtshäuser

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Janina Ventker, Christian Deutschländer

Kommentare

Zu viel Bürokratie, zu wenig Flexibilität: Wirte und Hoteliers aus ganz Bayern gingen am Montag in München auf die Straße.
Zu viel Bürokratie, zu wenig Flexibilität: Wirte und Hoteliers aus ganz Bayern gingen am Montag in München auf die Straße. © Klaus Haag

Bayern will vorerst 30 Millionen Euro in ein neues Förderprogramm für Gasthäuser im ländlichen Raum stecken. Das kündigte der neue Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an.

München – „Wir starten eine Tourismus-Offensive und wollen kleine Gaststätten, Pensionen und Hotels stärken“, sagte Söder am Rande einer Branchenveranstaltung in München. 20 Millionen Euro sollen in die Unterstützung von Modernisierungen fließen, 10 Millionen in den barrierefreien Umbau. Bisherige Förderprogramme halfen dem kleinteiligen privaten Gastgewerbe im ländlichen Raum zu wenig. In den letzten 20 Jahren schlossen etwa 3000 Wirtshäuser in Bayern.

„Die Ansprüche der Gäste wachsen. Ich will einen Modernisierungsschub statt Investitionsstau“, sagte Wirtschaftsminister Franz Pschierer (CSU) unserer Zeitung. Es gehe auch um die wichtige gesellschaftliche Funktion der Gaststätten. „Deshalb wollen wir sie in die Lage versetzen zu investieren – in ihre Räumlichkeiten, modernste Küchen und Zimmer. Nur wer investiert, bleibt wettbewerbsfähig, das gilt auch in der Gastronomie.“

Zu viel Bürokratie, zu wenig Flexibilität: Wirte und Hoteliers aus ganz Bayern gingen am Montag in München auf die Straße.
© Klaus Haag

Wirtedemo am Montag in München

Die Staatsregierung plant zudem eine Beratungskampagne für Wirte, will Betriebsprüfungen besser koordinieren und für Bürokratieabbau auf Bundes- und Europaebene eintreten. In Regulierungen, „die wirklich nerven“, liege das größte Problem für viele Wirte, sagte Söder. Er nannte dabei die bisherigen Arbeitszeitregeln. Das war auch ein Kritikpunkt bei einer Wirtedemo am Montag in München. Die maximale Arbeitszeit der Mitarbeiter beträgt derzeit zehn Stunden pro Tag. Zu unflexibel in einer Branche, wo bei Veranstaltungen wie etwa Hochzeiten das Arbeitsende nicht immer absehbar ist, warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und fordert, auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umzustellen. Söder will Bayerns Wirtshauskultur zudem für das „Bundesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe“ vorschlagen.

Der Fachkräftemangel in der Gastronomie bedroht den Fortbestand der Wirtshäuser in Bayern. Die Wirte hoffen nun auf das neue Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz. 

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann trafen sich zum Streitgespräch. Es ging unter anderem um die Sondierungsgespräche der Parteien.

Auch interessant

Kommentare