Nahles übernimmt die Zügel bei der Bundesagentur für Arbeit – und hat ambitionierte Pläne

Erster Arbeitstag für die neue Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Andrea Nahles will in Nürnberg einiges anders machen.
Nürnberg – Ab dem 1. August ändert sich nicht nur einiges für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Bezug auf ihre Arbeitsverträge oder für Studenten und ihr Bafög. Auch an der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg gibt es eine Änderung. Die neue Vorstandsvorsitzende, Andrea Nahles (SPD), hat ihre Arbeit aufgenommen und hat große Pläne für ihre Behörde. Wird die einst geschasste SPD-Vorsitzende die Arbeitsagentur revolutionieren können?
Andrea Nahles startet als Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit
Die SPD, die Nahles einst führte, will in dieser Legislaturperiode einiges im Bereich Arbeit anpacken. Für den kommenden Jahreswechsel ist die Einführung des Bürgergelds geplant. Und auch bei der Bundesagentur für Arbeit soll sich einiges ändern. Das kündigte die SPD-Politikerin zum Amtsantritt als Vorstandsvorsitzende am Montag an.
Eines ihrer Ziele ist, die Arbeitsagentur zu einer modernen, digitalen und vor allem kundenorientierten Vorzeigebehörde zu machen. Die Kundschaft solle sich willkommen fühlen – nicht als Bittsteller, sagte Nahles der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Sicherung von Fachkräften sieht sie als einen Schwerpunkt. „Ohne Zuwanderung aus Drittstaaten wird es nicht gelingen, diese Lücke auch nur annäherungsweise kleiner zu machen“, sagte die Rheinländerin. Die Anerkennung der Berufsqualifikationen gleiche zu häufig einem „Hindernislauf“.
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Nahles hat bereits große Erfahrung im Bereich der Arbeitspolitik
Die 52-Jährige, die zuletzt Präsidentin der Bundesanstalt für Telekommunikation war, wird im neuen Amt Dinge umsetzen, die sie als Politikerin selbst auf den Weg gebracht hat. Jahrzehntelang hatte sie sich im Bundestag und im Ministerium mit Hartz IV, Mindestlohn und anderen drängenden Fragen beschäftigt. Zu ihren Aufgabefeldern wird in der Bundesagentur unter anderem der Haushalt, die IT, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie die Strategie gehören. In ihrer neuen Position wird sie eng mit ihren Parteikollegen Hubertus Heil (Bundesminister für Arbeit und Soziales) und Kanzler Olaf Scholz zusammenarbeiten. Die drei kennen sich bereits seit vielen Jahren und haben an vielen Projekten zusammengearbeitet. (tel mit dpa)