Update vom 28. Dezember, 9.41 Uhr: Die Verhaftung der sechs zunächst Verdächtigen sorgte am Freitagabend für eine Überraschung. Die sechs jungen Männer wurden bereits kurz nach der Tat auf dem Augsburger Königsplatz verhaftet, kurz vor Weihnachten jedoch überraschend auf freien Fuß gesetzt. Nun die erneute Verhaftung. Die Verteidiger der Männer erwarten im Laufe des Samstags eine Entscheidung über eine erneute Untersuchungshaft.
Die Gründe für die erneute Verhaftung kennen die Verteidiger offenbar nicht, wie die dpa berichtet.
Update vom 27. Dezember: Eine Gruppe junger Männer hat im Dezember in Augsburg einen Feuerwehrmann totgeschlagen. Kurz vor Weihnachten wurden sechs Tatverdächtige aber aus der U-Haft entlassen. Die Staatsanwaltschaft hat Beschwerde gegen diese Entscheidung des Oberlandesgerichts München ein - jetzt sind alle sechs wieder in Haft. Das berichtet Focus.de unter Berufung auf Strafverteidiger Klaus Rödl, der einen der siebenköpfigen Truppe vertritt. Der Anwalt gibt an, auf die Begründung des Gerichts gespannt zu sein: Die Entscheidung müsse „entweder auf neu vorgelegten Beweisen beruhen oder aufgrund einer von der Auffassung des Landgerichts abweichenden Bewertung der tatsächlichen Sach- oder Rechtslage, was diesseits nicht nachvollziehbar wäre“.
Update, 23. Dezember 2019, 15.25 Uhr: Die Jugendrichter des Augsburger Landgerichts gehen davon aus, dass den sechs Personen, die nun aus der U-Haft entlassen worden sind, keine Beihilfe zu der Gewalttat vorgeworfen werden kann. Die Richter setzten sich laut der Augsburger Allgemeinen intensiv mit der Tat auseinander, bei der ein Feuerwehrmann am Königsplatz in Augsburg getötet wurde. Die Jugendkammer sah für die sechs Personen keinen dringenden Tatverdacht.
Update, 23. Dezember 2019, 15.05 Uhr: Kurz vor Weihnachten gibt es im Fall des getöteten Feuerwehrmanns in Augsburg eine drastische Entscheidung. Sechs der sieben Verdächtigen sind aus der U-Haft entlassen worden, berichtet die Augsburger Allgemeine. Lediglich der mutmaßliche Haupttäter bleibt im Gefängnis. Die Jugendkammer des Augsburger Landgerichts hatte die sechs Haftbefehle aufgehoben, so die Augsburger Allgemeine weiter (Artikel hinter Bezahlschranke). Vorher wurde den sechs tatverdächtigen vorgeworfen, Beihilfe zum Totschlag geleistet zu haben.
Meldung vom 18. Dezember:
Augsburg - Wie die Staatsanwaltschaft im Falle des getöteten Feuerwehrmannes in Augsburg mitteilt, wurde die eingereichte Haftbeschwerde der inhaftierten Täter vom Augsburger Amtsgericht abgelehnt. Sechs der sieben mutmaßlich in den Fall verwickelten Jugendlichen hatten demnach eine Haftbeschwerde eingereicht. Diesbezüglich hatte die Staatsanwaltschaft bereits früher am Mittwoch (18. Dezember 2019) eine Mitteilung angekündigt. (Merkur.de*)
Der Anwalt des Hauptverdächtigen Halid S. sagte zu Focus Online, er bestreite nicht die Tatsache, dass sein Mandant in den Fall verwickelt sei. Jedoch sei die Tat nicht als Totschlag zu bewerten. Die endgültige Entscheidung über die Haftbeschwerde liegt nun beim Augsburger Landgericht.
Dort werden die sechs Haftbeschwerden nun vorgelegt. Auch eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft soll in die Entscheidung mit einfließen. Die Staatsanwaltschaft selbst wollte sich über die abgelehnte Haftbeschwerde hinaus nicht zum aktuellen Ermittlungsstand äußern.
Rechtsanwalt Michael Menzel, der einen der Beschuldigten vertritt, sagte, er gehe davon aus, dass die Entscheidung über eine mögliche Freilassung der sechs nicht-hauptverantwortlichen Täter noch vor Weihnachten fallen werde.
Halid S. hat als einziger der Verdächtigen noch keine Haftbeschwerde eingereicht. Der 17-Jährige soll unmittelbar am Tod des 49-jährigen Feuerwehrmannes Roland S. beteiligt gewesen sein. Ein Bekannter des getöteten Feuerwehrmannes wurde zudem geschlagen und erheblich verletzt.
Sein Anwalt Marco Müller sagte, er bezweifle nicht die Schuld seines Mandanten, mit dem Tod von Roland S. in Verbindung zu stehen. Jedoch sei die Tat nicht als Totschlag zu bewerten, sind sich Menzel und Müller einig. Nach Sichten des Überwachungsvideos, das zur Ergreifung der Täter beigetragen hatte, müsse man den Fall neu bewerten.
Anwalt Marco Müller kündigte an, Anfang des nächsten Jahres ebenfalls Haftbeschwerde einzulegen. Nur wegen eines Faustschlags könne seinem Mandanten kein Tötungsvorsatz vorgeworfen werden, so Müller.
Roland S. war am Nikolaustag mit seiner Frau und einem befreundeten Paar privat auf dem Augsburger Christkindlesmarkt unterwegs. Nach einem Streit mit den sieben jungen Männern am Königsplatz in Augsburg hatte er einen Faustschlag gegen den Kopf abbekommen, der tödlich wirkte. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Da der Getötete jahrelanger Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Augsburg gewesen war, hatten zahlreiche Feuerwehren Trauerbekundungen abgegeben.
kah
In Mänchen hat eine Gruppe junge Männer auf einen Münchner eingeprügelt, nachdem der Zivilcourage bewiesen hatte.
Ein Mann ist in Neuburg an der Donau nach einer Messerattacke gestorben. Verdächtigt wird seine 29 Jahre alte Mitbewohnerin - die Polizei nahm sie fest.
Wenige Monate nach dem schrecklichen Vorfall, bei dem ein Feuerwehrmann starb, kam es in Augsburg zu einem Angriff mit einer Machete. Ein Mann attackierte Passanten.
Anfang Dezember starb ein Feuerwehrmann bei einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Personen erhoben.
*Merkur.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion