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Feuerwehrmann totgeprügelt: Verdächtige in U-Haft - Anwalt legt Beschwerde ein

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Von: Katarina Amtmann, Marion Neumann, Katharina Haase, Jennifer Lanzinger

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Am Königsplatz in Augsburg wurde ein Feuerwehrmann getötet, jetzt gab es eine erneute Wende.
Am Königsplatz in Augsburg wurde ein Feuerwehrmann getötet, jetzt gab es eine erneute Wende. © dpa / Stefan Puchner

In Augsburg ist ein Feuerwehrmann von Jugendlichen getötet worden. Die Verdächtigen sitzen in U-Haft. Ein Anwalt hat nun Beschwerde eingelegt.

In Augsburg wurde ein Feuerwehrmann bei einem Streit getötet.Alle Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.Ein Anwalt hat nun Beschwerde eingelegt.

Update vom 30. Januar: Nach der tödlichen Attacke auf einen Augsburger Feuerwehrmann laufen die Ermittlungen weiter. Ein Gericht hat nun den Antrag der Verteidiger abgeschmettert, wie Merkur.de* berichtet.

Update vom 20. Januar: Vor eineinhalb Monaten starb ein Feuerwehrmann in Augsburg. Sieben Jugendliche sitzen in U-Haft. Nun muss sich das Verfassungsgericht mit dem Fall beschäftigen. 

Tödliche Attacke in Augsburg: Verfassungsbeschwerde gegen Haftbefehl

Verteidiger Felix Dimpfl vertritt einen der Mitbeschuldigten und hat Verfassungsbeschwerde gegen den Haftbefehl eingereicht. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts in Karlsruhe. Zuerst hatte die Augsburger Allgemeine darüber berichtet. Nach Angaben des Verfassungsgerichtssprechers ist unklar, wie lang die Bearbeitung der Beschwerde dauern wird.

Am 6. Dezember 2019 hatte ein damals 17-Jähriger auf dem Königsplatz einen 49 Jahre alten Familienvater mit einem Schlag getötet. Der 49-Jährige, der Mitglied der Augsburger Berufsfeuerwehr war und an jenem Abend privat mit seiner Frau und einem befreundeten Paar unterwegs war, war mit einer siebenköpfigen Gruppe Jugendlicher und jüngerer Erwachsener in Streit geraten. 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 17-Jährigen Totschlag und seinen sechs Begleitern Beihilfe dazu vor, alle sieben sitzen in Untersuchungshaft. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Nach tödlicher Attacke auf Feuerwehrmann: Sieben Verdächtige sitzen in U-Haft

Update vom 9. Januar: Über einen Monat ist die tödliche Attacke auf einen Feuerwehrmann in Augsburg nun her. Sieben Verdächtige sitzen in U-Haft. Sechs von ihnen unter anderem wegen des Verdachts der Beihilfe zum Totschlag - unverständlich für deren Anwälte, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Doch die Verteidiger sehen noch einen weiteren Punkt kritisch: Die Videoaufzeichnungen vom Königsplatz sind wichtige Beweismittel und können aktuell von den Anwälten nur bei der Polizei angesehen werden. Anwalt Moritz Bode vertritt einen Verdächtigen und würde die Aufnahme gerne in Ruhe in seiner Kanzlei analysieren können. Deshalb hat er einen Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt - er möchte die vollständige Akte erhalten, wie die Zeitung weiter berichtet.

Auch Anwalt Walter Rubach sagte der Augsburger Allgemeinen, er finde es „höchst ungewöhnlich“, dass er die Videos nur bei der Polizei sehen könne. Es sei ein „Kennzeichen dieses Verfahrens, dass Informationen selektiv gehandhabt werden“, kritisiert er. Die Staatsanwaltschaft sagte auf Anfrage der Zeitung, die Verteidiger erhielten in nicht abgeschlossenen Verfahren die Möglichkeit, Beweismittel bei der Polizei zu sehen. Dies sei die normale Regelung. 

Eine Entscheidung zum Antrag von Anwalt Bode sei laut der Zeitung noch nicht getroffen. Die Ermittlungen laufen noch und dürften auch noch eine Weile andauern. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, gilt aber ein Beschleunigungsgebot, sobald Verdächtige sich in Untersuchungshaft befinden. Die Behörden müssten demnach schnell ermitteln, um den Freiheitsentzug nicht unnötig zu verlängern.

Verdächtige nach Tod von Feuerwehrmann in Haft: Anwalt erwägt, Bundesverfassungsgericht einzuschalten

Update vom 2. Januar: Am Nikolaustag 2019 wurde ein Feuerwehrmann in Augsburg getötet. Alle sieben Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Verteidiger Felix Dimpfl erwägt, das Bundesverfassungsgericht um Prüfung zu bitten, ob die erneut angeordnete Untersuchungshaft rechtens ist. Der Vater eines verdächtigen 17-Jährigen, dem Beihilfe zum Totschlag vorgeworfen wird, habe seine Kanzlei beauftragt, den Gang nach Karlsruhe zu prüfen. 

Dafür habe er vier Wochen nach der Entscheidung des Münchner Oberlandesgerichts (OLG) Zeit, also bis zum 24. Januar. Das OLG hatte eine Entscheidung des Landgerichts revidiert. Dadurch mussten sechs Verdächtige zurück in U-Haft.

Dimpfl sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Donnerstag, das Bundesverfassungsgericht könne prüfen, ob Grundrechte, zum Beispiel das Recht auf ein faires Verfahren oder Freiheitsgrundrechte verletzt wurden. „Es muss jedem die Möglichkeit gegeben werden, sich rechtmäßig zu verhalten“, argumentierte er. Der Vorfall am Königsplatz sei aber so plötzlich passiert, dass niemand der Umstehenden habe reagieren können. „Das war eine spontane Tat. Die bloße Anwesenheit ohne Möglichkeit, sich entfernen zu können, kann ja nicht strafbar sein“, sagte Dimpfl.

Untersuchungshaft wieder angeordnet: Drei Verdächtige stellen sich selbst

Update vom 30. Dezember: Nach der erneut angeordneten Untersuchungshaft haben sich drei der sechs Verdächtigen selbst bei der Polizei gestellt. Die anderen drei jungen Männer wurden festgenommen. Gegen den Hauptverdächtigen (17) wird wegen Totschlags ermittelt, den sechs anderen Jugendlichen wird Beihilfe vorgeworfen.

Das Oberlandesgericht (OLG) bestätigte nach Angaben der Staatsanwaltschaft, „ausgehend vom derzeitigen Ermittlungsstand, sowohl den dringenden Verdacht der Beihilfe zum Totschlag, als auch der gefährlichen Körperverletzung sowie die Haftgründe der Flucht- und der Verdunkelungsgefahr und der Schwere der Tat“. Weiter ermittelt würden die Umstände, „die mit dem konkreten Tatgeschehen, aber auch mit dem Vor- und Nachtatverhalten der Beschuldigten und der Gruppenstruktur zusammenhängen“. 

Es werde laufend geprüft, ob sich der Tatverdacht erhärtet habe oder ob er entkräftet wurde, so die Staatsanwaltschaft. „Um diese Untersuchungen nicht zu beeinträchtigen, können derzeit keine Einzelheiten zu den Ermittlungsergebnissen mitgeteilt werden“.

Sechs Verdächtige wieder in Haft: Flucht- und Verdunklungsgefahr?

Update vom 28. Dezember, 12.02 Uhr: Im Fall des Augsburger Tötungsdelikts sieht das Oberlandesgericht (OLG) München bei sechs Verdächtigen laut einem Verteidiger Flucht- und Verdunklungsgefahr. Daher habe das Gericht die ursprünglichen Haftbefehle wegen Beihilfe zum Totschlag wieder in Kraft gesetzt, sagte Anwalt Michael Menzel am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das OLG wolle wissen, wie eng der Zusammenhalt zwischen den Jugendlichen und jungen Männern gewesen sei und ob es doch eine Gruppendynamik gegeben habe.

Dafür wolle das Gericht die weiteren Ermittlungen zu dem gewaltsamen Tod eines 49-Jährigen am Nikolaustag auf dem Königsplatz abwarten. Das OLG hatte die Haftentlassung des Landgerichts Augsburg revidiert. Das Gericht war am Samstag zunächst nicht zu erreichen.

Feuerwehrmann totgeprügelt: Sechs Verdächtige doch wieder in Haft - Entscheidung am Samstag erwartet 

Update vom 28. Dezember, 9.41 Uhr: Die Verhaftung der sechs zunächst Verdächtigen sorgte am Freitagabend für eine Überraschung. Die sechs jungen Männer wurden bereits kurz nach der Tat auf dem Augsburger Königsplatz verhaftet, kurz vor Weihnachten jedoch überraschend auf freien Fuß gesetzt. Nun die erneute Verhaftung. Die Verteidiger der Männer erwarten im Laufe des Samstags eine Entscheidung über eine erneute Untersuchungshaft. 

Die Gründe für die erneute Verhaftung kennen die Verteidiger offenbar nicht, wie die dpa berichtet. 

Feuerwehrmann totgeprügelt: Sechs Verdächtige doch wieder in Haft - „nicht nachvollziehbar“

Update vom 27. Dezember: Eine Gruppe junger Männer hat im Dezember in Augsburg einen Feuerwehrmann totgeschlagen. Kurz vor Weihnachten wurden sechs Tatverdächtige aber aus der U-Haft entlassen. Die Staatsanwaltschaft hat Beschwerde gegen diese Entscheidung des Oberlandesgerichts München ein - jetzt sind alle sechs wieder in Haft. Das berichtet Focus.de unter Berufung auf Strafverteidiger Klaus Rödl, der einen der siebenköpfigen Truppe vertritt. Der Anwalt gibt an, auf die Begründung des Gerichts gespannt zu sein: Die Entscheidung müsse „entweder auf neu vorgelegten Beweisen beruhen oder aufgrund einer von der Auffassung des Landgerichts abweichenden Bewertung der tatsächlichen Sach- oder Rechtslage, was diesseits nicht nachvollziehbar wäre“.

Feuerwehrmann totgeprügelt: Richter überraschen mit unerwarteter Entscheidung

Update, 23. Dezember 2019, 15.25 Uhr: Die Jugendrichter des Augsburger Landgerichts gehen davon aus, dass den sechs Personen, die nun aus der U-Haft entlassen worden sind, keine Beihilfe zu der Gewalttat vorgeworfen werden kann. Die Richter setzten sich laut der Augsburger Allgemeinen intensiv mit der Tat auseinander, bei der ein Feuerwehrmann am Königsplatz in Augsburg getötet wurde. Die Jugendkammer sah für die sechs Personen keinen dringenden Tatverdacht. 

Feuerwehrmann in Augsburg getötet - Mehrere Verdächtige aus U-Haft entlassen

Update, 23. Dezember 2019, 15.05 Uhr: Kurz vor Weihnachten gibt es im Fall des getöteten Feuerwehrmanns in Augsburg eine drastische Entscheidung. Sechs der sieben Verdächtigen sind aus der U-Haft entlassen worden, berichtet die Augsburger Allgemeine. Lediglich der mutmaßliche Haupttäter bleibt im Gefängnis. Die Jugendkammer des Augsburger Landgerichts hatte die sechs Haftbefehle aufgehoben, so die Augsburger Allgemeine weiter (Artikel hinter Bezahlschranke). Vorher wurde den sechs tatverdächtigen vorgeworfen, Beihilfe zum Totschlag geleistet zu haben. 

Feuerwehrmann in Augsburg getötet - Neue Mitteilung der Staatsanwaltschaft

Meldung vom 18. Dezember: 

Augsburg - Wie die Staatsanwaltschaft im Falle des getöteten Feuerwehrmannes in Augsburg mitteilt, wurde die eingereichte Haftbeschwerde der inhaftierten Täter vom Augsburger Amtsgericht abgelehnt. Sechs der sieben mutmaßlich in den Fall verwickelten Jugendlichen hatten demnach eine Haftbeschwerde eingereicht. Diesbezüglich hatte die Staatsanwaltschaft bereits früher am Mittwoch (18. Dezember 2019) eine Mitteilung angekündigt. (Merkur.de*)

Augsburg: Haftbeschwerde im Fall des getöteten Feuerwehrmannes abgelehnt

Der Anwalt des Hauptverdächtigen Halid S. sagte zu Focus Online, er bestreite nicht die Tatsache, dass sein Mandant in den Fall verwickelt sei. Jedoch sei die Tat nicht als Totschlag zu bewerten. Die endgültige Entscheidung über die Haftbeschwerde liegt nun beim Augsburger Landgericht.

Dort werden die sechs Haftbeschwerden nun vorgelegt. Auch eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft soll in die Entscheidung mit einfließen. Die Staatsanwaltschaft selbst wollte sich über die abgelehnte Haftbeschwerde hinaus nicht zum aktuellen Ermittlungsstand äußern.

Rechtsanwalt Michael Menzel, der einen der Beschuldigten vertritt, sagte, er gehe davon aus, dass die Entscheidung über eine mögliche Freilassung der sechs nicht-hauptverantwortlichen Täter noch vor Weihnachten fallen werde.

Toter Feuerwehrmann in Augsburg: Anwalt des Hauptverdächtigen äußert sich

Halid S. hat als einziger der Verdächtigen noch keine Haftbeschwerde eingereicht. Der 17-Jährige soll unmittelbar am Tod des 49-jährigen Feuerwehrmannes Roland S. beteiligt gewesen sein. Ein Bekannter des getöteten Feuerwehrmannes wurde zudem geschlagen und erheblich verletzt.

Sein Anwalt Marco Müller sagte, er bezweifle nicht die Schuld seines Mandanten, mit dem Tod von Roland S. in Verbindung zu stehen. Jedoch sei die Tat nicht als Totschlag zu bewerten, sind sich Menzel und Müller einig. Nach Sichten des Überwachungsvideos, das zur Ergreifung der Täter beigetragen hatte, müsse man den Fall neu bewerten. 

Anwalt Marco Müller kündigte an, Anfang des nächsten Jahres ebenfalls Haftbeschwerde einzulegen. Nur wegen eines Faustschlags könne seinem Mandanten kein Tötungsvorsatz vorgeworfen werden, so Müller.

Feuerwehrmann in Augsburg getötet - Fall löst bundesweit Entsetzen aus

Roland S. war am Nikolaustag mit seiner Frau und einem befreundeten Paar privat auf dem Augsburger Christkindlesmarkt unterwegs. Nach einem Streit mit den sieben jungen Männern am Königsplatz in Augsburg hatte er einen Faustschlag gegen den Kopf abbekommen, der tödlich wirkte. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Da der Getötete jahrelanger Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Augsburg gewesen war, hatten zahlreiche Feuerwehren Trauerbekundungen abgegeben. 

kah

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Wenige Monate nach dem schrecklichen Vorfall, bei dem ein Feuerwehrmann starb, kam es in Augsburg zu einem Angriff mit einer Machete. Ein Mann attackierte Passanten.

Anfang Dezember starb ein Feuerwehrmann bei einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Personen erhoben.

*Merkur.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.

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