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Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim: Geschichte, Geißbocklegende, Wirtschaft, Politik und Sehenswürdigkeiten

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Altes Schloß in Neustadt an der Aisch
Altes Schloß in Neustadt an der Aisch © Werner Thoma / IMAGO

Die Stadt Neustadt an der Aisch liegt zwischen Steigerwald und der Frankenhöhe. Sie ist Verwaltungssitz des Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim. Umgeben von unberührter Natur, wartet das Städtchen mit einer hohen Lebensqualität für die Bewohner auf und ist ein attraktiver Urlaubsort.

Neustadt an der Aisch – Die Stadt Neustadt an der Aisch liegt geografisch zwischen den Städten Würzburg und Nürnberg. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim. Landschaftlich wird Neustadt vom Steigerwald und dem Naturpark Frankenhöhe eingerahmt.

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Stadt Neustadt an der Aisch – Meilensteine in der Geschichte

Bereits ab 6000 v. Chr., im sogenannten Fränkischen Mesolithikum, soll die Gegend des heutigen Neustadt an der Aisch besiedelt worden sein. Der Aischgrund lockte im 7. Jahrhundert fränkische Siedler aus dem Rheingau und Wormsgau. Die so entstehende Siedlung wurde zum Königshof Riedfeld, der 1191/92 an die Burggrafen von Nürnberg gelangte. Die Herrscher aus dem Geschlecht der (Hohen-)Zollern sollten über 600 Jahre lang die Geschicke der Stadt bestimmen. Die neue Stadt „Nivenstadt“ wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt und zu einem wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Mittelpunkt an der Aisch.

Im Zweiten Markgräflerkrieg wurde die Stadt 1553 niedergebrannt und wieder aufgebaut. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ die Stadt nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte eher zögerlich und sollte über drei Generationen in Anspruch nehmen. Weitere Eckpunkte in der wechselvollen Geschichte: 1791 gingen die fränkischen Zollernfürstentümer an das Königreich Preußen über. 1806 übernahm die französische Militärregierung die staatliche Gewalt. Bayerisch wurde Neustadt dann 1810.

Die Geißbocklegende

Wahrzeichen von Neustadt an der Aisch ist der Geißbock, der 1461 laut einer Sage zur Rettung der Stadt beigetragen haben soll. Während der Belagerung durch die Truppen des Bayernherzogs Ludwig ließ sich ein Schneider in die Haut des letzten Geißbocks einnähen, um den Feinden eine gute Versorgungslage der Bewohner zu suggerieren. Die List ging auf und die Belagerer zogen frustriert von dannen.

Neustadt an der Aisch: Einwohner und Stadtentwicklung der Stadt

Am 31. Dezember 2019 lebten in Neustadt an der Aisch 13.428 Einwohner. Einen großen Zuwachs erfuhr die Einwohnerzahl nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen, vor allem aus dem Sudetenland. Ein weiterer Zugewinn ist den Eingemeindungen zuzuschreiben. So wurden 1969 Diebach und Unterschweinach eingemeindet. 1970 fielen Teile der aufgelösten Gemeinde Eggensee an Neustadt. Birkenfeld, Herrnneuses, Schauerheim und Schellert folgten 1972. Gebietsteile aus Diespeck kamen 1978 hinzu. Unternesselbach mit dem Ortsteil Obernesselbach wurde als letzte Gemeinde 1980 eingemeindet.

In den letzten Jahren kann Neustadt an der Aisch auf ein permanentes Bevölkerungswachstum verweisen. Im Zeitraum von 1988 bis 2018 stieg die Bevölkerungszahl der Stadt um 18,6 Prozent.

Einwohner im Kreis Neustadt an der Aisch–Bad Windsheim

Die Stadt Neustadt an der Aisch ist Verwaltungssitz des mittelfränkischen Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim. Der Landkreis wurde im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 als neuer Landkreis Neustadt an der Aisch gebildet und erhielt 1973 den Doppelnamen Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. 101.014 Menschen lebten am 31. Dezember 2019 in den 38 Städten und Gemeinden.

Neustadt an der Aisch: Bildung, Kultur und Interkultur

Als Kreisstadt des Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim stellt die Stadt ihren Bürgern und den Einwohnern des Umlandes zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung. Die Stadt selbst unterhält drei städtische Kindergärten. Hinzu kommen weitere Einrichtungen kirchlicher und gemeinnütziger Träger. Von der Grundschule bis zum Gymnasium besteht ein breites Bildungsangebot, das durch diverse Fachschulen abgerundet wird.

Zum gesellschaftlichen Leben tragen zahlreiche Vereine der Stadt bei, die das Gemeinwesen in kultureller und sportlicher Hinsicht bereichern und sich bürgerschaftlich engagieren. Neustadt an der Aisch unterhält zudem Städtepartnerschaften zu Montespertoli (Italien), Hino (Japan), Hluboká nad Vltavou (Tschechien) und Lipik (Kroatien). Die Stadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, zu der sich 37 Städte zusammengeschlossen haben.

Stadt Neustadt an der Aisch: Politik

Die Politik der Stadt Neustadt an der Aisch wird vom Ersten Bürgermeister und dem Gemeinderat gelenkt. Der Gemeinderat wird für sechs Jahre gewählt. Bei der letzten Wahl 2020 konnten die SPD und die CSU je acht Sitze erringen. Die GRÜNEN sind mit vier, die FWG mit drei und Die LINKE mit einem Abgeordneten im Stadtparlament vertreten.

Erster Bürgermeister ist Klaus Meier (SPD), der 2008 das Amt erstmals in einer Stichwahl gegen die bisherige Amtsinhaberin erringen konnte. Auch die Wahlen 2014 und 2020 konnte er jeweils zu seinen Gunsten entscheiden.

Stadt Neustadt an der Aisch: Wirtschaft, Industrie, Lage und Verkehrsanbindung

Neustadt an der Aisch liegt im fränkischen Schichtstufenland an der Grenze zwischen dem Steigerwald im Norden und dem Naturpark Frankenhöhe im Süden. Nach Nürnberg gelangt man in rund 45 Minuten, Würzburg ist rund eine Stunde Fahrt entfernt.

Die verkehrsgünstige Lage macht Neustadt an der Aisch zu einem wirtschaftlich interessanten Standort. Eine gute Anbindung erfolgt über die Autobahnen A3 und A7. Zudem treffen in Neustadt die beiden Bundesstraßen B8 in Richtung Nürnberg beziehungsweise Würzburg und B470 in Richtung Bad Windsheim aufeinander. Gut angebunden ist die Stadt auch an das Schienennetz mit ihrem Bahnhof an der Bahnstrecke Würzburg–Nürnberg.

Zahlreiche bekannte, zum Teil international agierende, Unternehmen haben sich in der Kreisstadt Neustadt an der Aisch angesiedelt, wie zum Beispiel die Franken Brunnen GmbH & Co. KG, die Richard Köstner AG oder die Onlineprinters GmbH. Einer der wichtigsten Arbeitgeber ist der Besamungsverein Neustadt a. d. Aisch e.V. (BVN). Darüber hinaus besticht die Wirtschaft von Neustadt an der Aisch durch einen gesunden Branchenmix aus Handwerk, Handel und Industrie. Mit 22.452 Übernachtungen im Jahr 2017 stellt auch der Tourismus einen wichtigen Wirtschaftszweig dar.

Neustadt an der Aisch – Sehenswürdigkeiten und Tourismus

Die historische Stadt Neustadt an der Aisch offeriert den Besuchern eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten:

Neustadt an der Aisch: Kulinarik und Freizeitangebote der Stadt

Gefeiert wird viel und gerne in Neustadt an der Aisch. Zu den Höhepunkten im Jahreslauf zählen die Kirchweih und verschiedene Heimatfeste und Jahrmärkte. Die heimischen Schmankerln kommen nicht nur an Festtagen auf den Tisch. Berühmt für die Region sind die fränkischen Bratwürste und die Aischgründer Spiegelkarpfen, die von September bis April Saison haben. Die Einheimischen runden den Fischgenuss mit einem frisch gezapften Bier aus einer der Privatbrauereien oder einem süffigen Frankenwein ab.

Damit die deftigen Genüsse nicht in Hüftgold umgewandelt werden, gibt es in Neustadt zahlreiche Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Für Wanderbegeisterte bestehen rund um die Stadt ein gut ausgebautes Wanderwegenetz und mehrere Nordic-Walking-Parcours. Das sportliche Angebot wird unter anderem mit folgenden Einrichtungen abgerundet:

Neustadt an der Aisch ist ein modernes Mittelzentrum in Franken. Als Verwaltungssitz des Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim verfügt die Stadt über eine gut ausgebaute Infrastruktur. Ein attraktiver Branchenmix und ein lebendiges Gemeinwesen machen die Stadt Neustadt an der Aisch zu einem Wohlfühlort für Einwohner und Erholungssuchende gleichermaßen.

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