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Mord vor 15 Jahren: Kripo fahndet im TV

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Dieses Kleid trug die kleinere der beiden Frauen.

Dillingen - Zwei tote Frauen - aber kein Hinweis auf ihre Identität, keine Spuren vom Mörder. Die Polizei kommt nach 15 Jahren Ermittlungsarbeit nicht weiter. Jetzt soll die Bevölkerung helfen.

Auf dem Friedhof der schwäbischen Stadt Oettingen liegen sie begraben, vom Weißen Ring sieht ab und zu jemand nach den Blumen. Namen der toten jungen Frauen sucht man vergeblich am Grab. Sie wurden ermordet, vor 15 Jahren. Niemand weiß, wer die beiden Opfer sind. Und wer sie getötet hat. Am Mittwoch zeigt die ZDF-Sendung „Aktenzeichen xy...ungelöst“ den Fall - Zuschauerhinweise sollen neue Ansätze bringen.

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In diesem Anzug wurde das zweite Opfer gefunden

Am 15. September 1995 macht eine Pilzsammlerin im kleinen Waldstück „Heiligenholz“ bei Oettingen-Erlbach im Donau-Ries einen grausigen Fund. Die Frau marschiert durchs Unterholz - und stößt auf zwei verweste Leichen. Wie weggeworfen liegen zwei Frauen-Skelette unter dem Geäst. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren - weil bei den Toten keine Papiere gefunden werden, tappt man lange im Dunkeln. Die Untersuchungen ergeben, dass die Leichen bereits zwei Monate im Wald gelegen haben. Die eine Frau wird auf 18 bis 20 Jahre und eine Körpergröße von 1,60 Meter geschätzt. Die andere könnte ähnlich alt gewesen sein, sie ist etwas größer. Außerdem hat sie am Oberarm eine rätselhafte, dilettantische Tätowierung, die kaum noch erkennbar ist. Zwischen zwei Querstreifen stehen die Großbuchstaben A und D - das Tattoo ist einer der wenigen Anhaltspunkte, den die Ermittler haben. Ein Experte sagt, solche Tätowierungen fügen sich Heimkinder in Osteuropa zu. Auch die Kleidung, Massenware aus Osteuropa, ist ein Hinweis auf die Herkunft. Eine Analyse von Zähnen und DNA-Material zeigt, dass die beiden jungen Frauen bis zwei Jahre vor ihrem gewaltsamen Tod an einem Ort gelebt haben, dann aber einen unsteten Lebenswandel führten. Möglicherweise hatten die Opfer zuletzt als Prostituierte gearbeitet.

Thema der ZDF-Sendung am Mittwoch (20.15 Uhr) wird die langwierige Ermittlerarbeit der Kripo Dillingen sein. Dazu gehört, dass die Gesichter der Frauen in einem aufwändigen Verfahren rekonstruiert wurden - sie werden gezeigt. Obwohl die Tat lange zurückliegt, erhofft sich die Polizei neue Hinweise, auch wenn es nicht die heiße Spur zum Täter ist. Jeder Tipp könnte ein weiterer Schritt zur Lösung des Rätsels um die beiden toten Frauen aus dem „Heiligenholz“ sein.

von Carina Lechner

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