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„Besonders kaltblütig“: Todesschütze aus Bayern in Italien verhaftet – Bericht über Mafia-Bezug

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Von: Tanja Kipke

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Mert A. schoss auf zwei Menschen in der Nürnberger Innenstadt und wurde per Fahndungsplakat gesucht.
Mert A. schoss auf zwei Menschen in der Nürnberger Innenstadt und wurde per Fahndungsplakat gesucht. © Daniel Karmann/dpa/Polizei Mittelfranken

Er schoss in der Nürnberger Innenstadt auf zwei Menschen, einer davon starb: Die Polizei suchte Mert A. seit Monaten. Jetzt wurde er geschnappt.

Nürnberger Todesschütze in Italien festgenommen: Pressekonferenz zum Nachlesen

Update 10.50 Uhr: Man habe unterschiedlichste Maßnahmen eingesetzt, um den Aufenthaltsort des Täters herauszufinden. „Letztlich gelang die Festnahme italienischen Kollegen“, so Berthold. Bereits am 25. Januar konnten Cyber-Spezialisten Mert A. in einem Hotel in Rimini lokalisieren.

Polizei in Italien nahm Mert A. in Hotelzimmer fest: „Schlafend angetroffen“

„Er wurde schlafend im Hotelzimmer angetroffen“, die Polizisten nahmen ihn ohne Widerstand fest. Sie fanden einen griechischen, gefälschten Personalausweis und eine „Glock“-Pistole samt Munition. Mehrere Smartphones wurden ebenfalls sichergestellt. Der Schütze sei offenbar seit dem 28. Dezember unter falschem Namen im besagten Hotel eingebucht gewesen.

Update 10.39 Uhr: Der Leiter der Soko, Alexander Berthold, gibt Details der Ermittlungen preis. Es müsse davon ausgegangen werden, dass er die beiden Angeschossen „gezielt“ angegangen hatte. Insgesamt seien 15 Hinweise durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ ein. Das Tatmotiv sei immer noch Teil der Ermittlungen. Die drei Beteiligten kannten sich und planten auch gemeinsame Geschäfte, was zum Bruch geführt hat, ist noch unklar.

Nürnberger Todesschütze: Polizei von „besonders kaltblütiger“ Tat erschüttert

Update von 10.32 Uhr: Polizeipräsident Adolf Blöchl bezeichnet die Schüsse von Mert A. als „brutal“ und „besonders kaltblütig“. Vor einem Café am 24. Oktober habe der Tatverdächtige auf zwei Menschen geschossen, zahlreiche Passanten haben die Tat mitangesehen. „Es kommt zum Gerangel, dabei wird dem Verdächtigen eine Pistole entrissen, sie bleibt am Tatort zurück“. Einer der Schwerverletzten erlag noch am selben Abend seinen schweren Verletzungen, so Blöchl. Bereits drei Tage nach der Tat wurde eine Soko mit 50 Beamten gegründet. Über 100 Zeugenvernehmungen seien seitdem durchgeführt worden.

Update vom 30. Januar, 10.15 Uhr: Die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ berichtete, dass der Mann in der Nähe jenes Hotels festgenommen wurde, in dem im Sommer ein türkischer Mafiaboss verhaftet worden war. Dies könnte darauf hindeuten, dass der mutmaßliche Schütze von Nürnberg Kontakte zur organisierten Kriminalität hat, spekulierte das Blatt. Viele Fragen sind derzeit noch offen. Die Ermittler aus Nürnberg geben um 10.30 Uhr Details auf einer Pressekonferenz bekannt. Diese können Sie hier im Stream live mitverfolgen.

Todesschütze von Nürnberg festgenommen: Er schoss auf zwei Menschen

Erstmeldung vom 30. Januar, 10 Uhr: Nürnberg – Vor einem Restaurant in der Nürnberger Innenstadt eröffnete Mert A. am 24. Oktober das Feuer auf zwei Männer. Offenbar habe es zuvor eine „handfeste Auseinandersetzung“ der Männer gegeben, hieß es damals. Einer der beiden Angeschossenen, ein 30-Jähriger, verstarb wenig später im Krankenhaus. Der Schütze ist seither auf der Flucht gewesen. Jetzt wurde er in Italien gefasst.

Todesschütze in Hotelzimmer in Rimini gefasst: Er hatte „Kriegsmunition“ bei sich

Bereits am 26. Januar nahmen Einsatzkräfte der italienischen Polizei den Tatverdächtigen in einem Hotelzimmer in Rimini fest. Ein Spezialeinsatzkommando hatte den Verdächtigen bis zum Mittwoch überwacht und den Zugriff durchgeführt, als seine Identität sicher war, wie die Polizei in der Adria-Stadt mitteilte.

Bei dem Mann wurde eine Pistole mit doppeltem Magazin und 14 Patronen gefunden, die die Ermittler als „Kriegsmunition“ einstuften. Darüber hinaus stellte die Polizei gefälschte Dokumente und einige Smartphones sicher. Der Mann wurde wegen des europäischen Haftbefehls festgenommen sowie wegen des Besitzes einer illegalen Waffe, wegen der Kriegsmunition und wegen des Besitzes von gefälschten Dokumenten.

Laut Informationen der Bild haben deutsche Agenten das Handy des Täters orten können und daraufhin die italienische Polizei alarmiert. Das Einloggen ins W-LAN wurde ihm offenbar zum Verhängnis.

Todesschütze aus Nürnberg: Hohe Belohnung, Fotofahndung und der Schritt ins Fernsehen

Die Nürnberger Polizei bestätigte die Festnahme von Mert A. Am Montagvormittag (10.30 Uhr) wollen Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam in einer Pressekonferenz im Nürnberger Polizeipräsidium über den Fall informieren. Im Live-Stream können Sie die PK mitverfolgen.

Mert A. schoss auf zwei Menschen in der Nürnberger Innenstadt und wurde per Fahndungsplakat gesucht.
Mert A. schoss auf zwei Menschen in der Nürnberger Innenstadt und wurde per Fahndungsplakat gesucht. © Daniel Karmann/dpa/Polizei Mittelfranken

Mit einem Haftbefehl suchte die Polizei mit allen Mitteln seit Monaten nach dem Schützen. Anfang November hatte sie eine Sonderkommission (Soko) gegründet, um den Mann zu finden. Mitte Januar wandte sie sich erneut mit einem Fahndungsaufruf an die Bevölkerung.

Die Ermittler veröffentlichten auch ein neues Foto des mutmaßlichen Todesschützen und setzten eine Belohnung von 10.000 Euro aus. Zudem berichtete die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über den Fall. „Es sind einige wenige Hinweise eingegangen. Zwei Hinweisen wird jetzt nachgegangen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft vor rund zehn Tagen. (tkip mit dpa)

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